Google macht mit Usern Werbung

Google macht mit Usern Werbung

Facebook hat es mit seinen „Sponsored Posts“ vorgemacht: Werbung, die mit den Gesichtern von echten Menschen verziert ist, erfreut sich großer Aufmerksamkeit und kommt bei der Werbeindustrie gut an. Jetzt will auch Google etwas Vergleichbares machen: Ab 11. November kann es jedem Mitglied von Google+ passieren, dass sein Name und Gesicht neben einer Anzeige auftaucht. Anders als bei Facebook aber nicht nur im sozialen Netzwerk selbst, sondern auch auf den Ergebnisseiten der Google-Suche oder auf irgendwelchen Anzeigen, die Google auf Webseiten platziert.

Wer als User auf „+1“ klickt, weil ihm ein Angebot oder eine Webseite gefällt, könnte so jederzeit zum Werbeträger werden – ohne es zu merken. Es wird für alles geworben, ob Waschpulver, Crèmes, Autos, Onlinedienste oder Klamotten. Das ist bei Facebook genauso. Weil in der bezahlten Werbung das Gesicht einer bekannten Person auftaucht – Facebook und Google sind schlau genug, Gesichter auszuwählen, die der jeweilige kennt – ist die Aufmerksamkeit für solche Anzeigen sehr hoch. Man kennt das Gesicht und erwartet eigentlich ein Posting oder eine Bemerkung der Person. Doch es ist Werbung. Wer nicht möchte, dass Werbung mit seinem Gesicht verziert wird, kann und muss bei Facebook und Google das in den entsprechenden Optionen abschalten.

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Google führt PlusOne ein: Der „+1“-Button

Man sieht sie überall im Web, diese „Gefällt-mir“-Buttons von Facebook. Ein Klick darauf – und die eigenen Facebook-Freunde wissen, was mir gefällt, was ich unbedingt empfehlen möchte.

Diese Mag-ich-Buttons sind derart populär und weit verbreitet, dass Google da nicht länger zusehen konnte – oder wollte. Google hat jetzt jedenfalls etwas ganz ähnliches im Angebot: PlusOne. Künftig sollen wir im Web alles auch „plus-onen“ können, durch einen Klick auf den „+1“-Button.

Google verfolgt trotzdem ein anderes Konzept. Die neue PlusOne-Funktion soll vor allem die Suchtreffer verbessern. Haben Freunde oder Kontakte eine Webseite, ein Webangebot per Klick auf +1 empfohlen, kann man das in Zukunft in den Suchergebnissen sehen. Die Suchergebnisse werden auf diese Weise sozialer, persönlicher – Google hofft, sie werden dadurch wertvoller.

Könnte funktionieren. Um mitmachen zu können, braucht man ein kostenlo-ses Google-Konto. Wer als Freund gilt und wer nicht, kann man sich übri-gens nicht aussuchen: Alle Kontakte in Adressbuch von Google Mail gelten als Freunde. Später kommen auch Twitter-Follower und Facebook-Freunde dazu.

Interessantes Konzept – das sich aber in der Praxis erst bewähren muss.