Kostenlose Alternative zu Google Earth

Kostenlose Alternative zu Google Earth

Google Earth ist das Standardprogramm, wenn es um die 3D-Darstellung des Globus und das virtuelle „Anfliegen“ von Orten geht. Es muss aber nicht immer Google sein: Das KDE-Projekt hat ein vielseitiges Alternativ-Programm veröffentlicht, das sich kostenlos herunterladen lässt.

Marble, zu deutsch „Murmel“, spielt auf die Schönheit der Erde im Weltall an. Das Programm ist für Windows, Linux und Mac verfügbar. Auch eine mobile Version steht für einige Nokia-Handys zur Verfügung. Marble setzt nicht auf die Karten-Darstellung von Google, sondern nutzt als Datenquelle die OpenStreetMap.org.

Suchen Sie nach Adressen und Sehenswürdigkeiten. Marble fügt Suchergebnisse aus mehreren Quellen zusammen und zeigt sie in seinem Programmfenster an. Auch die Berechnung von Routen für Fußgänger, Fahrradfahrer und Autos ist kein Problem, online und offline.

Ebenfalls interessant: Das Beobachten von Wolken und Sonnenschatten. Auch Satelliten, Raumstationen und ihre Umlaufbahnen lassen sich in Echtzeit verfolgen. Komplettiert wird das Angebot von Marble mit historischen Ansichten unseres Planeten und Karten aus vergangenen Jahrhunderten. Außerdem können Sie auch den Mond sowie andere Planeten erkunden.

Gratis-Download: Marble 3D Weltatlas

marble

Big Data – so wehren Sie sich gegen die unbändige Daten-Sammelei

Big Data – so wehren Sie sich gegen die unbändige Daten-Sammelei

Die Übersetzung stimmt: Es ist wirklich eine „große Datenmenge“, die Onlinedienste wie Google und Facebook von uns sammeln. Und zwar von jedem, der diese Dienste nutzt. Dass es auch anders geht, beweisen alternative Dienste, die sich besser an den Datenschutz halten.

Ganz ohne Spuren werden Sie sich im weltweiten Netz zwar nie bewegen können. Sie können diesen digitalen Abdruck aber so klein wie möglich halten. Ein Ansatz dafür ist, nicht alle Webdienste aus einer Hand zu nutzen. Klar, praktisch sind Google und Co. schon. Über „Datenschutz“ nach US-Recht, Geheimdienst-Einblick inklusive, muss man sich aber nicht wundern.

Eine Top-Alternative zu Google Maps ist beispielsweise OpenStreetMap. Hier finden Sie sogar jede Menge Details in den Karten, die bei Google fehlen, etwa Hausnummern. Und wer Google Mail ersetzen will, findet im deutschen Mail-Dienst Posteo sicher eine vollwertige Alternative – noch dazu werbefrei. Die Grundgebühr von einem Euro pro Monat sollte Ihnen der Schutz Ihrer Daten allemal wert sein.

Und mal ehrlich: Wer liest schon mehr als die ersten paar der Millionen Ergebnisse, die eine Google-Suche zutage fördert? Die französische Suchmaschine Qwant macht vor, wie man ansprechende Präsentation der Resultate mit perfektem Datenschutz kombiniert.

qwant-suchmaschine

Mitmachen bei OpenStreetmap

Die etablierten Karten- und Navidienste wie TomTom, Navigon & Co. kommen ganz schön ins Schwitzen. Der Grund: OpenStreetmap, das mittlerweile von vielen Naviprogrammen wie „Skobbler“ eingesetzt wird. Der Onlinekartendienst funktioniert wie Wikipedia. Jeder kann mitmachen und das kostenlose Kartenwerk erweitern. Je mehr mitmachen, umso besser werden die Gratiskarten.

Oft ist das Kartenmaterial von OpenStreetmap weitaus detaillierter als die kommerziellen Karten. Selbst Wege in Parks, Telefonhäuschen oder Briefkästen sind in OpenStreetmap hinterlegt. Und jeder kann selbst mitmachen und das Kartenwerk verbessern. Das geht ganz einfach: Die Webseite www.openstreetmap.org aufrufen und in der Karte die Stelle suchen, die um weitere Angaben ergänzt werden soll. Dann auf „Bearbeiten“ klicken und über „Jetzt registrieren“ einen kostenlosen Benutzeraccount anlegen. Danach lassen sich über die Bearbeitungsfunktion weitere Informationen ergänzen, etwa zu Parkplätzen, Einkaufszentren oder Tankstellen. Bevor die neuen Daten für alle sichtbar sind, werden sie vom OpenStreetMap-Team geprüft. Über den Link „Chronik“ lässt sich verfolgen, ob die eigenen Neuerungen noch in Bearbeitung sind oder schon veröffentlicht wurden.

Online-Karten: Es muss nicht immer Google Maps sein

Der klassische Stadtplan ist heute eigentlich mehr oder weniger überflüssig: Schließlich gibt es praktische Karten im Internet. Die meisten verwenden Google Maps, Google Earth und Google Streetview, um sich in einem fremden Ort zu orientieren. Dabei gibt es durchaus Alternativen.

Microsofts Kartendienst Bing Maps bietet ebenfalls hervorragendes Kartenmaterial an. Im Unterschied zu Google Maps gibt es bei Microsoft vereinzelt auch Luftbildaufnahmen von größeren Städten. Hier lassen sich mühelos Häuserblöcke, Plätze, Einkaufsstraßen oder wichtige öffentliche Gebäude erkennen. Ideal, um sich eine Umgebung anzuschauen.

Microsoft macht Google Konkurrenz

Microsoft will außerdem Google Streetview Konkurrenz machen. Mit Bing Maps Streetside, ein Dienst, der ganz ähnliche Ansichten wie Streetview bieten soll. Panoramaansichten von Straßen und Plätzen, man kann sich virtuell umschauen, virtuell durch die Straßen flanieren. Diese Woche hat Microsoft damit begonnen, Aufnahmen von deutschen Städten zu machen, ab Spätsommer sollen die Aufnahmen online sein. Wer nicht möchte, dass sein Haus, seine Wohnung online zu sehen ist, kann sich online melden und das Haus wird dann laut Microsoft innerhalb von 48 Stunden verpixelt.

Microsoft erweitert seine Panoramaansichten mit Fotos, die auf flickr gespeichert sind und zum jeweiligen Straßenzug passen. Wenn nur genügend Fotos von einem Ort oder einem Gebäude verfügbar sind, entstehen automatisch interessante 3D-Ansichten. Man kann regelrecht um ein Gebäude herum gehen, es von allen Seiten betrachten. Eine Technologie, die sich Photosynth nennt und nur Microsoft bietet.

Bei OpenStreetmap können alle mitmachen

Die Onlinekarten von Google und Microsoft sind kommerzielle Angebote – es gibt aber noch eine Alternative: OpenStreetMap. Ein nicht-kommerzieller Kartendienst, den es bereits seit 2004 gibt. Die Idee des Projekts ist, eine freie Weltkarte zu schaffen, die jeder ohne Einschränkungen kostenlos nutzen darf. Das ist bei den Karten von Google und Microsoft anders, die darf man zwar auch kostenlos auf der eigenen Webseite einbinden, streng genommen darf man aber zum Beispiel keinen Ausdruck machen, zumindest darf man die Karten nicht selbst weiter wirtschaftlich verwerten. Das ist bei OpenStreetMap anders: Dieses Kartenmaterial kann jeder beliebig verwenden.

OpenStreetMap sammelt weltweit Daten über Straßen, Eisenbahnen, Flüsse, Wälder, Häuser und alles andere, was gemeinhin auf Karten zu sehen ist. Weil OpenStreetMap die Daten selbst erhebt und nicht aus existierenden Karten übernimmt, hält der Verein die Rechte daran. Die OpenStreetMap-Daten darf jeder lizenzkostenfrei einsetzen und beliebig weiterverarbeiten.

OpenStreetMap stellt nicht nur die Karten zur Verfügung

Es gibt einen weiteren Unterschied: Google und Microsoft stellen zwar online Karten zur Verfügung, nicht jedoch die zugrundeliegenden Geodaten. Man kann die Karten also nur so nutzen, wie sie angeboten werden. Will man die Karten in einem anderen Stil anzeigen oder in eigener Software verwenden, so kommt man nicht weiter. OpenStreetMap bietet auch die „rohen“ Geodaten an, damit jeder sie so nutzen kann, wie er möchte.

OpenStreetMap beendet die Abhängigkeit von den Anbietern der Geodaten und setzt dem reinen Konsumieren kreative Aktivität entgegen. Durch die Zusammenarbeit der Projektmitglieder entsteht eine freie Geodatenbank, die weltweit allen Menschen zur Verfügung steht.
Die meisten Mitglieder der Community beteiligen sich durch so genanntes Mapping daran, das Kartenmaterial von OpenStreetMap zu erweitern oder zu verbessern. Mapping bedeutet, mit einem GPS-Gerät Kartendaten zu sammeln und bei OpenStreetMap einzugeben. Das machen viele sehr gerne, sie laufen oder fahren Straßen ab und zeichnen mit einem GPS-Gerät die Daten auf und übertragen sie später. Auch eine Fahrradtour kann man aufzeichnen und bei OSM hochladen.

Jeder kann mit seinem GPS-Gerät Daten sammeln

Jeder kann mitmachen, auch Postboten, die jede Straße kennen, jede Hausnummer – und so wertvollen Input liefern können, etwa wenn sich etwas in einer Straße ändert. Auf diese Weise wird das Kartenmaterial immer aktuell gehalten. Wer einen Fehler findet, kann ihn in OSM auch korrigieren. Wer programmieren kann, der kann bei OpenStreetMap auch mitmachen. Es gibt jede Menge zu tun – an der zentralen Datenbank, an den Editoren, an der Software, die die Karten zeichet, und an allen möglichen Hilfsprogrammen.

OpenStreetMap ist von der Präsentation her nicht ganz so edel wie Google Maps oder Bing Maps. Das Kartenmaterial selbst kann sich aber durchaus sehen lassen, ist teilweise sogar aktueller als das von Google oder Bing. Allerdings nicht überall: Während Städte sehr gut in OSM abgebildet sind, gilt das für ländliche Gebiete nicht immer… Auch ist nicht jedes Haus bei OSM zu finden…