Der Boom der Daten-Brillen

Der Boom der Daten-Brillen

Untätig vor dem Bildschirm oder Display des Smartphones sitzen? Das war gestern. In Zukunft nutzen wir Daten-Brillen, die Bilder aus dem Netz projizieren, teils sogar direkt ins Auge. Derzeit bringen viele Hersteller entsprechende Daten-Brillen auf den Markt. Ein regelrechter Boom.

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Sei kein Glasshole: Google Glass im WLAN geblockt

Sei kein Glasshole: Google Glass im WLAN geblockt

Mittlerweile kann jeder Google Glass kaufen, die Cyberbrille, mit der man jederzeit ins Netz kann – aber auch jederzeit Fotos oder Videos aufnehmen kann. Das ist selbst in den USA nicht sonderlich populär. Wer mit Google Glass auf der Nase einen öffentlichen Raum betritt und ohne zu fragen Menschen fotografiert, muss sich schon mal als „Glasshole“ beschimpfen lassen. Selbst im technikverliebten Silicon Valley ist Google Glass mittlerweile verpönt – und das Tragen der Cyberbrille ausdrücklich verboten.

Jetzt hat ein Entwickler aus Berlin eine Technologie entwickelt, um Google-Glass-Benutzern das Leben schwerer zu machen. Er hat ein Skript entwickelt, ein Miniprogramm, das alle 30 Sekunden überprüft, ob sich im WLAN eine Google Glass Brille befindet. Die Datenbrille hat eine eindeutige Signatur, eine Art Fingerabdruck, und kann leicht in Netzwerken erkannt werden.

Das kostenlos erhältliche Skript meldet dem Benutzer nicht nur, wenn sich Google Glass ins WLAN einklinkt – somit sind alle gewarnt –, sondern schmeißt Google Glass auf Wunsch auch aus dem WLAN. Name des Skripts: Don’t be a glasshole. Das Miniprogramm läuft auf Winzrechnern wie Raspberry Pi oder BeagleBone und kann per USB an den Rechner gestöpselt werden. Das Interesse an dem Blockier-Skript ist riesig – weltweit, auch in den USA.

glasshole

Google Glass nimmt allmählich Gestalt an

Noch kann man Googles Datenbrille namens Glass nicht offiziell kaufen – aber lange kann es nicht mehr dauern. Die ersten Testmuster sind raus, die Presse schaut sich die Brille an, Entwickler in aller Welt sind dabei, erste Apps speziell für Glass zu entwickeln (Glassware genannt). Und ständig werden neue Funktionen bekannt: Die eingebaute Fotokamera wird verbessert. Google Glass kann nicht nur Sprachbefehle verstehen, sondern auch Ergebnisse und Antworten vorlesen. Und jetzt kann Google Glass auch Musik erkennen: Wer die entsprechende Funktion in seiner Datenbrille aktiviert, kann die Brille veranlassen, einen gerade gespielten Song mitzuhören. Danach wird in einer Datenbank nach Interpret und Titel gesucht.

Aber auch erste Apps, die Google für Glass nicht sehen möchte, gibt es. Darunter fallen alle Apps, die das Ziel haben, Gesichter oder Personen zu erkennen – so ist es in der Google Policy geregelt. Technisch wäre das weiter kein Problem, doch Google will offensichtlich Diskussionen und Bedenken im Vorfeld vermeiden. Man möchte wohl nicht, dass Passanten panisch weglaufen, wenn andere mit einer Google-Glass-Brille auf der Nase auftauchen. Ebenfalls verboten wurde eine erotische App. Google stellt klar: Für diesen Bereich dürfen, zumindest derzeit und offiziell, keine Apps entwickelt werden.