Auch Microsoft tüftelt an einem eigenen sozialen Netzwerk

Als ob Facebook und Google+ noch nicht genug wären. Jetzt tüftelt auch Microsoft an einem eigenen sozialen Netzwerk namens socl.com. Microsoft spricht von einem „sozialen Werkzeug“. Vermutlich, weil sie in Redmond ganz genau wissen, dass es schwierig werden dürfte, ein weiteres großes Netzwerk zu starten. Deshalb fallen Microsofts Pläne etwas bescheidener aus.

Microsoft will eine Suche-und-Finde-Maschine für Personen, Produkte und Sachen bauen. Da könnte die Erfahrung mit Microsoft Bing durchaus helfen. Und: Klar, Microsoft braucht auch irgendwie etwas eigenes für die in letzter Zeit erfolgreicheren Windows-Mobile-Phones, die will man natürlich nicht so ohne weiteres mit Facebook und Google+ verknüpfen. Kann man ja auch verstehen.
Microsoft baut also so ein bisschen soziales Netzwerk. Mal schauen, was dabei rauskommt.

Google+ scheucht die Branche auf: Wie ein soziales Netzwerk alles durcheinander bringt

Vor zwei Wochen hat Google sein eigenes soziales Netzwerk Google+ vorgestellt. Kontakte knüpfen, aktuelle Nachrichten austauschen, Fotos und Videos von Freunden anschauen – das geht nicht länger nur bei Facebook, SchuelerVZ, StudiVZ und Co., sondern jetzt auch bei Google.

Nicht wenige meinen, Google+ könnte „the next big thing“ sein. Die Branche ist jedenfalls in Aufruhr, in Fachkreisen wird emsig über die Vor- und Nachteile von Google+ diskutiert. Google+ kann eine Menge: Google+ wirkt aufgeräumt und übersichtlich, ist sehr komfortabel in der Bedienung, vielseitig und hat interessante Funktionen zu bieten, zum Beispiel einen „Hangout“ genannten Videochat. Hier können bis zu zehn User parallel im Videochat miteinander plaudern.

Facebook ist derzeit erkennbar überfordert

Facebook scheint derzeit überfordert ob der neuen Konkurrenz. Mark Zuckerberg hat zwar vor einigen Tagen etwa großspurig „awesome news“ angekündigt, atemberaubende Neuigkeiten. Doch was wurde vorgestellt? Ein simpler Videochat – für zwei Personen, technisch abgewickelt über Skype. Wenn die Konkurrenz einen Gruppen-Videochat für bis zu zehn Personen anbietet, ist das natürlich nicht besonders beeindruckend.

Facebook hat eine Menge Vorsprung. Über 700 Millionen Mitglieder weltweit, ein üppiges Onlineangebot, jede Menge Inhalte und sowie reichlich Apps, die unter Facebook laufen. Diesen Vorsprung muss Google erst mal aufholen. Der Internetriese wird nicht versuchen, Facebook 1:1 zu kopieren, sondern sich auf Teilbereiche konzentrieren, insbesondere die Echtzeit-Nachrichten der User, der Austausch von Fotos, das Beschaffen und Verteilen von Infos und Nachrichten. Das ist auch das Kerngeschäft von Google – und da kann Google vom Start weg Online-Anzeigen präsentieren und Geld verdienen.

Google+ gilt dennoch als klare Kampfansage an Facebook. Google will ein möglichst großes Stück vom Kuchen, Facebook möglichst viele User abjagen. Nach nicht mal zwei Wochen hat Google+ bereits mehrere Millionen registrierte Mitglieder – ein großer Erfolg.

Google+ macht auch Twitter und anderen Diensten Konkurrenz

Doch Google+ macht nicht nur Facebook Konkurrenz, sondern auch Twitter, denn Googles soziales Netzwerk enthält einen Nachrichtendienst, der mit Twitter vergleichbar ist. Erst vor wenigen Tagen hat Google den Zwitscherdienst Twitter aus seiner Echtzeitsuche entfernt. Offizielle Begrüngung: die Verträge seien ausgelaufen. Google wird schon bald den Nachrichtenstrom aus Google+ in die Echtzeitsuche integrieren. Wer Twitter-Nachrichten finden will, muss jetzt zu Microsoft Bing oder Twitter gehen.

Deutschsprachige soziale Netzwerke wie SchuelerVZ oder StudiVz sind ebenfalls Verlierer. Kaum jemand möchte in drei, vier sozialen Netzwerken gleichzeitig angemeldet sein, sondern da, wo am meisten los ist. Soziale Netzwerke wie Xing oder LinkedIn werden durch den Start von Google+ eher weniger tangiert, denn diese sozialen Netzwerke haben einen Focus auf Geschäftskontakte. In diesem Bereich will Google+ gar nicht wildern.

Zutritt nur mit Einladung – erst mal

Offiziell für jeden geöffnet ist Google+ noch nicht. Man braucht eine Einladung von einem aktiven Mitglied. Jeder Google-Plus-Benutzer kann andere User einladen. Um Google+ nutzen zu können, ist lediglich ein Google-Konto nötig. Wer einen der zahlreichen Onlinedienste von Google nutzt, ob Mail, Reader, Textverarbeitung, verfügt bereits über einen Account-.

Schon bald soll Google+ für die Allgemeinheit geöffnet werden – es wird sicher nicht mehr so lange dauern, vermutlich nur wenige Tage, vielleicht auch ein paar Wochen. Aber Google hat keine Zeit zu verlieren, von daher gehe ich davon aus, dass der offizielle Start für jeden schon sehr bald erfolgen wird.
Aber auch bei Google+ läuft nicht alles rund, es gab bereits erste Pannen. Google-Plus-User haben dutzendfach einzelne E-Mails mit Benachrichtigungen erhalten. Offizielle Begründung: Eine Festplatte war vollgelaufen, es konnten keine Daten mehr gespeichert werden – und deshalb wurden in einer Endlosschleife Nachrichten verschickt.

Auch das mit den Einladungen hat nicht immer reibungslos funktioniert: Manchmal wurden die Einladungen nicht wirklich verschickt, manchmal wurden sie verschickt, aber man konnte sie nicht einlösen, hat keinen Zugang bekommen.

Wettbewerb? Facebook startet mit simplen Video-Chat

Seit einer Woche hat Facebook durch Google+ Konkurrenz: Google will Facebook mit seinem neuen sozialen Netzwerk Nutzer abluchsen. Und was macht man, wenn man Konkurrenz bekommt? Richtig: Man strengt sich an.

Sollte man zumindest annehmen. Doch Facebook wählt eine andere Strategie, zumindest Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. Er wählt die Strategie „heiße Luft“. Zuckerberg hat diese Woche „awesome news“ angekündigt, unglaubliche Neuigkeiten. Auch von einer „Innovation Season“ war die Rede, einer Saison von Innovationen, die Facebook nun starten wolle.

Und womit trumpft Facebook dann auf, um die mit Spannung wartende Presse zu beeindrucken? Mit einem lahmen Videochat, der ab sofort in Facebook integriert ist. Einen 1:1-Videochat, technisch abgewickelt über Skype. Zweifellos ganz nett, so was gehört in ein soziales Netzwerk, aber kommt ohnehin ein bisschen spät. Und wenn man dann sieht, dass Google einen Gruppen-Videochat eingeführt hat, hier können sich bis zu zehn Personen live im Videochat unterhalten, kann man nur noch sagen: Lahm, schlapp, lieber Facebooker. Was habt Ihr Euch nur dabei gedacht? Innovation Season? Das muss ja wohl ein Witz gewesen sein…

Wenn Facebook so weitermacht, hat Google die Nummer Eins ganz schnell eingeholt.

Google+: Brauchen wir noch ein soziales Netzwerk?

Nun will also auch Google ein soziales Netzwerk anbieten. Das Ziel ist wohl klar: Facebook Konkurrenz machen – und so langfristig mehr Anzeigen verkaufen. Denn tatenlos zusehen, wie Facebook immer mehr Aufmerksamkeit bekommt, das kann sich die Nummer eins im Web natürlich nicht leisten. Deshalb ist es nur folgerichtig und konsequent, mit einem eigenen sozialen Netzwerk an den Start zu gehen.

Google+, so heißt das soziale Netzwerk von Google, macht optisch einen hervorragenden Eindruck: Freunde und Bekannte zu verwalten ist hier ein Kinderspiel. Es gibt kostenlose Chats und sogar Videochats für bis zu zehn Personen, man kann sich über seine Lieblingsthemen auf dem Laufenden halten lassen und vieles andere mehr.

Google+ kann noch nicht so viel wie Facebook, aber die wesentlichen Bedürfnisse werden hier durchaus befriedigt. Ein bisschen Konkurrenz kann Facebook nichts schaden. Davon profitieren alle, denn nur so strengen sich Unternehmen an. Nur ein Thema bleibt leider mal wieder weitgehend ausgespart: der Datenschutz, und auch die Frage, welche Daten Google hier speichert und zu welchem Zweck. Wird Zeit, dass sich das ändern.

Google startet eigenes soziales Netzwerk: Google+ soll Facebook Konkurrenz machen

Google startet eigenes soziales Netzwerk: Google+ soll Facebook Konkurrenz machen

In Insiderkreisen wurde schon länger erwartet, dass Google ein eigenes soziales Netzwerk starten könnte. Jetzt ist es Gewissheit. Google will Facebook Konkurrenz machen. Google+ heißt der neue Dienst, der dem Rivalen möglichst viele User abluchsen und mehr Aufmerksamkeit zu Google lenken soll.

Um das Google+ getaufte Netzwerk nutzen zu können, braucht man einen kostenlosen Google-Account. So ziemlich alles, was man von Facebook und anderen sozialen Netzwerken kennt, gibt es auch in Google+.

In einer interaktiven Präsentation kann man sich ansehen, was Google+ alles können soll.

In „Circles“ knüpft man Kontakte zu Freunden. Google+ macht Vorschläge, mit wem man befreundet sein könnte – anhand des Adressbuches in Google Mail. Man kann die Kontakte in „Circles“ einteilen, das sind dann bestimmte Personengruppen, etwa Kollegen, Freunde, Bekannte, Schulfreunde… Plus-Benutzer können so bequem entscheiden, wer welche Infos, Fotos oder Videos sehen darf. So etwas gibt es bei Facebook auch, Gruppen und Listen, scheint bei Google aber besser durchdacht.

Google will überall im Web präsent sein

Google will außerdem eine eigene Toolbar anbieten, eine schwarze Leiste, die auf allen von Google betriebenen Seiten erscheint, Youtube inklusive. User sollen die Möglichkeit bekommen, jederzeit etwas zu teilen oder Geteiltes zu sehen. Hier spielen auch die neuen „+1“-Buttons von Google eine Rolle: Darüber kann man bereits Webseiten empfehlen, so ähnlich wie mit dem „Gefällt mir“ Button von Facebook. Google will möglichst überall präsent sein.

Bei „Sparks“ bekommt der User Infos aus allen möglichen Kanälen präsentiert, die ihn interessieren, etwa News über die Lieblingsband, Fotos vom letzten Gig oder Youtube-Videos seiner Freunde. Man kann Suchbegriffe eingeben – und alles, was einem gefällt, kann man teilen, mit seinen Freunden.

Neue Chatfunktion – auch als Videochat

Google will auch seine Chatfunktion aufmotzen. Mit „Huddle“ gibt es eine neuen Chat, der im Web und auf Handys funktioniert, mit „Hangout“ sogar einen Videochat: Bis zu zehn Personen können gleichzeitig Videokonferenzen abhalten, gratis. So etwas geht mit Skype auch – kostet dort aber Geld, wenn mehr als zwei Personen per Videochat zusammengeschaltet werden wollen.

Außerdem will Google das Hochladen von Fotos und Videos vereinfachen, insbesondere von Mobilgeräten. Die Mitglieder des Plus-Dienstes sollen jederzeit alles teilen können, egal ob sie gerade surfen, ein Video anschauen oder Fotos bestaunen. Der Zweck ist klar: Google will präsenter sein, wieder mehr Klicks von den Usern, mehr Zeit, mehr Aufmerksamkeit. Denn Facebook ist es in den letzten Monaten gelungen, immer mehr Onlinezeit zu binden – und das kostet Google nicht nur Marktanteile, sondern auch jede Menge Geld. Denn das Unternehmen kann so weniger Anzeigen verkaufen.

Google+ startet im Testbetrieb

Google+ startet jetzt erst mal in einem geschlossenen Testbetrieb und soll nach und nach für alle geöffnet werden. Ein genauer Zeitplan liegt derzeit noch nicht vor, es dürfte aber schnell gehen, Google hat keine Zeit zu verlieren.

Eine klare Kampfansage an Facebook: Google ist so ziemlich der einzige Anbieter, der Facebook ernsthaft Konkurrenz machen kann. Google hat nicht nur das nötige Know-how, sondern auch genug Möglichkeiten, User in den neuen Onlinedienst zu ziehen. Facebook die Führungsposition im Bereich der sozialen Netzwerke streitig zu machen, dürfte schwierig bis unmöglich sein. Doch eine gute Nummer zwei zu sein wäre für Google bereits ein wirtschaftlicher Erfolg.

Für User ist Konkurrenz immer gut, denn dann kann man vergleichen, und die Anbieter müssen sich mehr anstrengen. Der Aspekt Datenschutz wird allerdings auch bei Google+ nicht groß thematisiert. Dabei wäre das doch mal ein schönes Unterscheidungskriterium: Ein soziales Netzwerk, das die Bedürfnisse der User in Sachen Privatsphäre und Datenschutz wirklich ernst nimmt und auch für Transparenz über die gespeicherten Daten sorgt. So etwas würde Vertrauen schaffen – und könnte ein guter Grund sein, zu einem anderen sozialen Netzwerk zu wechseln.

Diaspora: Alternative zu Facebook in den Startlöchern

Über 500 Millionen Mitglieder weltweit, jeden Tag kommen hunderttausende neue Mitglieder dazu: Facebook gilt als weltweit erfolgreichstes soziales Netzwerk, das gleichzeitig aber immer öfter in der Kritik steht, vor allem wegen Datenschutzproblemen. Viele User sind deshalb auf der Suche nach einer Alternative.

Mit Diaspora nimmt nun ein neues soziales Netzwerk seinen Dienst auf, das in punkto Datenschutz vorbildlich sein will. Gegründet und auf den Weg gebracht wurde Diaspora von vier Studenten aus New York. Das Team hat im Sommer sage und schreibe 200.000 Dollar von Unterstützern aus aller Welt eingesammelt, um aus der Idee ein funktionstüchtiges Projekt zu machen. Diaspora will ein offenes soziales Netzwerk ohne kommerzielle Interessen sein, das den Bedürfnissen der meisten User entspricht. Das Interesse an der Facebook-Alternative ist riesig.

Während bei Facebook die zum Betrieb des Netzwerks verwendete Software strengstes Firmengeheimnis ist, stellen die Diaspora-Macher alles als OpenSource-Projekt zur Verfügung, als quelloffene Software. Vorteil: Jeder kann sich die Software bis ins Detail anschauen und bei Interesse sogar daran mit entwickeln. Es gibt keine versteckten Funktionen, keine unbekannten Features, denn jeder kann sehen, wie Diaspora funktioniert. Das garantiert ein Maximum an Datenschutz, da jeder leicht beurteilen kann, welche Daten bei Diaspora überhaupt erhoben werden und was mit den Daten passiert.

Während bei Facebook alle Daten auf zentralen Servern des Unternehmens gespeichert werden, nutzt Diaspora die Peer-to-Peer-Technologie. Hier gibt es keine zentralen Server. Programme und Daten werden auf den PCs der User verteilt gespeichert. Ein bewährtes Konzept, das bereits in vielen Bereichen erfolgreich genutzt wird. Vorteil der konsequent dezentralen Struktur: Niemand verfügt über alle gespeicherten Daten, der wohl beste denkbare Datenschutz.

Datenschutz ist den Machern von Diaspora besonders wichtig. Jeder User kann bis ins Detail einstellen, welche seiner Daten, Infos, Fotos, Videos etc. öffentlich zugänglich sein sollen. Das Diaspora-Team hat sich zum Ziel gesetzt, diese Datenschutzeinstellungen einfacher und transparenter zu machen als bei Facebook. Während bei Facebook die Profile und Nutzerdaten auf den Servern des Unternehmens abgelegt und somit der Kontrolle der Nutzer letztlich entzogen werden, lagern Daten und Infos bei Diaspora auf dem eigenen PC. Der ist mit den Rechnern aller Freunde vernetzt – über ein Peer-to-Peer-Netzwerk.
Will ein Nutzer bestimme Daten verändern oder löschen, kann er das sofort, er kontrolliert sein Profil direkt und unmittelbar. Damit der eigene Rechner nicht ununterbrochen online sein muss, schließlich sollen Freunde jederzeit auf das Profil zugreifen können, werden die Daten auf anderen PCs zwischengespeichert – aber verschlüsselt. Missbrauch soll so unmöglich sein.

Diaspora hat einige Vorschusslorbeeren bekommen – und einiges an Vertrauensvorschuss. Somit hat Diaspora durchaus eine Chance, erfolgreich zu sein. Diaspora wird Facebook zwar wohl kaum vom Thron stoßen, Experten erwarten aber durchaus einen achtvollen Erfolg.

Das Projekt Diaspora im Web