Incogni Data

Incogni: So wehrt Ihr Euch effektiv gegen „Data Broker“

Recht zu haben ist nicht schwer, Recht zu bekommen allerdings schon: Incogni ist ein praktischer Service von Surfshark, der dafür sorgt, dass Data Broker über Euch gespeicherte Daten löschen.

Wir wissen es eigentlich alle – und ergeben uns viel zu häufig: Trotz DSGVO werden jede Menge Daten von uns erhoben und gespeichert. Keineswegs nur Daten, die wir selbst irgendwo eingeben, sondern auch und vor allem Daten, die Tracker in Apps, Anwendungen und auf Webseiten gnadenlos einsammeln und an sogenannte „Data Broker“ verkaufen.

Wer die kostenlose App benutzt oder im kostenlosen Game daddelt, bemerkt nicht, dass im Hintergrund diverse Tracker aktiv sind und Daten sammeln. Diese Daten werden eingesammelt und an die Broker verkauft. In der Regel, ohne dass wir es wissen – und ohne unsere ausdrückliche Zustimmung. Wenn überhaupt, gibt es verquaste Paragrafen in den Datenschutzbestimmungen („Dürfen wir Daten mit Dritten teilen“), die niemand infrage stellt.

Schlimm genug, dass der Gesetzgeber das erlaubt.

Überall werden ungeniert Daten eingesammelt
Überall werden ungeniert Daten eingesammelt

Data Broker werfen ihre Krakenarme aus

Dieses Business ernährt Hunderte von Agenturen weltweit, die auf diese Weise (meist unbemerkt und leise) sensible Daten einsammeln, Datenbanken aufbauen, Profile erstellen und die Daten gewinnbringend verkaufen. Darunter persönliche Daten wie:

  • Name
  • Alter
  • Adresse
  • E-Mail-Adresse
  • Bewegungsdaten
  • Interessen
  • Telefonnummer
  • Beschäftigungsverhältnisse
  • Finanzdaten
  • Medizinische Daten

Oft werden diese persönlichen Daten mit der Advertising-ID verknüpft. Das ist eine unverwechselbare ID, die jedes Smartphone besitzt. Sind Datensätze mit dieser eineindeutigen Advertising-PC verknüpft, lassen sich Daten aus unterschiedlichen Quellen (von unterschiedlichen Brokern) mit vergleichsweise geringem Aufwand verknüpfen. Auf diese Weise sind Datenjournalisten und Ermittler zum Beispiel den Personen auf die Schliche gekommen, die im Januar 2021 das Capitol in Washington DC gestürmt haben.

Doch personalisierte Werbung ist nur das geringste Problem hierbei. Die unrechtmäßig eingesammelten Daten werden auch für Scamming (etwa fingierte Telefonanrufe), Identitätsdiebstahl oder Stalking missbraucht.

Broker sammeln Daten ein und fügen sie zu großen Datenbanken zusammen
Broker sammeln Daten ein und fügen sie zu großen Datenbanken zusammen

DSGVO: Recht auf Auskunft

Wir haben grundsätzlich ein Recht – das sieht vor allem die DSGVO vor – von jedem Anbieter oder Onlinedienst zu erfahren, welche Daten er über uns gespeichert hat. Ganz konkret. Das gilt keineswegs nur für die offensichtlichen Kandidaten wie Facebook, Google, Amazon, Microsoft und Co., sondern ganz allgemein. Jede(r) muss diese Auskunft erteilen. Und wir haben auch das Recht, die Löschung der Daten zu verlangen.

Nur: Wer macht das schon? Die meisten Verbraucher denken, die Daten landen nur bei Google, Facebook, Twitter und Co. Da landen sie auch – aber eben auch bei Hunderten Brokern weltweit.

Hier kommt ein neuer Service ins Spiel, den ich wirklich klasse und sehr interessant finde: Incogni von Surfshark.

Wer sich hier anmeldet, kann Incogni damit beauftragen, bei Dutzenden von bekannten Data Brokern (aktuell sind es 130) ganz offiziell – formell und rechtskonform – die Löschung der eigenen persönlichen Daten zu beauftragen. Das macht Incogni vollkommen automatisch. Incogni erledigt sozusagen den „Papierkram“: Der Dienst verschickt auf unseren Wunsch entsprechende Schreiben (in der Regel E-Mails) an die bekannten Data Broker dieser Welt. E-Mails. formal formuliert und juristisch korrekt, die – in unserem Namen – die entsprechende Auskunft verlangen.

Rund 130 solcher Broker hat Incogni bereits in seiner Datenbank. Weltweit soll es mindestens 1200 Broker geben. Die Liste der Broker, die Incogni automatisiert anschreibt, um unsere Interessen und Rechte durchzusetzen, wird stets länger und umfangreicher.

PRO

  • Verschickt automatisch offizielle Lösch-Anforderungen an Data Broker
  • Trackt die Antworten der Broker
  • Wiederholtes Nachfragen, wenn nötig
  • Vergleichsweise günstig

CONS

  • Es gibt keine offiziellen Löschbestätigungen
  • Bearbeitet (noch) keine People-Suchdienste
Incogni Dashboard
Incogni Dashboard

Vollautomatische Rechtspflege

Incogni funktioniert wie ein eifriger Rechtsbeistand, der formal Beschwerde einlegt, Daten abruft und Löschungen beauftragt. Das allein ist schon ein Fest, weil es die Data Broker beschäftigt. Sollten Sie nicht antworten, verhalten sie sich nichts rechtskonform – und ein solcher massenhafter Verstoß ließe sich dank Incogni leicht belegen und ahnden.

Wer den Dienst bucht, sieht, welche Data Broker der Service schon angeschrieben hat – und ob es zu Reaktionen gekommen ist. Hier darf man nicht ungeduldig sein. Denn da diese Prozesse im Hintergrund per E-Mail erfolgen, kann es tagelang dauert, bis eine Antwort eintrifft. Incogni hakt nacht, sollte ein Data Broker der Ansicht sein, er müsse sich nicht bewegen.

Incigoni ist ein gebührenpflichtiger Service. Wer mag, kann monatsweise buchen – oder jahreweise. Verglichen mit Anwaltskosten sind die Gebühren gering. Mir ist es wert, für diesen Service zu bezahlen.

Aber eigentlich ist es eine Schande, dass der Gesetzgeber zulässt, dass so viele Daten unbemerkt gesammelt werden können – und dass wir als Konsumenten die Arbeit und die Kosten haben, um unser Recht in Anspruch zu nehmen.

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