Bots infizieren täglich eine halbe Million Computer

Eine halbe Million Computer weltweit werden täglich zu ferngesteuerten „Zombie-Rechnern“! Das haben Auswertungen der Panda Security Labore ergeben, die im Jahresbericht 2007 veröffentlicht wurden. Bereits 11% aller Computer weltweit sind demnach mit Bots infiziert und für 85% der gesamten Spam-Versendungen verantwortlich.

Bots sind ferngesteuerte Programme, die sich auf infizierten Systemen festsetzen und Befehle von ihren Programmierern, z.B. via IRC, empfangen. Der Hauptunterschied zu klassischer Malware ist, dass erst der Zusammenschluss einzelner Systeme zu einem kriminellen Netzwerk die eigentliche Gefahr darstellt.

Spam, Phishing und Denial of Service besonders effektiv:

Das Versenden von Massen-Mails ist ein beliebter Missbrauch dieser geballten Rechenleistung. Des Weiteren können Phishing-Mails verteilt oder Denial-of-Service-Attacken über Botnetz-Applikationen gesteuert werden. Meistens nutzt der Bot-Betreiber sein Botnetz nicht selber, sondern vermietet es über Internet-Foren an den Höchstbietenden und ermöglicht ihm damit verschiedene kriminelle Handlungen.

Aufgrund der hohen Verbreitungsraten von Bots gehörten Junk-Mails zu den Hauptbedrohungen im Jahr 2007. Mehr als 50% aller Nachrichten, die in den Mail-Boxen von Home-Usern gelandet sind, waren Junk-Mails. Bei Unternehmens-Postfächern lag die Rate sogar zwischen 80 und 95%. Zudem wird nicht nur Werbemüll über solche Mails transportiert: Ca. 8% aller eingegangenen Junk-Mails enthielten einen Link, der zu einer Website mit schädlichem Inhalt führte.

Im vergangenen Jahr konnten in den PandaLabs verschiedene Applikationen aufgedeckt werden, die von Cyber-Kriminellen zum Verwalten von Botnetzen eingesetzt wurden. So wurde beispielsweise mit dem Botnetz-Management-Tool „Zunker“ ein Netzwerk von über zehntausenden von Computern in 54 Ländern weltweit kontrolliert. Allein in Deutschland wurden auf einer angeblichen Seite der Bundeswehrzentrale über 12.000 Zugriffe registriert.

59% aller Spam-Mails kamen aus Russland:

Die meisten Massen-Versendungen von Junk-Mails wurden 2007 von Russland aus gesteuert. 59,72% des kompletten Werbe-Mülls im Jahr 2007 wurde von dort aus versendet. Weitere besonders aktive Länder bei der Junk-Mail-Verbreitung waren die USA (23,08%), die Türkei (6,12%), Deutschland (4,77%) und England (3,16%).

Der Inhalt dieser Nachrichten ist stark variierend gewesen. Leistungssteigernde Präparate gehörten zum Beispiel im ersten Quartal 2007 mit 54% zu den populärsten Mail-Inhalten. Im weiteren Verlauf des Jahres waren allgemein pharmazeutische Produkte das Top-Thema. Weitere Inhalte waren Online-Games, Aktienkurse, Kreditangebote, etc.

Der rasante Anstieg von Bots wird sowohl durch die professionalisierte Entwicklung von Malware als auch durch die gesteigerte Gewinn-Motivation der Erfinder begründet.

So geht’s: Spam vermeiden

tipps_66_spam_vermeiden

Sogehts So geht’s PDF Spam vermeiden Junk Mail Reklame Post E-Mail spamgourmet Werbung Werbe-Mail Werbemail lästig

So geht’s: Outlook im Griff

tipps_78_outlook

Sogehts So geht’s PDF Outlook E-Mail email Nachrichten Kontakte Adressen Termine Notizfunktion Notizen Microsoft Synchronisieren PST Datendatei Visitenkarte vcard Briefpapier Archivieren Junk Spam Nachrichtenregeln Regeln Vorlagen Verteilerliste

So geht’s: Outlook Express für Fortgeschrittene

tipps_82_outlook_express

Sogehts So geht’s PDF Outlook Express E-Mail eMail Rechtschreibkorrektur Textbausteine Passwortschutz Adressen Kontakte Briefpapier HTML-Mail Spam Junkmail Junk-Mail Nachrichtenregeln

Schluss mit dem Werbemüll

Ob Spam, Junk Mail oder Müllpost – eigentlich alles viel zu schmeichelhafte Begriffe für das zweifellos größte Ärgernis unserer Zeit: unverlangt zugeschickte E-Mails mit Werbung. Jeden Tag werden Millionen Briefkästen mit solchen Werbebotschaften zugestopft. (Siehe auch den Schieb der Woche: Gnadenlose E-Mail-Mafia.)

Zum Glück denken sich schlaue Köpfe immer wieder geeignete Gegenmittel aus, um der Werbeflut einigermaßen Herr zu werden. Doch Filter und Blockiersysteme funktionieren nur bedingt zuverlässig. Ein verblüffendes Konzept hingegen verbirgt sich hinter dem Angebot unter der Adresse www.spamgourmet.com. Denn hier kann jeder einen kostenlosen Service in Anspruch nehmen, der Spammern das Blut in den Adern gefrieren lässt.

Spamgourmet.com leitet nämlich E-Mails an den eigenen Briefkasten weiter. Aber nur so oft, wie man es möchte. Soll der Onlineversand nur drei Mal eine E-Mail schreiben dürfen: Kein Problem, das ist schnell erledigt. Die vierte E-Mail kommt garantiert nicht mehr an. Registrierte Benutzer können regelrechte „Wegwerfadressen“ einrichten, die nach einer bestimmten Zeit ihre Gültigkeit verlieren. Klasse Sache.

Schluss mit Werbemüll

Gegen unverlangt zugeschickte E-Mails hat noch niemand ein Patentrezept erfunden. Darum quellen die meisten elektronischen Briefkästen nach wie vor über mit Spam und Junk Mail. Filter können diese Werbeflut nur bedingt eindämmen. Das Problem: Ist eine E-Mail-Adresse erst mal bekannt, macht sie unter den Onlinewerbern schnell die Runde.

Deshalb ist das Konzept von https://www.spamgourmet.com ausgesprochen wirkungsvoll, denn hier gibt es gewissermaßen Wergwerfadressen: Der Benutzer bestimmt selbst, wie oft ein bestimmter Versender schreiben darf – danach wird der Briefkasten automatisch dichtgemacht. Das blockt Werbelawinen wirkungsvoll ab. Spamgourmet leitet eintreffende Post an den regulären Briefkasten weiter, der für Dritte unbekannt bleibt.

Microsoft Office 2003 Service Pack 1

Office-BenutzerKunden können das Service Pack 1 (SP1) für Microsoft Office 2003 im Internet herunterladen. Es bietet neben größerer Zuverlässigkeit, Sicherheit und Stabilitä sowie höherer Leistung fü das gesamte Microsoft Office System vor allem Neuerungen bei Microsoft Office InfoPath 2003 und Microsoft Office OneNote 2003. Kunden können jetzt einfacher Lösungen entwickeln, die auf InfoPath basieren. Nutzer von OneNote erstellen und organisieren Notizen noch effektiver und erhalten die Möglichkeit zur Zusammenarbeit mit Kollegen.

Seit den ersten Beta-Versionen des Microsoft Office Systems sammelt Microsoft über Fehlerreports und Office Online Daten, um das Microsoft Office System kontinuierlich zu verbessern. Wichtig ist auch das Feedback von Kunden, die ihre Erfahrungen an Microsoft weitergeben. Diese Werkzeuge ermöglichen es Microsoft, seit dem Launch des Microsoft Office System im letzten Oktober die Bereiche zu identifizieren und zu priorisieren, die für Anwender am wichtigsten sind. So konnten entscheidende Verbesserungen und Ergänzungen für das Microsoft Office System im Service Pack 1 vorgenommen werden.

„Dank des Feedbacks unserer Kunden und den Kundenbindungsprogrammen konnten wir die Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit des Microsoft Office Systems enorm steigern und das Produkt weiter verbessern“, sagt Steven Sinofsky, Senior Vice President Office bei Microsoft. „Bereits seit dem Office Launch im Oktober konnten die Kunden im Vergleich zur ersten Beta-Version einen durchschnittlich siebenmal längeren Zeitraum zwischen dem Auftauchen von Programmfehlern feststellen.“

Neue Funktionalitäten im Microsoft Office Service Pack 1 bringen Anwendern, Entwicklern und IT-Profis folgende Mehrwerte:

InfoPath

Mehr Unterstützung für InfoPath Entwickler: Das SP1 bietet zusätzliche Tools, um Managed Code zu benutzen, und erweiterten Support zur Nutzung der Extensible Markup Language (XML) Schemata. Dadurch können Entwickler einfacher und schneller Lösungen erstellen, die auf InfoPath basieren. Endverbraucher rofitieren von der zusätzlichen Unterstützung der Handschriften-Eingabe auf dem Tablet PC. Auch E-Mail-Anhänge und digitale Signaturen werden nun von InfoPath unterstützt.

OneNote

Verbesserte Integration von OneNote in die Microsoft Office 2003 Editionen und mobile Geräte: Mit dem SP1 können Information Worker Microsoft Office Dokumente direkt in OneNote einfügen, Meeting-Details aus Microsoft Office Outlook 2003 integrieren oder Outlook-Kontakte und -Termine anlegen. Inhalte aus Microsoft Office Word 2003 können direkt in OneNote übertragen werden. Die verbesserte Unterstützung von Rich Media erlaubt es Nutzern zudem, Notizen direkt von einem Windows Mobile-basierten Pocket PC oder einem Smartphone in OneNote zu kopieren. Auch Video-Notizen lassen sich automatisch mit den getippten oder handschriftlich eingegebenen Notizen synchronisieren.

Outlook

Bessere Spam-Kontrolle in Outlook: Das SP1 baut auf den Junk-Mail-Filter in Microsoft Office Outlook 2003 auf und erlaubt es Nutzern, eingehende Nachrichten besser zu filtern. Nachrichten können dann automatisch anhand der Erkennung des Länderkürzels des Absenders oder von Zeichensätzen in einen Spam-Ordner verschoben werden. Nutzer von Outlook 2003 profitieren zudem von der Funktion, dass die E-Mail-Adressen derjenigen Personen, die eine Antwort erhalten, automatisch auf die Liste der sicheren Absender gesetzt werden. So wird sichergestellt, dass erwünschte E-Mails richtig zugestellt werden.

Access

Kunden können mit dem Access Conversion Toolkit Upgrades zu Office 2003 oder neue Installationen besser planen und ausführen und dadurch ihre Entwicklungs- und Supportkosten reduzieren. Das Toolkit steht ab heute unter https://www.microsoft.com/office/ork/2003/journ/accessconvert.htm als separater Download zur Verfügung. Mit diesen neuen Tools und Dokumentationen können Organisationen ihre Access-Datenbank im Zuge des Upgrade-Prozesses evaluieren und konvertieren.

Verfügbarkeit

Das Microsoft Office System SP1 ist ab sofort für Anwender auf Office Online unter https://office.microsoft.com verfügbar. Hier finden Sie auch weitere Informationen.

Kampf dem Reklame-Terror!

Als Martin Althaus wie jeden Morgen seinen elektronisches Briefkasten überprüft, staunt der Vorstand der Valudo AG nicht schlecht. Die Absenderkennung auf dem virtuellen Umschlag kündigt Post prominenter Herkunft an: „Bill Gates, Microsoft“. Auch die dahinter angegebene E-Mail-Adresse scheint zu stimmen. Da bleibt – bei aller Vorsicht – eine gewisse Neugierde nicht aus.

Denn wer weiß: Vielleicht ist der Microsoft-Chef ja irgendwie auf das Duisburger IT-Unternehmen aufmerksam geworden. Doch die Ernüchterung folgt auf dem Fuße. Natürlich kommt die elektronische Nachricht nicht aus dem Vorzimmer des reichsten Manns der Erde, sondern von irgend einem anonymen Massenderversender für elektronische Wurfsendungen. Der üblische Postmüll (wörtlich: Junk-Mail) halt – versteckt hinter einer gefälschten Absenderkennung, die Interesse wecken soll. Eine solche Verschleierungstaktik nennen Experten „Spoofing“.

Gefälschte Absenderkennungen: Heute nicht die Ausnahme, sondern die Regel. „Durch Fälschen der Absenderadresse wollen die Versender ihre Spuren verwischen“, erklärt Jörg Brunsmann, auf Internetthemen spezialisierter Fachbuchautor aus Köln. Schließlich ist das Versenden vom „Spam“ oder „Junk-Mail“ genannten Reklamenachrichten per E-Mail in vielen Ländern längst verboten, teilweise sogar strafbar. Die Massenversender wollen ihre Werbebotschaften unters Volk bringen, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen werden zu können und auch ohne sich dem Protest der Empfänger stellen zu müssen.

Computerbenutzer in aller Welt müssen darunter leiden: Werbemails verstopfen den elektronischen Briefkasten mit überflüssigen Nachrichten, die neben schnellem Reichtum und biologischen Wundern alles mögliche versprechen. Experten schätzen, dass täglich rund 31 Milliarden Reklamenachrichten in Umlauf gebracht werden. Statistisch gesehen gilt bereits jede zweite E-Mail als unerwünschte Werbepost. Längst verursacht Spam horrende Kosten, vor allem in Unternehmen: Mitarbeiter müssen sich durch sinnlose Post kämpfen und verschwenden so Tausende Stunden wertvoller Arbeitszeit.

In Sachen Spam sind die USA einsamer Exportweltmeister. Rund 56% aller Spam-Nachrichten, so eine aktuelle Studie des britischen Virenschützers Sophos, kommt aus den USA. Auf dem zweiten Platz landet Kanada mit 7 Prozent und auf dem dritten China und Hongkong mit 6 Prozent. Alle anderen Länder sind im Vergleich dazu eher unbedeutend.

Das Problem: Die Werbeflut lässt sich nur schwer stoppen. Zwar werden überall die entsprechenden Gesetze verschärft. Doch mit geringem Erfolg. „Mit Vorschriften alleine ist die Spam-Flut kaum aufzuhalten“, erklärt EU-Industriekommissar Erkki Liikanen. Zwar können Betroffene hierzulande mittlerweile auf Unterlassung oder Schadenersatz klagen. Aber das ist eher graue Theorie: „Privatleute können in jedem Einzelfall nur einen Schaden von wenigen Cent geltent machen – für die Downloadkosten“, erklärt Tobias Strömer, auf Internetthemen spezialisierter Rechtsanwalt aus Düsseldorf. Eine solche Klage würde kein Gericht zulassen.

Außerdem ist es ohnehin schwer bis unmöglich, den jeweiligen Verursacher ausfindig zu machen. Spam-Versender operieren fast immer im Verborgenen. Microsoft-Chef Bill Gates hat deshalb schon die „Briefmarke für E-Mails“ vorgeschlagen. Würde jede E-Mail nur den Bruchteil eines Cents kosten, wäre der Massenversand bereits nicht mehr rentabel. Doch eine Lösung ist der Vorschlag trotzdem nicht. Schon allein deswegen, weil sich die Massenversender ohnehin gerne illegal Zugang zu nicht ausreichend abgesicherten Servern verschaffen und sie zum Versand ihrer Reklameflut missbrauchen.

Könnten Spam-Versender ihre Identität nicht so einfach verschleiern wie derzeit, wäre viel mehr gewonnen. „Dass wir nicht überprüfen können, ob eine eintreffende E-Mail wirklich von der Person stammt, die als Absender auf dem virtuellen Briefumschlag steht, ist ein riesiges Sicherheitsleck“, beklagt sich Bill Gates auf einer Tagung der „Anti-Spam Research Group“ (ASRG).

Deshalb arbeiten Microsoft und andere Unternehmen an Lösungen, um Absender zweifelsfrei authentifizieren zu können. „Spam wird bald schon Vergangenheit sein“, verspricht Gates. Spätestens in zwei Jahren soll es so weit sein. Gates Konzept: Jeder Provider bekommt eine fälschungssichere „Caller ID“, so ähnlich wie bei einem Telefon, das beim Anruf seine Rufnummer übermittelt. Auf diese Weise ließe sich ganz leicht feststellen, ob eine E-Mail tatsächlich vom angeblichen Absender kommt, verschickt vom im „Header“ genannten, normalerweise aber unsichtbaren Informationsbereich der E-Mail.

Auch AOL testet ein ähnliches System, das sich „Sender Policy Framework“ (SPF) nennt und ebenfalls erlauben soll, gefälschte Absenderkennungen zu enttarnen. Schon in 6 bis 12 Monaten könnte das System funktionsreif sein. Einen deutlichen Schritt weiter geht das kryptografische Authentifizierungssystene DomainKeys, das Yahoo gemeinsam mit Sendmail testet, einem bekannten Anbieter von E-Mail-Lösungen. DomainKeys ermöglicht, die Identität eines E-Mail-Absender zu verifizieren. Das gelingt zum einen mit einer Caller-ID wie in Microsofts Konzept, zum anderen aber mit Hilfe einer digitalen Signatur im Header der E-Mail, im Verwaltungsbereich der elektronischen Nachricht. Ein Verfahren mit öffentlichem (public) und persönlichem (private) Schlüssel. Das Konzept hat sich im Bereich der Verschlüsselung bereits bestens bewährt, etwa beim Verschlüsselungssystem „Pretty Good Privacy“ (PGP).

Experten erwarten, dass sich wahrscheinlich eine Kombination dieser drei Ansätze durchsetzen dürfte. Bis Ende des Jahres könnten erste Lösungsansätze fertig sein, die formalen Standards würden aber wohl noch etwas länger dauern. Manche lieb gewonnene Servicefunktion wird es dann aber wahrscheinlich nicht mehr geben: „Artikel versenden“-Knöpfe auf Webseiten etwa, die es jedem erlauben, auf Knopfdruck eine E-Mail zu verschicken.

„Vieles wird in Zukunft nicht mehr so einfach möglich sein wie heute“, bestätigt Meng Weng Wong, bei AOL zuständiger Chefentwickler für das im Test befindliche Sicherheitssystem SPF. „Die Leute werden umdenken müssen.“ Auch andere Aspekte wollen noch weiter durchdacht werden, etwa, wie sich trotz der erhöhten Sicherheitsvorstellungen künftig auch noch E-Mails aus Internetcafés oder über HotSpots verschicken lassen, etwa mit dem WLAN-Notebook.

Angenehmer Nebeneffekt: Erhöhte Sicherheitsansprüche an die E-Mail könnten künftig nicht nur Spam, sondern auch Viren und Würmer eindämmen. Was gleich doppelt sinnvoll wäre, da immer mehr Würmer die Runde machen, die auf infizierten Systemen gezielt eine Hintertür (Backdoor) öffnen. Spam-Versender können infizierte Rechner so zu Reklameschleudern umfunktionieren – in der Regel, ohne dass der Benutzer davon Wind bekommt. Jüngstes prominentes Beispiel: MyDoom. Der massenhaft verschickte Wurm öffnet auf infizierten Systemen eine Hintertür, die grundsätzlich auch zum Spam-Versand genutzt werden könnte.

Das Fachmagazin „c´t“ hat kürzlich nachgewiesen, dass Virenschreiber bereits in Bausch und Bogen Adressen von mit Trojanern infzierten Rechnersystemen an Spamversender verkaufen. „Wir befürchten, dass dies erst ein Anfang ist“, soll sich ein ermittelnder Officer von Scottland Yard geäußert haben. Sogern sich Trojaner die auf dem PC installiert E-Mail-Software zunutze machen, wäre selbst das Versenden korrekt signierter E-Mails möglich.

Bis funktionierende Lösungen verfügbar sind, gibt es nur einen Erfolg versprechenden Weg, lästige Werbepost einzudämmen: elektronische Filtersysteme. Spezielle Software, die Spam möglichst zuverlässig erkennt und dafür sorgt, dass die Werbebotschaften erst gar nicht im Posteingang auf der Festplatte landen.

Microsoft entwickelt derzeit eine Filtertechnologie namens „SmartScreen“, die im Laufe des Jahres Marktreife erlangen soll. Bereits heute sind Vorabversionen der Technologie im Einsatz, etwa im neuen Outlook 2003, in MSN 8 sowie beim kostenlosen Mail-Dienst Hotmail. Richtig interessant wird es aber erst, wenn SmartScreen für Microsoft Exchange Server verfügbar ist, der in vielen Unternehmen eingesetzten Software zur Verwaltung und Organisation der elektronischen Post.

Die Grundidee von SmartScreen ist simpel und bereits von anderen bewährten Filtersystemen aus der OpenSource-Welt oder von Projekten wie Spamnet von Cloudmark bekannt. Kern des Ganzen ist ein automatisierter Lernprozess. Die Software lernt ständig hinzu, auf welche Begriffe, Formulierungen und Absenderkennungen geachtet werden muss. Da ist ein hohes Maß an Flexibilität gefragt. Schließlich ist nicht jede E-Mail, die den Begriff „Viagra“ enthält, automatisch unerwünschte Spam. Die E-Mail des Mediziners mag dringend erwartet werden, während die übliche Reklame besser ungesehen im digitalen Orkus verschwindet.

Schon lange reicht es nicht mehr aus, eingehende Post lediglich auf einschlägig bekannte Schlüsselwörter zu untersuchen und bestimmte Absender zu sperren. Nach dieser Methode gehen übliche Filter vor, die Computerbenutzer auf ihrem PC installieren können. Doch die Trefferquote solcher Filter ist meist unbefriedigend, da Spam-Versender geschickt Haken schlagen: Sie wechseln mindestens einmal täglich ihre Absenderkennung und variieren ebenso häufig die Schreibweise von Produktnamen und Schlüsselwörtern. Gewöhnliche Filtersysteme, die nicht dazu lernen, sind da hoffnungslos überfordert.

Deshalb geht SmartScreen einen anderen Weg. Das System vernetzt E-Mail-Benutzer und Exchange-Server in aller Welt und sammelt das Feedback der Benutzer. Bei mehreren hundert Millionen Usern weltweit kommt da einiges an verwertbaren Informationen zusammen. Entscheidet eine qualifizierte Zahl von Benutzern, dass eine E-Mail als Spam eingestuft werden sollte, wird die betreffende E-Mail analysiert und landet auf dem Index. Trifft dieselbe E-Mail bei anderen Personen ein, landet sie dank SmartScreen dann automatisch im Spam-Ordner, belästigt die Empfänger also gar nicht erst. Dank heuristischer Analysemethoden lassen sich auf diese Weise auch variierte Spam-Mails zuverlässig enttarnen.

Den Anfang hat Microsoft bei Hotmail gemacht. Mehrere hunderttausend Hotmail-Mitglieder haben mehrere Millionen E-Mails klassifiziert. Auf diese Weise ist bereits ein Regelkatalog entstanden, der rund 500.000 Charakteristika von Reklame-Mails enthält. SmartScreen erlaubt nun, jede eintreffende E-Mail auf diese, zudem ständig erweiterten Regelkatalog abzuklopfen.

Das Ergebnis ist bereits heute recht gut. Die Trefferquote des in Outlook 2003 eingebauten Filters ist vergleichsweise hoch. Nur wenige Spam-Nachrichten durchdringen das Raster. Wenn der „Exchange Intelligent Message Filter“ für Microsoft Exchange Server verfügbar ist, wird das noch besser funktionieren, vor allem für alle am Server angeschlossenen Benutzer gleichzeitig, was ungleich effektiver ist.

SmartScreen verwendet aber noch weitere Tricks, um Spam zu entlarven. So halten Microsoft-Server eine Liste mit bekannten Versenderadressen vor, die so genannte „Real Time Block List“. Hier sind E-Mail-Adressen und IP-Kennungen bekannter Spam-Versender gespeichert. Die Liste wird rund um die Uhr aktualisiert, muss aber auch sorgfältig gepflegt werden. Denn oft benutzen Spam-Versender gefälschte Absenderkennungen, oft von seriösen Unternehmen, um eben nicht als Spam enttarnt zu werden. SmartScreen muss also gleichzeitig verhindern, dass eine eigentlich seriöse Absenderadresse auf dem Index landet.

Auch Mail-Dienste und Internet-Provider tüfteln an Filtersystemen, um ihre Kundschaft vor unerwünschter Post zu bewahren. Allein der Online-Dienst AOL will im vergangenen Jahr eine halbe Billion(!) Spam-Nachrichten gefiltert haben. Das sind 500.000.000.000 elektronische Nachrichten, die noch vor der Auslieferung an die AOL-Kundschaft im sorgsam gesponnenen Netz der Reklamefilter hängen geblieben sind.

Längst suchen sich Spamversender weitere Wege, um ihre Reklame unters Volk zu bringen. Immer mehr verteilen ihre Reklamenachrichten als „Instant Message“, als Online-Telegramm. So genannte „Spim“ (Instant Message Spam) erscheint sofort auf dem Bildschirm des Empfängers und wird deshalb in der Regel intensiver wahrgenommen.

Laut dem Beratungsunternehmen Ferris Research wurden vergangenes Jahr mehr als eine Milliarde Spims verschickt, vier Mal mehr als im Jahr 2002. Für dieses Jahr erwarten die Experten rund vier Milliarden Spims. „Jeder der glaubt, als Benutzer von Instant Messaging den Spamversendern entkommen zu können, wird ein böses Erwachen erleben“, sagt Brian NeSmith, Vorstand von Blue Coat Systems, ein auf IT-Sicherheit spezialisiertes Unternehmen im Sillicon Valley.

Keine guten Nachrichten. Noch hat sich niemand Gedanken darüber gemacht, wie sich Online-Telegramme vor Missbrauch durch Spamversender schützen lassen. Das könnte eine der nächsten großen Aufgaben sein.

Reklame vermeiden: 10 Tipps

Wer ein paar Tipps und Tricks beherzigt, muss sich nicht so oft über Spam ärgern.

1. Die wichtigste Regel: Wer in jedem Webformular seine wichtigste E-Mail-Adresse einträgt, darf sich nicht wundern, wenn eine Reklameflut über ihn herein bricht. Die eigene Mail-Adresse nur weitergeben, wenn Vertrauen besteht.

2. Niemals mit der Haupt-Mail-Adresse an Chats oder Diskussionen teilnehmen. Für solche Zwecke spezielle Mail-Adressen reservieren.

3. Auf keinen Fall die E-Mail-Addresse im Web veröffentlichen, etwa auf der eigenen Homepage. Spam-Versender durchsuchen das Web systematisch und sammeln Adressen. Kontakt im World Wide Web idealerweise nur über ein Kontaktformular ermöglichen.

4. Wenn es sich gar nicht vermeiden lässt, zu einem Trick greifen: Auf den Klammeraffen verzichten. Angaben wie „schroeder at bundesregierung.de“ werden von Menschen verstanden und von automatischen Adressfahndern ignoriert.

5. Erfahrene Benutzer haben mindestens zwei Mail-Adressen: Eine für den privaten Gebrauch, die ausschließlich für den direkten Postaustausch benutzt und niemals öffentlich gemacht wird. Eine zweite für die Kommunikation im Netz, zum Eintragen in Webformulare oder Diskussionsforen.

6. Wenn eine Spam-Nachricht eintrifft: Niemals darauf antworten. Vor allem bei unseriösen Absendern das Angebot ignorieren, sich von der Liste streichen zu lassen – dieser Trick dient nur dazu, die eigene Mail-Adresse zu bestätigen.

7. Die E-Mail-Adresse selbst sollte auch Zahlen erhalten. Statt mueller@meyer.de also 12mueller2004@meyer.de. Das erschwert Spam-Robotern, die Adresse zu „erraten“.

8. Praktisch: Unter https://www.spamgourmet.com und https://www.jetable.org gibt es kostenlos Mail-Adressen mit Verfallsdatum. Postfächer, die nur eine bestimmte Zeit gültig sind – zwischen 24 Stunden und acht Tagen. Nur so lange leiten die Anbieter Post ans eigene Postfach weiter. Meist erst nach einigen Tagen eintreffende Spam landet im Nirwana. Ideal, um für jemanden nur für kurze Zeit erreichbar zu sein, etwa in einem Chat oder bei einem Supportkontakt.

9. Es bleibt nicht aus: Früher oder später trudeln doch Spam-Nachrichten ein. Filter können helfen, einen Teil davon abzublocken. Outlook verfügt über entsprechende Filter, die nur eingeschaltet werden müssen. Aber auch der kostenlose Filter Spamihilator (https://www.spamihilator.com) leistet hervorragende Arbeit und funktioniert mit allen Mail-Programmen. Außerdem bieten auch die meisten Provider wie Yahoo, GMX, web.de oder AOL praktische Spam-Filter an, die auf jeden Fall aktiviert werden sollen.

10. Plötzlich aufpoppende Reklamerfenster unter Windows 2000 oder Windows XP sind das Ergebnis eines Sicherheitslecks. Unter https://www.xp-antispy.org lässt sich ein Programm herunter laden, das diese Lücke stopft. Reklame-Telegramme haben dann ein Ende. schi.

Windows Mail: Mails aus dem Ausland filtern und löschen

Wenn Mails in exotischen Sprachen verfasst sind, handelt es sich meist um unerwünschte Werbung. Trotz aktiviertem Spamfilter rutschen mitunter Nachrichten in Russisch oder Chinesisch durch den Werbefilter. Mit einem Trick lassen sich ausländische Mails automatisch aussortieren.

Um bei Windows Mail unerwünschte Werbung aus dem Ausland zu filtern, im Menü „Extras“ den Befehl „Junk-E-Mail-Optionen“ aufrufen. Anschließend ins Register „International“ wechseln und auf die Schaltfläche „Liste blockierter Codierungen“ klicken. Im folgenden Fenster auswählen, welche Zeichencodierungen (und damit Sprachen) blockiert werden sollen, etwa „Chinesisch vereinfacht“, „Chinesisch traditionell“ und „Kyrillisch“. Nach einem Klick auf OK landen Mails mit chinesischen und kyrillischen Zeichen automatisch im Spam-Ordner „Junk-E-Mail“.

Bitte keine Werbung einwerfen

Jeden Tag landet mehr Werbepost im elektronischen Briefkasten. Doch zum Glück bieten Outlook und Outlook Express spezielle Filter, die unerwünschte Post blockieren. In Outlook Express dazu die E-Mail des betreffenden Absenders markieren. Dann auf Nachricht klicken und die Option Absender blockieren auswählen. In Outlook muss statt dessen die Funktion Aktionen > Junk-E-Mail ausgewählt und danach auf Zur Liste der Junk-E-Mail-Versender hinzufügen geklickt werden.

Über das Menü Extras > Regeln lässt sich eine Liste der blockierten Absender anzeigen oder im Regelassistent klären, was mit Post des betreffenden Absenders zu passieren hat. Hier können auch bequem weitere Absender verbannt werden. Sollen vom Absender in Zukunft wieder E-Mails zugelassen sein, einfach den entsprechenden Eintrag aus der Liste löschen.