Soziale Netzwerke im Iran

„Gott hat Facebook befreit“, so jubelten User im Iran, nachdem Facebook plötzlich und unerwartet im Land wieder frei genutzt werden konnte, ohne technische Tricks oder irgendwelche Umwege. Jahrelang hatte das Regime den Zugang zu sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter konsequent blockiert.

Doch die Freude währte nicht lange: Die Aufhebung der Netzsperre war nur eine Panne. Bereits nach wenigen Stunden sind Facebook, Twitter und Co. wieder hinter dem unsichtbaren eisernen Vorhang verschwunden.

Irgendwie haben alle Internetbenutzer mit Unwägbarkeiten zu kämpfen. In Regimes wie Nordkorea, Iran oder China ist das Internet stark reglementiert, viele Angebote stehen gar nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung. Außerdem gibt es eine übermächtige Kontrolle. Wie im Westen müssen offensichtlich damit leben, dass ebenfalls kontrolliert wird – und, wie es aussieht, auch manipuliert. Amerikanische Geheimdienste kaufen sich nicht nur in Sicherheitsfirmen ein, sondern manipulieren auch gezielt Software, um sich den Zugang zu abgesicherten Systemen zu erleichtern. Weil wir es nicht direkt bemerken, halten das viele für besser. Ist es aber nicht.

Online-Speicher als soziales Netzwerk

Online-Speicher als soziales Netzwerk

Immer noch versenden viele Computerbenutzer Dateien per E-Mail. Das mag bei einigen wenigen Fotos oder einzelnen Dokumenten noch praktikabel sein. Doch spätestens, wenn ein komplettes Fotoalbum mit Schnappschüssen aus dem letzten Urlaub oder schlicht voluminöse Dateien verteilt werden müssen, wird es lästig, diese als Mail-Anhang zu versenden. Oft ist es schlicht unmöglich, weil das Postfach des Empfängers voll ist und weil viele Provider das Volumen von Mail-Anhängen auf wenige MByte beschränken.

Macht aber nicht, denn es gibt mittlerweile diverse Onlinedienste, die Speicherplatz im Internet anbieten. Dort können Benutzer Dateien hochladen und Freunden oder Kollegen diese dann einfach als Download anbieten. Auf genau diese Weise funktioniert das Verteilen voluminöser Dateien bei minus.com: Wer sich anmeldet, erhält kostenlos 10 GByte Speicherplatz. Darauf kann er Dateien aller Art ablegen, eine einzelne Datei darf maximal ein GByte groß sein.

Das Besondere an minus.com sind die Funktionen, die einem sozialen Netzwerk wie etwa Facebook ähneln. So kann man anderen Benutzern folgen und sehen, welche Dateien sie hochgeladen und öffentlich zugänglich gemacht haben. Vor allem Fotos findet man hier sehr häufig, aber auch andere Dateien wie Word-Texte, Excel-Tabellen oder PDF-Dokumente.

Für viele Formate bietet die Seite auch gleich eine Vorschau an. Wer seine Uploads hingegen lieber für sich und ausgewählte Nutzer behält, gibt sie nicht für alle frei. Stattdessen erhält er für jede Datei oder jeden Ordner – Verzeichnisse lassen sich erstellen und beliebig benennen – einen Download-Link, den er weitergibt.

Der Upload über das Web-Interface ist zwar besonders simpel: Es genügt, eine Datei einfach per Drag&Drop ins Browserfenster zu ziehen. Doch für Windows, Mac OS X, Ubuntu, Android sowie iOS gibt es spezielle Programme, die noch etwas mehr Komfort bieten. Auch für die Browser Firefox und Chrome bietet minus.com eigene Erweiterungen an.

www.minus.com

Auch Microsoft tüftelt an einem eigenen sozialen Netzwerk

Als ob Facebook und Google+ noch nicht genug wären. Jetzt tüftelt auch Microsoft an einem eigenen sozialen Netzwerk namens socl.com. Microsoft spricht von einem „sozialen Werkzeug“. Vermutlich, weil sie in Redmond ganz genau wissen, dass es schwierig werden dürfte, ein weiteres großes Netzwerk zu starten. Deshalb fallen Microsofts Pläne etwas bescheidener aus.

Microsoft will eine Suche-und-Finde-Maschine für Personen, Produkte und Sachen bauen. Da könnte die Erfahrung mit Microsoft Bing durchaus helfen. Und: Klar, Microsoft braucht auch irgendwie etwas eigenes für die in letzter Zeit erfolgreicheren Windows-Mobile-Phones, die will man natürlich nicht so ohne weiteres mit Facebook und Google+ verknüpfen. Kann man ja auch verstehen.

Microsoft baut also so ein bisschen soziales Netzwerk. Mal schauen, was dabei rauskommt.

So viele Studien über Social Media

Sind soziale Netzwerke, auch „Social Media“ genannt, nun eine Bereicherung für die Gesellschaft – oder eine Gefahr? Klare Antwort: Kommt drauf an, wen man fragt… Oder welche Studie man zitiert.

Es gibt mittlerweile zahlreiche Studien, die sich mit dem Für und Wider von Social Media beschäftigt haben. Erstaunlich viele. Das „Institute für Kommunikation in den sozialen Medien“ hat eine praktische Übersicht über aktuelle Studien zusammengestellt, die sich mit Social Media beschäftigen.

Diaspora: Alternative zu Facebook in den Startlöchern

Über 500 Millionen Mitglieder weltweit, jeden Tag kommen hunderttausende neue Mitglieder dazu: Facebook gilt als weltweit erfolgreichstes soziales Netzwerk, das gleichzeitig aber immer öfter in der Kritik steht, vor allem wegen Datenschutzproblemen. Viele User sind deshalb auf der Suche nach einer Alternative.

Mit Diaspora nimmt nun ein neues soziales Netzwerk seinen Dienst auf, das in punkto Datenschutz vorbildlich sein will. Gegründet und auf den Weg gebracht wurde Diaspora von vier Studenten aus New York. Das Team hat im Sommer sage und schreibe 200.000 Dollar von Unterstützern aus aller Welt eingesammelt, um aus der Idee ein funktionstüchtiges Projekt zu machen. Diaspora will ein offenes soziales Netzwerk ohne kommerzielle Interessen sein, das den Bedürfnissen der meisten User entspricht. Das Interesse an der Facebook-Alternative ist riesig.

Während bei Facebook die zum Betrieb des Netzwerks verwendete Software strengstes Firmengeheimnis ist, stellen die Diaspora-Macher alles als OpenSource-Projekt zur Verfügung, als quelloffene Software. Vorteil: Jeder kann sich die Software bis ins Detail anschauen und bei Interesse sogar daran mit entwickeln. Es gibt keine versteckten Funktionen, keine unbekannten Features, denn jeder kann sehen, wie Diaspora funktioniert. Das garantiert ein Maximum an Datenschutz, da jeder leicht beurteilen kann, welche Daten bei Diaspora überhaupt erhoben werden und was mit den Daten passiert.

Während bei Facebook alle Daten auf zentralen Servern des Unternehmens gespeichert werden, nutzt Diaspora die Peer-to-Peer-Technologie. Hier gibt es keine zentralen Server. Programme und Daten werden auf den PCs der User verteilt gespeichert. Ein bewährtes Konzept, das bereits in vielen Bereichen erfolgreich genutzt wird. Vorteil der konsequent dezentralen Struktur: Niemand verfügt über alle gespeicherten Daten, der wohl beste denkbare Datenschutz.

Datenschutz ist den Machern von Diaspora besonders wichtig. Jeder User kann bis ins Detail einstellen, welche seiner Daten, Infos, Fotos, Videos etc. öffentlich zugänglich sein sollen. Das Diaspora-Team hat sich zum Ziel gesetzt, diese Datenschutzeinstellungen einfacher und transparenter zu machen als bei Facebook. Während bei Facebook die Profile und Nutzerdaten auf den Servern des Unternehmens abgelegt und somit der Kontrolle der Nutzer letztlich entzogen werden, lagern Daten und Infos bei Diaspora auf dem eigenen PC. Der ist mit den Rechnern aller Freunde vernetzt – über ein Peer-to-Peer-Netzwerk.
Will ein Nutzer bestimme Daten verändern oder löschen, kann er das sofort, er kontrolliert sein Profil direkt und unmittelbar. Damit der eigene Rechner nicht ununterbrochen online sein muss, schließlich sollen Freunde jederzeit auf das Profil zugreifen können, werden die Daten auf anderen PCs zwischengespeichert – aber verschlüsselt. Missbrauch soll so unmöglich sein.

Diaspora hat einige Vorschusslorbeeren bekommen – und einiges an Vertrauensvorschuss. Somit hat Diaspora durchaus eine Chance, erfolgreich zu sein. Diaspora wird Facebook zwar wohl kaum vom Thron stoßen, Experten erwarten aber durchaus einen achtvollen Erfolg.

Das Projekt Diaspora im Web