Noch mehr Datenlecks bei Facebook

Noch mehr Datenlecks bei Facebook

Schon wieder scheint Facebook Daten veruntreut zu haben. Im großen Stil sogar. Das belegen interne Papier, die vor kurzem beschlagnahmt und vom britischen Parlament veröffentlicht wurden. Mark Zuckerberg persönlich hat zumindest mit dem Gedanken gespielt, für Nutzerdaten richtig ordentlich abzukassieren.

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Wie Soziale Netzwerke süchtig machen – wollen

Wie Soziale Netzwerke süchtig machen – wollen

Facebook, Instagram, Twitter, Snapchat, YouTube: Die sogenannten „Sozialen Netzwerke“ spielen in unserem Leben eine immer größere Rolle. Auch wir machen mit, wir informieren uns im Netz – und auch Sie. Die meisten verbringen immer mehr Zeit in den Social Media. Die Netzwerke haben ein regelrechtes Suchtpotenzial. Und nun gibt es einige Ex-Mitarbeiter, die sagen sogar: Alles so gewollt.

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Die sozialen Netzwerke – mal gut, mal böse

An den sozialen Netzwerken scheiden sich die Geister: Die einen finden sie richtig klasse und wollen ohne gar nicht mehr leben, die anderen halten sie für Teufelswerk und würden niemals auch nur eine Minute darin verbringen. Die aller meisten sehen es aber vermutlich eher pragmatisch: Es gibt sie nun mal – warum nicht für die eigenen Zwecke verwenden?

Welchen durchaus positiven Nutzen soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter haben, zeigt sich in diesen Tagen wieder: In der Überflutungsgebieten wird darüber Hilfe organisiert, in der Türkei der Protest gegen die Regierung. Aber halt: Nicht alle sehen es positiv, dass sich die Menschen über die sozialen Netzwerke organisieren.

In Süd- und  Ostdeutschland klettern die Pegel – und in den sozialen Netzwerken wird Hilfe organisiert. Was passiert hier so alles?

Es ist wirklich beeindruckend, was und wie über Facebook Hilfe organisiert wird. Auf Facebook gibt es spezielle Seiten, nach Regionen unterteilt, auf denen sich Hilfesuchende und Helfende sozusagen treffen. Wer kann mit anpacken und Möbel aus dem Haus schaffen, wer kann Sandsäcke schleppen und stapeln, wer einen kleinen Laden ausräumen helfen? Bei Facebook schreiben die Menschen ganz konkret, welche Hilfe sie brauchen – und wer helfen kann und will, kann sich die passenden Aufgaben heraussuchen, mitteilen dass er kommt und loslegen.

Bei Twitter funktioniert das ganz ähnlich, wenn auch anders strukturiert. Hier gibt es natürlich keine direkten Übersichtsseiten, aber entsprechende Hashtags wie #hochwasser #dresden. Die Anfragen sind teilweise noch etwas konkreter, noch zeitnaher, die Antworten ebenfalls, denn man kann mit seinem Smartphone in der Hand Twitter quasi nutzen wie ein Funkgerät, nur dass man mit fremden „funkt“. Man entdeckt eine Anfrage und reagiert direkt. Der Umfang der Hilfsbereitschaft ist schon enorm. Wo man früher schwarze Wände und Pinnwände hatte, da verwendet man heute eben Facebook, Twitter und Co. – was eine Menge Zeit sparen hilft.

  • Die privat organisierte Hilfe wird generell positiv gesehen, aber mitunter auch kritisiert. Wieso?

Klar, Kritik gibt es auch, vor allem schon mal von den einschlägig bekannten Hilfsorganisationen, die natürlich am liebsten alles offiziell und zentral organisiert sehen wollen. Es ist halt nicht auszuschließen, dass am einen Deich zu viele und am anderen Deich gar keine helfenden Hände bereitstehen, wenn alles privat organisiert wird. Auf der anderen Seiten: Es werden derart viele Hilfsaktionen direkt unter den Menschen organisiert, das ist schon beeindruckend – und entastet die Hilfsmannschaften vor Ort, egal ob Feuerwehr, THW oder Katastrophenschutz natürlich enorm.


  • Auch in der Türkei, in Istanbul organisieren sich die Menschen derzeit mit Hilfe der sozialen Netzwerke. Hier, um ihre Proteste und Demoaktionen gegen Erdogan zu organisieren – auch das scheint gut zu funktionieren.

Allerdings. Bei den aktuellen Protesten in der Türkei spielen die sozialen Netzwerke eine wichtige Rolle: Demonstranten und Aktivisten vernetzen sich und haben eine unkomplizierte und schnelle Möglichkeit, sich zu verabreden und zu organisieren. Auch wenn die mancherorts gezogenen Vergleiche zum Arabischen Frühling mitunter hinken: Auch in der Türkei ist diese Form der Kommunikation in diesen Tagen des Protests ein wichtiges Werkzeug.

Gerade Twitter wurde in der ersten Nacht des Protests zur Informationsplattform: Unter Hashtags wie #occupygezi, #direngezipark, #geziparki oder #resistanbul twitterten Demonstranten Fotos von Menschenmengen und Verletzen, von Tränengasangriffen und Polizisten. Natürlich gibt es jede Menge aktueller Lageberichte in 140 Zeichen, aber auch viele Beschwerden, dass das türkische Fernsehen nicht ausreichend über die Proteste berichtet. Internationale Medien wurden zur Berichterstattung aufgefordert, Tweets übersetzt, aber auch Gerüchte gestreut.

  • Ministerpräsident Erdogan schätzt die sozialen Netzwerke nun aber gar nicht. Er sieht in Twitter und Co., so wörtlich, „eine Bedrohung für die Gesellschaft“. Wieso?

Erdogan behauptet, auf Twitter und Co. seien „Lügen“ zu finden. Er behauptet auch, viele Aktionen seien vom Ausland gesteuert. Aber damit macht er es sich natürlich viel zu einfach. In Wahrheit sind Facebook und Twitter für ihn extrem unbequem, nachvollziehbar. Und was ist der typische Reflex, wenn so etwas passiert? Man unterstellt Lügen oder Manipulation oder stellt ein Medium gleich einfach komplett in Frage. Es dürfte Erdogan extrem verunsichern, welche Wucht die sozialen Netzwerke entfalten können – nicht aus sich selbst heraus, sondern weil die Menschen die sich bietenden Möglichkeiten für sich nutzen.

Genau das wird aber immer wieder übersehen: Das Medium ist nur ein Träger, ein Container, je nachdem, es sind die Menschen, die etwas daraus machen, und das ist vielen unheimlich. Erdogan ganz sicher. Die Polizei hat dann ja auch mehrere Dutzend Twitter-Nutzer ausfindig gemacht und festnehmen lassen – zweifellos eine Form der Einschüchterung.

 

  • Die heftige Kritik an Twitter und Co. aus Kreisen der türkischen Regierung erstaunt ja auch deshalb viele, weil einige Regierungsmitglieder diese Medien durchaus für sich nutzen und aktiv twittern. Präsident Gül zum Beispiel hat einen Twitter-Account mit 3,1 Millionen Followern, Wie passt das zusammen?

Das passt gar nicht zusammen. Ein Medium auf der einen Seite zu nutzen und auf der anderen Seite zu verteufeln, wenn einem die Inhalte nicht passen, ist durchschaubar und wenig demokratisch.

Aber dieses Phänomen beobachten wir eben nicht nur in der Türkei, sondern auch bei uns. Plötzlich reden alle positiv von den sozialen Netzwerken, eben weil darüber Hilfen in den Überflutungsgebieten organisiert werden. Dass so etwas nützlich und positiv ist, erschließt sich jedem mühelos, selbst wenn er die Dienste nicht selbst nutzt. Doch sobald die Wasserpegel sinken, geraten die Datenschutzbedenken wieder in den Vordergrund, die Sorge, dass Daten gesammelt werden oder was alles Böses in den Netzwerken passieren kann. Dann werden die Netzwerke wieder gerne kritisch gesehen. Es ist an der Zeit, zu akzeptieren, dass die Medaille zwei Seiten hat

Posten oder nicht? Schwierige Entscheidung

Posten oder nicht? Schwierige Entscheidung

Soll ich etwas in meinen sozialen Netzwerken posten – oder lieber nicht? Als kurzes Posting mit Text, oder als Foto? Diese Frage stellen sich Millionen Menschen Tag für Tag, manche sogar mehrmals täglich. So kommt allein Facebook auf 250 Millionen neu hochgeladene Fotos am Tag und 532 Millionen Statup-Updates täglich. Eine stattliche Zahl.

Aber etwas zu posten, bleibt nicht immer folgenlos. Manches Foto, mancher Text läuft einen später nach. Deshalb sollte man sich eben tatsächlich fragen, noch bevor man postet: Soll ich posten – oder lieber nicht? Und wenn ich poste, wie, was und wo?

Eine Grafik will den Entscheidungsprozess illustrieren – und macht deutlich: Es ist gar nicht so einfach. 🙂

Schöne Grafik von OnlineClasses.org
To Post or Not to Post Infographic

Soziale Netzwerke führen doch nicht zur sozialen Verarmung

Wer ständig am Computer sitzt und sich nur in sozialen Netzwerken aufhält, der hat keine Zeit für richtige Freunde – heißt es häufig. Aber das scheint ein Vorurteil zu sein, eine völlig unbegründete Sorge. Wie aktuelle Studien aus USA und Deutschland zeigen, sorgen soziale Netzwerke nicht nur für Online-Freundschaften, häufig im großen Stil, sondern fördern durchaus auch reale Kontakte.

Konkret meint die „The social side of the internet“ überschriebene Studie: Wer sich intensiv online vernetzt, hat auch im echten Leben mehr Sozialkontakte – und nutzt diese auch. Es geht also nicht um Stattdessen, sondern um Sowohl-als-auch.

Das dürfte viele Skeptiker und Pessimisten überraschen. Mich überrascht es eigentlich nicht. Denn in sozialen Netzwerken kann man nicht nur neue Bande knüpfen, sondern auch bequem Kontakt zu Menschen herstellen, die man aus den Augen verloren hat, ehemalige Schulfreunde oder Kollegen zum Beispiel. Und was ist schöner, als sich dann in Natura wieder zu treffen? Die meisten Menschen wollen sich früher oder später gegenüber sitzen.

Man könnte es auch so sagen: Web-Nutzer sind sozialer. Und das lassen wir jetzt mal so stehen…

Symantec-Studie: 53% der Deutschen schwindeln in Social Networks

Wer hätte das denn gedacht? Offensichtlich nehmen wir Deutschen es mit der Wahrheit nicht so ganz genau. Zumindest in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Wer-kennt-wen.de nicht. Das zumindest ist das Ergebnis einer Studie, die vom amerikanischen Softwarehersteller Symantec in Auftrag gegeben wurde.

7000 Deutsche wurden befragt. Und 53 Prozent von ihnen haben nach eigenen Angaben in den Social Networks schon mal falsche Angaben gemacht. Man könnte auch sagen: Gelogen. Geschwindelt. Geflunkert. 53 Prozent sind also nicht ganz ehrlich im Netz.

Und die andere Hälfte will immer ehrlich sein? Kann ich wirklich nicht glauben. Ich habe das Gefühl, die Befragten nehmen es mit der Wahrheit eben grundsätzlich nicht so genau, selbst wenn sie von Leuten befragt werden, die überflüssige Studien anfertigen. Denn niemand kann mir erzählen, dass er jeden Klick auf den „Gefällt mir“-Button von Facebook wirklich ernst und aufrichtig gemeint hat. Oder? Na bitte!

Machen Social Networks gläsern?

Sorgenfalten auf der Stirn sind für Datenschützer nichts Ungewöhnliches – doch diesmal haben sie wirklich allen Grund dazu. IT-Experten vom Isec Forschungslabor haben ein Sicherheitsproblem entdeckt, das wirklich bedenklich ist. In einem 15-seitigen Aufsatz (PDF) beschreiben die Experten ausführlich und verständlich, wie sich mit vergleichsweise geringem Aufwand (und das macht es so erschreckend) jeder Benutzer von Social Networks im Web „entanonymisieren“ lässt.

Entanonymisieren – klingt nicht gut, und ist auch nicht gut. In der Praxis bedeutet das nämlich, dass jede Webseite, die entsprechend präpariert wurde und die in der Studie erwähnten Tricks anwendet, die Identität jedes Datensurfers ermitteln kann, der vorbeikommt. Da könnte man auch mit dem Personalausweis vor der Webcam rumwedeln… Der Trick erlaubt, ganz konkret herauszufinden, dass Person xyz mit dem Profil auf Xing, Facebook oder Co. vorbei schaut.

Potenziell betroffen und damit gefährdet sind alle, die sich in sozialen Netzwerken tummeln und dort sozialen Gruppen angeschlossen haben. Es gibt Tausende solcher Gruppen, zu jedem nur denkbaren Thema. Hier treffen sich Leute, um sich auszutauschen oder zu informieren.

Durch das Surfverhalten in den sozialen Netzwerken und den Besuch von Gruppen entsteht eine Art Fingerabdruck. Dieser Fingerabdruck ist normalerweise unsichtbar, kann aber durch einen Trick sichtbar gemacht und dann analysiert werden – bis zur Enttarnung, bis zur Feststellung der konkreten Identität ist es dann nur noch ein erstaunlich kleiner Schritt.

Das klingt komplizierter, als es ist – leider. Es braucht nur relativ simple Programme, um den Fingerabdruck zu lesen und auszuwerten. Möglich wird das alles deswegen, weil zum einen die sozialen Netzwerke verraten, wer in einer Gruppe Mitglied ist – und zum anderen alle Browser einer Webseite auf Nachfrage mitteilen, welche Webseiten in der Vergangenheit angesteuert wurden. Wer diese Erkenntnisse geschickt miteinander kombiniert, hat schnell herausgefunden, wer auf einer Webseite vorbeisurft.

Die Folge: Im günstigsten Fall erscheint perfekt auf einen zugeschnittene Werbung. Im ungünstigsten Fall jubeln einen Betrüger konkrete Software unter, um einen weiter auszuspionieren, auch Phishing-Angriffe lassen sich auf diese Weise perfektionieren. Man kann sich leicht ausmalen, wie die zumeist kreativen Online-Betrüger die neuen Erkenntnisse für sich zu nutzen wissen.

Es wird jetzt zu diskutieren sein, wie konkret die Bedrohung ist, wie sich die Sicherheitslücke schließen lässt (in den sozialen Netzwerken, aber auch in den Browsern) und wie man sich als Internetbenutzer am besten verhält.

Folgender Trick würde das Problem auf jeden Fall reduzieren: Für soziale Netzwerke wie Xing, Facebook, SchuelerVZ und Co. verwendet man einen anderen Browser als für den Rest. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass kein Fingerabdruck weitergegeben werden kann. Wer keine sozialen Netzwerke nutzt und hier auch keine Gruppen ansteuert, muss sich derzeit ebenfalls keine Sorgen machen.

Abmelden aus sozialen Netzwerken

Soziale Netzwerke wie Facebook, SchülerVZ, StudiVZ und viele andere sind in aller Munde. Über 300 Millionen Menschen haben sich allein bei Facebook registriert – Tendenz: rasant steigend. Aber es gibt auch Menschen, denen geht es irgendwann auf den Wecker, überall präsent zu sein, überall Rede und Antwort stehen zu müssen. Sie wollen sich wieder abmelden, zurückziehen. Und siehe da: Das ist gar nicht so einfach, wie man zunächst denken könnte.

Sich aus sozialen Netzwerken wieder abzumelden ist gar nicht so einfach. Während eine Anmeldung kinderleicht ist, versteckt sich die Funktion zum Abmelden häufig in den Untiefen der Menüs. Facebook bietet zudem erst mal eine Deaktivierung an, eine temporäre Deaktivierung, die man jederzeit wieder rückgängig machen kann, sollte man es sich doch noch mal anders überlegen. Wer sich abmelden will, den schauen jede Menge trauriger Gesichter an, von Freunden, die einen vermissen werden, wenn man nicht mehr da ist. Sich komplett abzumelden, so dass das Konto wirklich gelöscht und geschlossen wird, ist richtig gut versteckt – aber immerhin möglich.

Jede Menge Aufwand, vor allem, wenn man in mehreren sozialen Netzwerken vertreten ist und überall raus möchte. Doch es gibt einen Weg, das komfortabler zu gestalten: Dienste wie die Web 2.0 Suicide Machine oder Seppukoo sind „Selbstmordmaschinen“ fürs Web 2.0. Kostenlose Onlinedienste, die versprecht, einen in den wichtigsten Social Networks abzumelden, allen voran bei Facebook, MySpace, LinkedIn und Twitter. Die Onlinedienste löschen außerdem alle Einträge und Fotos, zumindest wo dies möglich ist.

Allerdings unterbinden einzelne Social Netzworks mittlerweile die automatische Abmeldung, sie sperren Anwendungen wie Web 2.0 Suicide Machine oder Seppukki. Mit dem Argument, dass die Dienste gegen die AGBs verstoßen, gegen die Spielregeln, denn eigentlich darf kein User seine Anmeldedaten verraten, keinem Freund, aber auch keinem dritten Dienst. Das muss man aber, damit diese Dienste dann die Abmeldung durchführen können. Facebook hat reagiert und die Suicide Machines sogar ausgesperrt. Gegen einen Anbieter, Seppukoo, wurden sogar rechtliche Schritte unternehmen. Man hat schon den Eindruck, dass die sozialen Netzwerke ein wenig Angst haben, denn besonders selbstbewusst ist diese Haltung, die Reaktion ganz sicher nicht.

Wer sich aus den sozialen Netzwerken verabschieden möchte, muss daher immer öfter dann doch den regulären Weg gehen, alle Daten selbst löschen – und schließlich das Konto schließen. Das ist möglich, nur eben etwas mühseliger und zeitaufwändiger. Das will natürlich alles gut überlegt sein, ob man sich auch wirklich von seiner virtuellen Identität verabschieden möchte.

Funkhaus Europa, 12.01.2010:
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