Schleichwerbung bei Influencern

Schleichwerbung bei Influencern

Youtube, Facebook, Instagram: Hier trifft man seine Freunde. Klar. Aber hier liest, hört und sieht man auch Fremde, mit denen man virtuell befreundet sind. Manche sind echte Profis im Netz. Sie präsentieren sich – und mitunter auch Produkte. Und kassieren dafür Geld. Cathy Hummels zB, die Fußballer-Gattin. Sie wurde abgemahnt, weil sie Werbung auf Instagram macht – ohne sie entsprechend zu kennzeichnen. Die Sache ging danach vor Gericht. Geht schon klar, meinte das Gericht nun. Was die Sache nicht besser macht – für uns.

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Leitfaden für YouTuber von den Landes-Medien-Anstalten

Leitfaden für YouTuber von den Landes-Medien-Anstalten

YouTube ist mehr als nur das größte und wichtigste Video-Portal. Video-Portal funktioniert wie ein Fernseh-Sender. Abseits der vielen privaten Videos, wo Leute aus privaten Grund anderen Privat-Leute Dinge zeigen, geht es höchst professionell zu. Es geht ums Geld-Verdienen.

Diese Profis erstellen Videos, die teilweise millionenfach angeklickt werden – und verdienen damit Geld. Wie sie Geld verdienen, das ist nicht immer ganz transparent. Strenge Regeln was Werbung anbelangt, die gibt es auf YouTube noch nicht so richtig. Deshalb haben die Landes-Medien-Anstalten jetzt einen Leitfaden herausgebracht.

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Ein Leitfaden für YouTube-Macher – für wen ist er gedacht, für jeden, der mal ein Video auf YouTube einstellt – oder eher für die Profis mit millionen Followern?
Gedacht ist der Leitfaden, den es kostenlos als PDF zum Download gibt, grundsätzlich für jeden, der auf YouTube Videos hoch lädt, denn für jeden gelten dieselben Spiel-Regeln. Aber Privatleute machen selten Werbung oder Schleich-Werbung, sie kommen gar nicht in die Gefahr, etwas falsch zu machen, wenn sie Landschafts-Aufnahmen zeigen, ihre Katzen oder sich selbst, wenn sie Momente festhalten und nichts verkaufen. Die Profis, die verkaufen oft Dinge – und es ist nicht ausreichend gekennzeichnet.

Darum dreht es sich im Leitfaden ja: Produkte, die in Videos auftauchen. Was ist da erlaubt und was nicht?
Es gibt ja verrückte YouTube-Format. Bei „Unboxing“-Videos wird gezeigt, wie eine konkrete Ware ausgepackt und in Betrieb genommen wird. In „Haul“-Videos zeigen YouTuber, wie sie zum Beispiel einen Groß-Einkauf in der Drogerie gemacht haben und erklären dann, wieso sie sich für bestimmte Produkte entschieden haben und was die so können. Da fallen jede Menge Marken-Namen. Oder ein YouTuber hält ständig ein bestimmtes Smartphone in die Kamera und gerät ins schwärmen. Werbung oder nicht? Was muss man kennzeichnen und wie muss man es kennzeichnen – darum geht es in dem sehr konkreten Leitfaden.

Was muss man denn kennzeichnen, wenn man solche Videos dreht – und was nicht?
Das ist gar nicht so einfach und hängt immer von verschiedenen Faktoren ab. Hat der YouTuber alles selbst gekauft und auch selbst entschieden, was benutzt und gezeigt wird, und bekommt er auch kein Geld für die Präsentation, muss er es nicht kennzeichnen. Ist etwas kostenlos zur Verfügung gestellt worden, muss der YouTuber das als Werbung kennzeichnen oder wenigstens ein „Unterstützt durch“ am Anfang und Ende des Videos bringen.

Dreht sich ein Video ganz oder hauptsächlich um ein bestimmtes Produkt, ist es schon eine Werbe-Sendung und muss auch entsprechend gekennzeichnet werden. Wenn Dinge nur nebenbei auftauchen, ist der Preis wichtig. Alles unter 1000 EUR ist nicht extra zu erwähnen, ist es mehr, muss es wieder erwähnt werden. Am besten textlich gekennzeichnet – und der Moderator muss es auch erläutern. Gibt es eine Gegen-Leistung, etwa Geld, dann spricht man von einer Produkt-Platzierung.  Ganz wichtig ist die Transparenz. Man muss als YouTuber die Karten auf den Tisch legen.

Klingt nach einer Menge Regeln. Wird das gut erklärt – und halten sich die YouTuber Deiner Erfahrung nach daran?
Es ist wirklich nicht leicht, aber der Leitfaden erklärt es sehr gut und anschaulich. Die bekannten YouTuber halten sich mittlerweile in der Regel daran und weisen darauf hin, wenn es sich um Produkt-Platzierungen handelt – oft sogar sehr ausdrücklich, das erlaubt ihnen dann, unfassbar überschwänglich zu loben.

Doch diese YouTuber produzieren meist mit großen Profi-Netzwerken wie Media-Kraft, die auf so etwas achten. Andere machen das nicht – und weisen auch allzu häufig nicht auf die Herkunft der Produkte oder die Motivation hin, etwas zu zeigen. Das sind dann klare Verstöße und die könnten von den Landes-Medien-Anstalten auch geahndet werden.

Hier kann der Leitfaden kostenlos geladen werden