Wikileaks-Gründer Julian Assange droht die Auslieferung

Wikileaks-Gründer Julian Assange droht die Auslieferung

Julian Assange musste sich jahrelang in der ecuadorischen Botschaft verstecken. Jetzt sitzt er in London in einem Gefängnis – und es droht ihm die Auslieferung in die USA. Dort erwartet ihn ein Prozess, der – so fürchten viele – nicht fair sein könnte. In Wirklichkeit steht eine Menge auf dem Spiel. Nicht nur für Julian Assange, sondern möglicherweise auch für die Pressefreiheit.

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Julian Assange fordert Hacker auf: Infiltriert die Mächtigen

Monatelang war von Julian Assange nicht viel zu hören. Der Wikileaks-Gründer sitzt seit Monaten in der ecuadorianischen Botschaft in London fest. Jetzt hat sich Assange zu Wort gemeldet: Der australische Staatsbürger hat zu über 8000 Hackern aus aller Welt gesprochen, die sich auf dem jährlichen Kongress des Chaos Computer Club in Hamburg versammelt haben. „Tretet der CIA bei“, fordert Assange das Publikum auf – und meint das ernst. Denn Hacker oder im Grunde jeder technisch Versierte könnte Ähnliches bewirken wie Edward Snowden, der als Systemadministrator bei der NSA gearbeitet hat.

Der Aufruf kommt einer Kriegserklärung gleich: Systemadministratoren kommen leichter an brisante Informationen heran als jeder andere Berufsgruppe. Sie kontrollieren die Computernetzwerke in Firmen und Institutionen, können Daten auslesen und Verschlüsselungen knacken, besonders dann, wenn sie an der Quelle sitzen. Der Aufruf hat für große Diskussionen auf dem Hackertreffen gesorgt und wird wohl nicht ohne Folgen bleiben.

Wikileaks muss wegen Geld-Problemen dicht machen – vorerst

Die Enthüllungsplattform Wikileaks legt eine Pause ein. Eine Zwangspause. Nicht etwa, weil es an brisanten Themen mangelt oder an Unterstützern, die Wikileaks bei seiner Aufgabe helfen würden, sondern schlicht, weil das Geld knapp wird. Und Geld braucht man, schon allein um die technische Infrastruktur bezahlen zu können.

Zwar gibt es überall auf der Welt genügend Menschen, die Wikileaks nur zu gerne mit Spenden finanziell unterstützen würden. Aber die Spenden kommen nicht an. Amerikanische Geldinstitute wie Visa, Mastercard, Paypal, sowie einige große Banken weigern sich bereits seit Monaten, Geldspenden für Wikileaks anzunehmen und weiterzuleiten.

Der Druck der amerikanischen Regierung auf Wikileaks zeigt damit nun Wirkung – erst einmal, denn es gibt diverse Klagen gegen das Zudrehen des Geldhahns. Allerdings ist Wikileaks derzeit auch noch in anderer Hinsicht geschwächt, auch technisch. Durch den Disput mit dem ehemaligen Wikileaks-Unterstützer Domscheit-Berg ist es derzeit schwierig bis unmöglich, neue Dokumente sicher an Wikileaks zu übermitteln.

Julian Assange wird sich anstrengen müssen, will er sein Projekt Wikileaks retten.

Wikileaks erwägt Klage gegen Master-Card und Visa

Die Enthüllungsplattform Wikileaks in vielen ein Dorn im Auge, vor allem der US-Regierung. Die setzt alle Hebel in Bewegung, um Wikileaks loszuwerden. Da wird dann auch schon mal Druck ausgeübt, etwa auf große Banken. Einige davon verstehen es als ihre patriotische Pflicht, den Spendenfluss an Wikileaks zu stoppen. Wohl wissend, dass das Wikileaks in ernsthafte Schwierigkeiten bringen kann, denn Wikileaks ist auf Spenden angewiesen. Seit der Inhaftierung von Gründer Julian Assange mehr denn je.

In einem ironischen Internetvideo, der den Werbespot einer großen Kreditkartenfirma parodiert, bringt es Wikileaks auf den Punkt: 15 Millionen Dollar Ausfälle durch die Weigerung von Mastercard und Visa, Spenden an Wikileaks abzuführen. Doch der Welt dabei zusehen, wie sie sich dank Wikileaks verändert, demokratischer wird: Unbezahlbar.

In Europa droht Wikileaks den Finanzunternehmen nun mit einer Klage, wegen „unrechtmäßiger, seitens der USA beeinflusster Finanzblockade“. Verständlich. In jedem Erotikshop kann man mit Kreditkarte bezahlen – aber eine Onlineplattform wird aus fadenscheinigen Gründen ausgeschlossen? Unverständlich.

Julian Assange parodiert einen Fernseh-Spot

Wikileaks-Gründer Julian Assang befindet sich derzeit unter Hausarrest. Das bedeutet aber nicht, dass er leidend auf dem Sofa sitzt und nichts unternimmt… Er tüftelt weiter an neuen Coups, denkt darüber nach, wie er Wikilaks voranbringen kann.

Seit einigen Tagen kursiert ein Videospot im Netz, der für Aufsehen sorgt. Wir sehen Wikileaks-Gründer Assange in einer Wohnung. Zuerst nur angedeutet. Er läuft durch die Räume, aus dem Off ist eine Stimme zu hören – und wir fühlen uns gleich an einen bekannten Werbespot aus dem Fernsehen erinnert. Richtig: Es geht um die Kreditkarte Mastercard. Im Stil eben dieses Spots macht Assange nun Werbung für Wikileaks – und ruft indirekt zu Spenden auf.

httpv://www.youtube.com/watch?v=jzMN2c24Y1s

Denn Wikileaks zu betreiben, das erfährt man in dem Video, ist extrem teuer. Eine Million Dollar kostet zum Beispiel allein die Abwehr von juristischen Klagen. Und davon gab es in letzter Zeit reichlich, wie wir wissen. Über 200.000 Dollar sind für das Betreiben der Wikileaks-Server veranschlagt. Der größte Posten sind aber Einnahmeverluste von geschätzt 15 Millionen Dollar, schließlich haben sich führende US-Finanzinstitute, darunter einige Banken und Kreditkartenfirmen, dazu entschlossen, keine Spenden mehr an Wikileaks abzuführen. Das hat Wikileaks durchaus in ernsthafte Schwierigkeiten gebracht.

Sage und Schreibe 500.000 Dollar kostet laut Spot der Hausarrest von Julian Assange.

Aber der Welt dabei zuschauen, wie sie sich dank Wikileaks verändert: Unbezahlbar.

Ich muss sagen: Der Spot ist gut gemacht, technisch wie inhaltlich, er ist gleichzeitig ironisch – so etwas mag die Community. Kein Wunder, dass er sich derzeit wie ein Lauffeuer verbreitet. Der Spot macht Werbung für Wikileaks und Assange. Er kritisiert das Verhalten führender Geldinstitute, die Wikileaks auf Druck der US-Regierung den Geldhahn zugedreht haben und ruft zu Spenden auf.