Daydream und Co: Virtual Reality ist im Kommen

Daydream und Co: Virtual Reality ist im Kommen

VR: Diese beiden Buchstaben stehen für Virtual Reality und damit im wahrsten Sinne des Wortes für eine ganz eigene Welt. Während früher bestenfalls eingefleischte Spielefans mal eine VR-Brille aufgesetzt haben, entwickelt sich das Abtauchen in die virtuellen Welten zum absoluten Massenphänomen.

Keine Technikmesse, auf der man nicht scharenweise Menschen mit VR-Brille auf der Nase sehen würde. So allmählich kommt Virtual Reality auch in ganz normalen Haushalten an. Die nächsten Wochen gibr es neue Brillen, neue Controller, neue Inhalte…

Was macht den besonderen Reiz aus?

Der besondere Reiz liegt darin, dass man wirklich in eine virtuelle Welt abtaucht. Wenn man eine gute Brille aufsetzt – und gut bedeutet: Hohe Bildauflösung und prompte Reaktionen auf Kopfbewegungen – ist die Illusion wirklich perfekt.

Das Gehirn lässt sich leicht täuschen: Man hat ganz schnell den Eindruck, woanders zu sein. Wenn man dann sogar noch einen Kopfhörer aufsetzt – ob als separater Kopfhörer oder direkt in der VR-Brille eingebaut –, ist die Illusion noch besser, weil alles auch noch akustisch unterstützt wird.

Samsung Gear VR

Was man sich anschauen kann

Im Spielbereich wurde VR zuerst eingesetzt, und hier macht es in der Tat besonders viel Spaß. Man hat es sowieso mit künstlichen Welten zu tun, und da kann man sich dank VR-Brille auf der Nase frei bewegen. Doch längst gibt es noch viele andere Einsatzmöglichkeiten.

Man kann sich mit einer VR-Brille zum Beispiel auch Panoramavideos und Panoramafotos anschauen: Man kann sich also umschauen, die gesamte Szenerie erfassen. Es gibt schon 3D-Dokumentationen, etwa von ARTE, aber auch erste kleine Spielfilme, die Gebrauch von Panoramabildern machen. Allerdings hat man hier keinen wirklichen 3D-Effekt mit räumlicher Tiefe.

VR

3D-Filme kann man sich mit einer VR-Brille aber auch anschauen. Darüber hinaus entwickeln Techniker an virtuellen Menüs und vor allem virtuellen Räumen, in denen man sich mit anderen Usern treffen kann, zum Beispiel um sich zu unterhalten.

Was muss man investieren?

Wer ein modernes Smartphone hat, kann das verwenden. Es gibt verschiedene Lösungen, um das Smartphone optimal vor den Augen zu platzieren. Angefangen mit Google Cardboard, eine Halterung aus Pappmaché, die es schon für unter 10 EUR gibt. Über Plastik-Gestelle für 20, 30 EUR bis hin zu Samsungs Galaxy Gear VR für 50 bis 9 EUR. Diese Brillenhalterungen sind solider verarbeitet.

Mit solchen VR-Brillen kann man sich problemlos einfache VR-Inhalte oder Filme anschauen. Wer es luxuriöser will, braucht eine VR-Brille mit eigenen Sensoren und mehr Technik. Hier bekommt man deutlich bessere Bilder – solche Brillen sind für Spiele nötig. Dafür muss man aber auch richtig tief in die Tasche greifen: 700 EUR für die Ocolus Rift, die von Facebook vertrieben wird, 900 EUR für die HTC Vive. Diese Brillen haben auch eigene Controller.

Inhalte

Was taugt Google Daydream?

In der Tat: Google hat eine neue VR-Plattform namens Daydream präsentiert (Tagtraum). Keine VR-Brille, sondern eher ein Brillengestell – für kleines Geld und damit als direkte Konkurrenz zu Samsungs Gear VR. Eine Halterung für ein modernes Smartphone wie das neue Google Pixel.

Das steckt man in die Halterung, lässt alles einrasten, aktiviert im Smartphone den VR-Modus und kann dann in die virtuellen Welten abtauchen. Das Display des Smartphones liefert die Bilder, die Brille macht daraus virtuelle Welten.

daydream

Die Daydream-Halterung ist aus Textil und daher leichter als andere VR-Brillen, vor allem leichter als die Ocolus Rift. Sie ist auch günstiger: 70 EUR. Dafür gibt es aber nicht nur die Halterung, sondern auch einen Controller, den man in der Hand hält und sich durch die virtuelle Welt klickt. So ein Controller ist wichtig, denn sonst hat man keine Möglichkeit, Einfluss auf die VR-Welt zu nehmen.

Die Brille selbst sorgt zwar dafür, dass man immer den passenden Ausschnitt sieht, man kann sich umschauen, aber irgendwie muss man ja auch etwas anfassen oder antippen können, sonst ist jede Interaktion unmöglich.

Sony bringt ein VR-Set für die Playstation auf den Markt. Was man damit machen kann, liegt auf der Hand: In Spiele in der virtuellen Welt abtauchen.

Was haben die Onlinedienste vor?

Die Onlinedienste sehen, dass sich neue Möglichkeiten auftun. Sie setzen auf den Spieltrieb bei den Menschen – und liegen damit ja auch nicht ganz falsch. Niemand möchte gerne Marktanteile an die Konkurrenz verlieren, deshalb sind sie unentwegt auf der Suche nach neuen Einsatzmöglichkeiten, damit die Leute bloß nicht zur Konkurrenz abwandern. Facebook entwickelt an einer VR-Welt namens „Parties“: Bis zu acht User können sich hier treffen und sehen, soziale Interaktion in der virtuellen Welt. Hier kann man chatten oder kleinere Spiele spielen.

Daydream

Aber auch Google entwickelt an einer eigenen VR-Plattform, die mit der Daydream genutzt werden kann. Da kann man aus virtuellen Menüs auswählen, Filme anschauen, Spiele spielen und mehr. In den Wochen vor Weihnachten kommen diverse Spiele und Onlinedienste auf den Markt – und neue Brillen. Der VR-Hype steht erst am Anfang.

 

Windows Holographic verbindet die digitale mit der echten Welt

Windows Holographic verbindet die digitale mit der echten Welt

Mit einer neu vorgestellten Art, Computer zu nutzen, verschmilzt bald die virtuelle mit der echten Welt: Windows Holographic macht das Erleben von 3D, das Interagieren mit Programmen und digitalen Welten zu einer ganz besonderen, neuartigen Erfahrung.

Windows Holographic ist eine Kombination aus einer Datenbrille mit eingebautem Mini-Computer, und neuartiger Software, die 3D-Welten direkt als Hologramm in die echte Welt einblendet.

Als die Bedienung von PCs per Maus populär wurde, veränderte sich unsere Art, Technik wahrzunehmen – die Distanz zwischen der Technik und dem Anwender verringerte sich. Einen ähnlich wichtigen Schritt geht Microsoft jetzt mit der Einführung von Hologramm-Technik. Denn dies geht weiter als die Grenzen, die Bildschirme und Pixel heute noch vorgeben.

Windows Holographic-Schnittstellen werden in jedem Windows-10-Gerät verfügbar sein.

https://www.youtube.com/watch?v=0D98KxBxwGY

microsoft-hololens

Sony macht jede Brille zur Daten-Brille

Sony macht jede Brille zur Daten-Brille

Google Glass kennt mittlerweile wohl jeder. Doch das Image der Google Datenbrille ist angeknackst (Stichwort: Glasshole). Selbst in den USA werden Menschen schief angeguckt, die Googles Hightech-Brille tragen. Der Grund liegt auf der Hand: Niemand kann wissen, ob der Brillenträger gerade Fotos oder ob er Videos macht. Und das ist vor allem eins: unangenehm für alle anderen.

Sony macht normale Brillen zu Datenbrillen; Rechte: Sony
Sony macht normale Brillen zu Datenbrillen

Sony bietet Aufsatz für herkömmliche Brillen

Sony hat jetzt eine Alternative vorgestellt. Sonys Lösung ist wirklich anders, denn Sony verkauft keine Datenbrille, sondern einen Aufsatz, den man an jede herkömmliche Brille bei Bedarf aufstecken kann. Die Sonnenbrille wird damit zur Cyberbrille – wenn man möchte in wenigen Sekunden. Das OLED-Display hat eine Größe von 0,23 Zoll und bietet 640×400 Pixel. Auf der CES soll man die Brille zum ersten Mal sehen können.

Großer Vorteil von Sonys Lösung: Der Aufsatz lässt sich ganz leicht auch wieder entfernen. Und aus der vermeintlichen Überwachungsbrille wird wieder eine ganz normale, herkömmliche, harmlose Brille. Schwerpunkt bei Sonys Brillenversion ist der Einsatz von Augmented Reality. Ganz so schick wie Googles Version sieht die Sony-Brille zwar nicht aus, aber sie kann sich trotzdem sehen lassen. Allerdings bietet auch Google mittlerweile die Möglichkeit, Glass mit einem Brillengestell zu ordern.

Anwendungs-Beispiele für Google Glass

Google macht weiter und hat jetzt ein Video veröffentlicht, in dem einige Anwendungsbeispiele für Google Glass zu sehen sind – oder besser: zu sehen sein sollen. In Wahrheit sehen wir nämlich einige Entwickler aus dem Glass-Team, die auf irgend einer Dachterasse sitzen, alle eine Glass-Brille aufhaben und mit ihrer Brille sprechen. Sie stellen Fragen wie: „Wieviel Grad Celsius sind 76 Grad Fahrenheit?“ Oder sie wollen, dass Google Glass simple Rechenaufgaben löst – alles per Spracheingabe, versteht sich.

Nun, Google Glass liefert die Ergebnisse und liest sie auch vor. In Wahrheit ist das aber keine Leistung von Google Glass, sondern von der Suchmaschine Google, die seit einer Weile eben Spracheinhabe und Sprachausgabe ermöglicht. Glass ist hier bestenfalls der Vermittler, nicht mehr – ein teurer Vermittler. Wer sich das Video anschaut, dem fällt auf, dass die Antworten von Google natürlich alle für richtig gehalten werden. Niemand stellt sich in Frage. Gut, bei so simplen Aufgaben liegt das auch nahe – aber trotzdem.

Außerdem: Wer am Bildschirm sucht, der sieht auch andere Fundstellen und Treffer und kann sich einen Eindruck von der Situation verschaffen, von der Gesamtsituation, wer sich etwas vorlesen lässt, der wird dazu neigen, noch mehr auszublenden. Wir verfügen also über immer mehr Informationen – und reduzieren gleichzeitig immer stärker.

Google Glass nimmt allmählich Gestalt an

Noch kann man Googles Datenbrille namens Glass nicht offiziell kaufen – aber lange kann es nicht mehr dauern. Die ersten Testmuster sind raus, die Presse schaut sich die Brille an, Entwickler in aller Welt sind dabei, erste Apps speziell für Glass zu entwickeln (Glassware genannt). Und ständig werden neue Funktionen bekannt: Die eingebaute Fotokamera wird verbessert. Google Glass kann nicht nur Sprachbefehle verstehen, sondern auch Ergebnisse und Antworten vorlesen. Und jetzt kann Google Glass auch Musik erkennen: Wer die entsprechende Funktion in seiner Datenbrille aktiviert, kann die Brille veranlassen, einen gerade gespielten Song mitzuhören. Danach wird in einer Datenbank nach Interpret und Titel gesucht.

Aber auch erste Apps, die Google für Glass nicht sehen möchte, gibt es. Darunter fallen alle Apps, die das Ziel haben, Gesichter oder Personen zu erkennen – so ist es in der Google Policy geregelt. Technisch wäre das weiter kein Problem, doch Google will offensichtlich Diskussionen und Bedenken im Vorfeld vermeiden. Man möchte wohl nicht, dass Passanten panisch weglaufen, wenn andere mit einer Google-Glass-Brille auf der Nase auftauchen. Ebenfalls verboten wurde eine erotische App. Google stellt klar: Für diesen Bereich dürfen, zumindest derzeit und offiziell, keine Apps entwickelt werden.