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Elon Musk will Donald Trump zu Twitter zurückholen

Der reichste Mensch der Welt, Elon Musk, will Twitter kaufen. Und umgestalten. Aber wie genau? Vielen macht es Sorge, dass ein einzelner Mensch eine so wichtige Plattform besitzt – und Kontrolle über die Meinungsfreiheit bekommt. Jetzt hat Musk sogar angekündigt, den von Twitter verbannten Ex-Präsidenten Donald Trump wieder ins Netzwerk zu lassen.

Die Chefetage von Twitter hat dem Verkauf zugestimmt. Elon Musk zahlt 44 Mrd. Dollar für Twitter. Kein Bargeld, sondern mit Aktienanteilen und Krediten. Und auch nicht alleine, Elon Musk hat über sieben Milliarden von Investoren eingesammelt, die sich an dem Deal beteiligen wollen. Eins scheint aber klar: Elon Musk, der ja auch Tesla gegründet hat und leitet, wird Chef des Ganzen und will das Unternehmen von der Börse nehmen, damit er Twitter alleine leiten kann.

Ob das so kommt, ist sehr wahrscheinlich, aber nicht 100% sicher. Es gibt einige Stolpersteine: Bekommt er das Geld zusammen? Machen die Twitter-Aktionäre am Ende einen Rückzug? Gibt es möglicherweise Behörden, die Schwierigkeiten machen? Es sieht nicht danach aus, aber alles ist möglich. Es sind aber definitiv mehrere große Investoren dabei, der ehemalige Chef der Softwarefirma Oracle etwa oder saudische Prinzen.

Es ist also nicht ganz so, dass ein Mann alleine eine Plattform kauft. Die Großinvestoren werden sicher auch mitreden wollen.

Elon Musk: Chef von Starlink

Kritik an Elon Musk wird lauter

Nun gibt es eine Menge Kritik daran, dass ein Mann alleine das Unternehmen führen will. Dabei kündigt er doch an, sich für mehr Meinungsfreiheit einzusetzen.

Das Problem, das viele sehen: Wollen wir auf einer Plattform unterwegs sein, auf der ein Mann mehr oder weniger alleine bestimmt, was im Rahmen der Meinungsfreiheit geht? Werden wirklich alle alles sagen dürfen, wie Elon Musk ankündigt, der von einer „maximalen Meinungsfreiheit“ spricht – auch Verschwörungschwurbler, Nazis, Islamisten und Linke? Es gibt keine Freiheit ohne Regeln.

Und es gibt keine Freiheit ohne gegenseitiges Verständnis, sagt Albert Camus. Eine solche Ankündigung wie die von Musk kann einem also Sorgen bereiten. Abgesehen davon gibt es selbstverständlich Regeln, in Deutschland das NetzDG, in Europa künftig der „Digital Services Act“, der Playern wie Twitter klare Auflagen machen. Natürlich darf eine öffentliche Plattform wie Twitter nicht machen was sie will. Wenn Mitglieder dort gegen Regeln verstoßen, muss das Netzwerk einschreiten – auch wenn Elon Musk das nicht will. Aber ansonsten drohen hohe, empfindliche Strafen. Es kostet Geld. Das ist dann eine Sprache, die auch Elon Musk versteht. Deshalb sollte man die Ankündigungen vielleicht auch nicht zu ernst nehmen.

Kommt Donald Trump zurück zu Twitter?

Jetzt hat Elon Musk angekündigt, den wegen zahlreicher Fehltritte aus Twitter verbannten Ex-Präsidenten Donald Trump wieder reinzulassen.

Die Entscheidung, Trump von Twitter zu verbannen, sei „moralisch falsch und einfach nur dumm“ gewesen, kritisierte Musk bei einer Veranstaltung der „Financial Times“. Es gibt viele, die seine Meinung teilen. Ich denke auch: Nicht eine Plattform sollte entscheiden, wer gebannt werden darf und wer nicht. In diesem Punkt hat Elon Musk Recht.

Aber die Tatsache, dass er wie selbstverständlich selbst entscheiden möchte, macht das eigentliche Problem deutlich: Elon Musk will auf Twitter regelrecht regieren. Er ist die Instanz. Er entscheidet. So ist das auch bei Tesla. Da wirft er schon mal gerne Journalisten raus, etwa vom ZDF, die unangenehme Fragen stellen. Elon Musk ist also unberechenbar – und entscheidet willkürlich. Keine guten Nachrichten für eine öffentliche Plattform wie Twitter.

Tweet von Donald Trump

Donald Trump könnte 2024 wieder kandidieren

Doch würde Trump überhaupt zurück wollen – er hat doch ein eigenes Netzwerk am Start?

Noch sagt Donald, der 80 Millionen Follower auf Twitter hatte und zweifellos zu einem dem wichtigsten User des Netzwerks gehörte, er wolle gar nicht zurück. Aber sein eigenes Netzwerk, das sich „Truth Social“ nennt, ist ein Flop: Kaum einer will in dieses Netzwerk, das zudem mit vielen technischen Problemen zu kämpfen hat. Da viele davon ausgehen, dass Trump erneut 2024 für die Präsidentschaft kandidieren dürfte, könnte es anders kommen: Trump wird jede Möglichkeit nutzen, Aufmerksamkeit zu bekommen. Wenn das auf Twitter am besten funktioniert, wird er wieder zu Twitter gehen. Keine Frage.

 

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