Space Invaders soll verfilmt werden

Space Invaders soll verfilmt werden

Oft ist Hollywood wenig einfallsreich: Was bereits bekannt ist, was bereits gefällt – das wird einfach verfilmt. Man denke nur an die endlose Latte an Comic-Verfilmungen, die derzeit nicht abreißen will. Auch Computerspiele wie Tomb Raider wurden bereits auf die Leinwand gebracht (darf man das heute eigentlich überhaupt noch sagen, „Leinwand“? Sind nicht die anderen Absatzkanäle viel wichtiger? Aber das ist ein anderes Thema…)

Kürzlich muss man sich in Hollywood mal wieder gefragt haben: Was kennt eigentlich fast jeder – und wurde noch nicht verfilmt? Und da muss dann ein vielleicht etwas angetrunkener Mitarbeiter aus Spaß „Space Invaders“ gesagt haben… „Bingo!“, ruft der Chef – das machen wir!

Und tatsächlich: Warner Bros. will Space Invaders verfilmen, jedenfalls sind jetzt schon mal die Filmrechte gesichert. Die Geschichte von Space Invaders ist eigentlich schnell erzählt – für alle, die unter 40 sind und gar nicht wissen, wovon ich hier spreche: Pixel-Raumschiff schießt andere Pixel-Raumschiffe ab, die auf sehr absehbaren Routen auf einen zufliegen (hier kann man Space Invaders online spielen). Macht Spaß – ist aber eigentlich nicht besonders spannend.

space invaders

 

Die Geschichte von Hollywood in einer Online-Dokumentation

Für Träume jeder Art ist Hollywood zuständig. Ganz klar. Und das schon ziemlich lange. Seit 1907 werden in den Hügeln vor Los Angeles Filme gedreht, und das ziemlich erfolgreich. Hollywood beliefert die ganze Welt. Hollywood ist Kultur und ein Wirtschaftsfaktor.

Unter www.springhin.de/hollywood kann jeder in die Geschichte der Filmmetropole eintauchen, die einzelnen Stationen besuchen, die Entwicklung verfolgen. Man erfährt eine Menge über die Macher von einst, über Film-Mogule wie William Fox, Walt Disney, Samual Goldwyn, Howard Hughes und viele, viele andere.

Die wirklich hervorragend gemacht Online-Reportage berichtet in Wort, Bild und Video über die Entstehungsgeschichte Hollywoods – und erzählt die Geschichten der großen Produzenten, der einflussreichen Manager, der Weltstars von einst.

Spannend, sich durch das üppige Material zu klicken. Die Helden der Filmgeschichte werden so greifbar nah. Schön auch die virtuelle Studiotour: Auf einer Landkarte vom Großraum Los Angeles erscheinen alle relevanten Filmstudios von einst bis heute. Wo sind die großen Filmen der Stummfilmzeit entstanden? Hier erfährt man es.

Die Webseite „Moguls and Movie Stars“ begleitet gekonnt eine 7-teilige Fernsehdokumentation über die Geschichte Hollywoods, die im Mai an verschiedenen Terminen im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt wird. Die Webseite dazu ist absolut fesselnd und sehenswert.
OTON Atmo

www.springhin.de/hollywoood

Hollywood will das Leben des Julian Assange verfilmen

Erst hat Hollywood Filme über Computer- und Videospiele gemacht, etwa „Tomb Raider“ – und damit ordentlich Geld verdient. Jetzt sind offensichtlich die Macher dran. Einen Film über Nerd und Facebook-Gründer Mark Zuckerberg gibt es schon: „The Social Network“ hat nicht nur die Zuschauer begeistert, jedenfalls viele ins Kino gelockt, sondern auch einige Preise eingeheimst. Bei den Golden Globes wurde der Film über Facebook unter anderem als bestes Drama ausgezeichnet.

Um wie viel spannender und interessanter könnte da ein Film über Julian Assange werden? Der charismatische und vielleicht auch ein bisschen verrückte Wikileaks-Gründer ist in der ganzen Welt bekannt, wird von der Polizei gejagt, von Geheimstiensten beoabachtet und von der Politik gefürchtet. Wikileaks hat die Medienwelt auf den Kopf gestellt – genug Stoff eigentlich für einen Film.

Und tatsächlich: Auch die Entstehungsgeschichte von Wikileaks taugt als Vorlage für einen Film. Die Filmproduzenten Barry Josephson und Michelle Krumm wollen die Enthüllungsplattform Wikileaks auf die Leinwand holen. Sie wollen sich dabei vor allem auf die Assange-Biographie „The most dangerous man alive“ des australischen Journalisten Andrew Fowler. Das Buch ist zwar bereits angekündigt, aber noch nicht erschienen.

Jetzt sprießen die Spekulationen, wer das Drehbuch schreiben, wer die Hauptrolle spielen könnte. Steht aber alles noch nicht fest. Nur dass es schon recht bald einen Fim über Assange geben könnte, das scheint ausgemacht. So wie es aussieht, wird es ein Thriller. Was auch sonst? Eine Komödie wohl kaum. Dafür ist die Sache einfach zu ernst.

Vielleicht wollen die Verantwortlichen aber auch nur noch ein bisschen abwarten. Abwarten, wie der Film ausgehen soll: Ein Happyend mit einem Julian Assange in Freiheit und einer erfolgreichen Enthüllungsplattform – oder eher das Gegenteil, mit einem einsitzenden Assange und einem abgeschalteten Wikileaks im Netz. Denkbar wäre beides.

Hollywood im Web: Kostenlose Filme und Infos

Die besten Animationsfilme entstehen in der Traumfabrik Hollywood? Gut möglich – aber es sind keineswegs immer Millionenbudgets nötig, um einen beeindruckenden Animationsfilm herzustellen. Es gibt eine OpenSource-Bewegung in der Welt der Animationsfilme: Hier erschaffen Teams von Filmexperten, bestehend aus Kreativen, Grafikern und Animationsexperten in monatelanger Arbeit Kurzfilme, die nach ihrer Fertigstellung kostenlos im Web angeschaut und verteilt werden.

Nach den exzellent gemachten Kurzfilmen „Elephants Dream“ und „Big Buck Bunny“ ist mit „Sintel“ hat die Blender Foundation nun mittlerweile den dritten OpenSource-Animationsfilm fertig. Der rund 14 Minuten lange Film wurde mit Hilfe der OpenSource-Software Blender erstellt, ein 3D-Modellierungs- und Animationsprogramm. Technisch wie optisch ist Sintel noch mal besser und beeindruckender als die beiden Vorgängerfilme.

Der Kurzfilm erzählt die Abenteuergeschichte eines Mädchens namens Sintel und ihrem Drachen Scales. Der Film steht in drei Videoformaten und in jeweils drei Qualitätsstufen zum Download bereit, kann aber natürlich auch auf Youtube angeschaut werden.

Das Projekt soll zeigen, dass sich hochwertige Animationsfilme auch mit kostenlos erhältlicher Software und mit einem Team aus Freiwilligen herstellen lassen. Auch wenn die verwendete Software kostenlos ist: Es gab dennoch ein Budget für den Film. Rund 400.000 Euro von Sponsoren und aus dem Verkauf von DVDs wurden in das Projekt investiert. So konnte ein deutlich größeres Team an dem Projekt arbeiten als bisher üblich.

Aber auch so mancher Kinofilm kann mittlerweile kostenlos im Web angeschaut werden –legal. Einige Videoportale bieten mittlerweile Spielfilme kostenlos im Netz an, nicht zum Download, aber als Stream. Bei myvideo.de (www.myvideo.de) oder MSN Movies (movies.msn.de) bieten mitunter auch bekanntere Filme kostenlos an. Zwar oft Filme aus der zweiten oder dritten Reihe, zeitweise sind aber auch gute und populäre Filme wie „American History X“ oder „Good Will Hunting“ gratis zu sehen. Der Film wird in der Regel durch Werbepausen unterbrochen.

Das Internet ist aber nicht nur gut, um sich Filme anzuschauen, sondern auch, um sich über Filme zu informieren. Mein klarer Favorit ist die Internet Movie Database unter www.imdb.com. Das perfekte Nachschlagewerk für alle Filmfans. Hier kann man Schauspielern, Regisseuren, Autoren oder Filmtiteln suchen und bekommt alle nur denkbaren Infos gezeigt, über den Inhalt, Bewertungen, man kann sich Teaser und Trailer anschauen und vieles andere mehr. Besonders praktisch ist die Verlinkung: Jeder Film, jeder Name ist miteinander verlinkt, so dass man sich prima alles raussuchen kann, was einen interessiert.

Die IMDB gibt es mittlerweile auch mit deutschsprachiger Benutzeroberfläche, viele deutsche Filme sind hier verzeichnet. Ein Eldorado für Filmfans. Und wer ein iPad hat, sollte mal die IMDB App laden, damit macht es besonders viel Spaß in diesem reichhaltigen Fundus zu blättern.

httpv://www.youtube.com/watch?v=eRsGyueVLvQ

Neuer Blender-Film „Sintel“

Wer gerne ins Kino geht, konnte sich in den letzten Jahren einen gut gemachten Animationsfilm nach dem anderen anschauen. Nicht nur die Geschichten werden immer besser, sondern vor allem auch die Animationstechnik: Perfekte Bilder, Licht, Schatten, Wasser, Haare, Tierfelle – alles für Computeranimationen richtig schwierig, sieht aber eben immer besser aus auf der Leinwand.

Aber es braucht keineswegs immer die Millionenbudgets von Hollywood, um einen beeindruckenden Animationsfilm zu machen. Es gibt auch eine OpenSource-Bewegung in der Welt der Animationsfilme: Nach den exzellent gemachten Kurzfilmen Elephants Dream und Big Buck Bunny ist mit Sintel nun der mittlerweile dritte OpenSource-Animationsfilm der Blender Foundation fertig geworden.

Rund 14 Minuten lang – und technisch wie optisch noch mal besser und beeindruckender als die beiden Vorgänger. Der Kurzfilm erzählt die Geschichte eines Mädchens namens Sintel und deren Drachen Scales. Anders als Big Buck Bunny, der ohne gesprochene Worte auskam, gibt es in Sintel durchaus Texte. Aber auf Wunsch mit deutschen Untertiteln. Der Film steht in drei Videoformaten und in jeweils drei Qualitätsstufen zum Download bereit, kann aber natürlich auch auf Youtube angeschaut werden.

Bislang hat die Blender Foundation die Filme inklusive Rohmaterial unter einer Creative Commons Lizenz gestellt, die eine Weitergabe und Bearbeitung auch für kommerzielle Zwecke erlaubt. Davon ist beim neuen Film derzeit noch nichts zu sehen. Allerdings gehen die meisten davon aus, dass die Lizenz noch kommt.  Alles andere wäre eine Überraschung.

httpv://www.youtube.com/watch?v=eRsGyueVLvQ

Warum der Computerwurm Stuxnet IT-Experten fasziniert

Stuxnet hält die Fachwelt für Computersicherheit derzeit im Atem. Zwar ist auch Stuxnet letztlich nichts anderes als ein Computerprogramm. Allerdings ein Computerprogramm, das mit unglaublicher Raffinesse ausgedacht wurde, mit höchster Sorgfalt programmiert ist und mit ungewöhnlicher Detailkenntnis aufwarten kann – und deshalb für allgemeine Aufmerksamkeit sorgt.

Zum ersten Mal hat die Fachwelt einen Wurm vorliegen, der offensichtlich von Geheimdiensten entwickelt wurde und ausschließlich Industrieanlagen im Visier hat. Das erinnert ein bisschen ein Hollywood, wo sich Hacker mit Brille auf der Nase und Pizzaschachteln auf dem Schreibtisch mühelos in jedes Computersystem der Erde einhacken und die Maschinen manipulieren können. Im Film klappt das immer. In der Wirklichkeit ist es das ein bisschen komplizierter – aber eben nicht völlig undenkbar.

Denn Stuxnet scheint genau das zu tun, was Hollywood-Würmer schon lange können. Offensichtlich ist es wirklich denk- und machbar, einen Wurm zu entwickeln, der ein ganz bestimmtes Ziel hat: Nämlich die Sabotage von Industrieanlagen. Und dieses Ziel stringent verfolgt. Nicht der einzelne PC ist das Ziel, etwa um Daten auszuspionieren und diese zu kriminellen Zwecken zu missbrauchen, sondern der Computer einer Industrieanlage, ein Computer, der Ventile oder Pumpen steuert. So etwas hat es bislang nicht gegeben.

Etwas ist allerdings anders als in Hollywood: Eine einzelne Person kann einen derart komplexen Wurm unmöglich selbst und alleine programmieren. Hier ist vielmehr ein Team von Experten am Werk gewesen, dem offenbar genug Geld zur Verfügung stand.

Es gibt eine Menge Indizien. Stuxnet nutzt zum Beispiel Sicherheitslücken in Windows aus, die vorher unbekannt waren – und davon gleich mehrere. Solche sogenannten Zero-Day-Exploits sind am Markt richtig viel Geld wert. Wer eine solche Sicherheitslücke entdeckt, kann ohne weiteres 250.000 Dollar dafür kassieren – pro Lücke. Wenn also jemand gleich drei Lücken kennt und diese für einen Wurm ausnutzt anstatt sie zu verkaufen, verzichtet also auf 750.000 Dollar – und wird dafür seine Gründe haben.

Außerdem ist der Wurm elegant programmiert. Er verbreitet sich nicht nur über das Internet, sondern auch über USB-Sticks. Das ist erforderlich, weil die Computeranlagen, die angegriffen werden sollen, eben in Industrieanlagen, in der Regel nicht direkt mit dem Internet verbunden sind. Darum muss ein anderer Weg eingeschlagen werden – der USB-Stick ist heute ein geeignetes und probates Mittel.

Es wird mit einem Zeitenwandel gerechnet. In Zukunft ist wohl immer öfter damit zu rechnen, dass gezielt solche Viren, Würmer und Trojaner entwickelt werden, die eine bestimmte Aufgabe erfüllen sollen: Spionieren oder Sabotieren. Experten rechnen mit dem Beginn des CyberWar. Dem Krieg im Netz. Mit angreifenden Programmen auf der einen Seite und aufwändigen Abwehrschilden auf der anderen Seiten. Für Laien ein sehr abstraktes, schwer vorstellbares Szenario – aber wohl eins, auf das wir uns einstellen müssen.

Es gibt aber auch Profiteure der aktuellen Verunsicherung. Und das sind zweifellos die Anbieter von IT-Sicherheitslösungen. Firmen wie Kaspersky Lab oder Symantec, die ihr Geld damit verdienen, Unternehmen vor Bedrohungen aus dem Internet zu schützen. Durch neue Bedrohungen wie Stuxnet wächst der Sicherheitsbedarf enorm, es muss neue Software her, neue Konzepte, Beratung ist erforderlich. Kein Wunder, dass Sicherheitsexperten Stuxnet nicht gerade klein reden, wenn ihnen Mikrofone unter die Nase gehalten werden. Das ist eine einmalige Chance – und kostenlose Werbung.

Privatleute müssen derzeit nichts befürchten und auch nicht aufrüsten. Es gelten dieselben Spielregeln wie immer: Möglichst regelmäßig Updates einspielen, vor allem vom Betriebssystem und Browser, und im Idealfall auch eine Anti-Viren-Lösung einsetzen. Dann ist man als normaler PC-Benutzer schon recht gut geschützt.

Panic Attack: Ein Kurzfilm auf Youtube als Bewerbungsvideo in Hollywood

Man muss sich wahrlich keine Casting-Shows im Fernsehen anschauen, um zu erkennen: Es gibt eine Menge Menschen mit Talent. Das Web ist voll davon. Die einen machen klasse Musik, die anderen können exzellent fotografieren, wieder andere beeindruckende Filme machen.

Ein Filmemacher aus Uruguay hat einen rund 5-minütigen Kurzfilm geschaffen, „Panic Attack“ heißt er, im Original: „Ataque de Panico!“

Eine Art Weltuntergangsfilmchen, der voll ist von Spezialeffekten und aussieht, als wäre er dem jüngsten Roland Emmerich Katastropfenfilm entnommen (na, eigentlich sieht dieser Film von Federico Almarez sogar besser aus). Da erscheinen plötzlich böse Roboterwesen und zerstören mit viel Getöse eine komplette Stadt, legen sie in Schutt und Asche. Sicher kein geniales Drehbuch (deswegen der Vergleich mit Emmerich), aber gute Bilder (ich sag ja: Emmerich).

httpv://www.youtube.com/watch?v=-dadPWhEhVk

Allerdings soll der fünfminütige Film auf Youtube nur 500 Dollar in der Produktion gekostet haben. 500 Dollar – so viel gibt ein Filmstudio bei einem Blockbuster ansonsten vermutlich schon für den Frischobst-Teller auf dem Set aus – pro Tag!

Aber die Mühe hat sich offensichtlich gelohnt. Hollywood ist auf den Filmemacher und Special-Effects-Spezialisten aufmerksam geworden und hat ihm laut Medienberichten wohl die Regie über einen Science-fiction-Film angeboten, der ein Budget von 30 bis 40 Millionen Dollar haben soll.

Was zwei Dinge beweist: a) Auf Youtube gibt es nicht nur Schrott und süße Kätzchenfilme zu sehen. Und b): Das Internet ist in der Tat eine gute Plattform, um auf sich aufmerksam zu machen.

PS: Die Sache mit den 500 Dollar glaube ich trotzdem nicht. Allein die Software, die nötig ist, um derartige Spezialeffekte herzustellen, kostet ein Mehrfaches. Und selbst wenn Federico Almarez diese Software bereits besitzt und alles selbst gemacht hat, so dürften die Kosten für Statisten oder Material deutlich höher liegen. Aber egal – ich will die Legende nicht zerstören, denn zum einen ist der Kurzfilm auch dann noch beeindruckend, wenn er 5.000 Dollar gekostet hat und zum anderen ist es in der Medienwelt ja üblich, Legenden zu schaffen.