Manche denken, Donald Trump könnte es in drei Jahren wieder versuchen mit einer Präsidentschaftskandidatur. Das will gut vorbereitet sein. Jetzt hat Trump eine eigene Plattform (App) gestartet – und noch im Testbetrieb wurde sie von Anonymous gehackt.
Mark Zuckerberg hat die Flucht nach vorne angetreten. Er will lieber nicht länger über die schädliche Wirkung der Sozialen Netzwerke auf Gesellschaft und junge Menschen sprechen und sich am liebsten auch nicht mit Whistleblowerinnen wie Frances Haugen auseinandersetzen. Viel lieber will er neue Dinge erfinden, die garantiert unser Leben toller machen.
SInnvoll: Infos in der Augmented Reality
Wenn Avatare sich begegnen
Womit wir beim Metaversum wären, von dem der Facebook-Chef jetzt immer öfter spricht. Eine komplett virtuelle Welt, die bislang getrennt existierende virtuelle Räume, Spielwelten, Arbeitswelten und Konsumwelten miteinander verbindet. Ein virtuelles T-Shirt kaufen, das im virtuellen Spiel dem Avatar anziehen und möglicherweise auch in der Besprechung im virtuellen Chat-Raum tragen – ist das Metaversum nicht wunderbar?
Abgesehen vom Umsatz, der hier möglich ist und Mark Zuckerberg lockt, kann ich keine Aspekte erkennen, die uns als Menschheit oder Gesellschaft wirklich weiterbringen. Im Gegenteil: Noch mehr Abkopplung von der Realität – als ob wir das wirklich bräuchten.
Digitale Infrastruktur hat einen hohen CO2 Footprint
Keiner spricht über den Energieaufwand
Ein Aspekt kommt dabei viel zu kurz: Ein Metaversum, das ausschließlich in Netzwerken existiert, erfordert einen nie dagewesenen technischen Aufwand – und damit verbunden: Energie. Server und Blockchains für alles: Für virtuelles Geld, virtuelle Kunst, virtuelle Welten. Die Stromrechnungen der ans Metaverse angeschlossenen Rechenzentren dürften regelrecht explodieren. Der CO2-Footprint geht durch die Decke.
Schon jetzt produziert allein das weltweite Streaming den CO2-Ausstoß eines ganzen Landes wie Spanien – Tendenz steigend. Ein Metaversum würde zwangsweise innerhalb kürzester Zeit die Rangliste der energiehungrigsten „Dienste“ im Netz anführen. Es braucht eben eine enorme Rechenleistung, die VR-Welten zu berechnen.
Doch wie lässt sich das mit den Klimazielen vereinbaren, die wir uns weltweit gesteckt haben? Richtig: Gar nicht.
Ob European Green Deal oder Klimaziele in Deutschland: Das ist mit virtuellen Metaversen nicht kompatibel. Selbst wenn Google, Facebook und andere Riesen komplett grünen Strom nutzen – das reicht nicht: Denn all die Rechenzentren zwischen den Metaverse-Servern und dem eigenen PC oder Smartphone verwenden garantiert keinen hundertprozentig grünen Strom.
Digitalisierung besser für sinnvolle Dinge einsetzen
Wenn wir schon in Digitalisierung investieren, sollten wir das dann nicht lieber in sinnvolle Bereiche tun? Zum Beispiel in die Digitalisierung der Verwaltung, vor allem aber in „Smart Grids“. Netzwerke also, die dafür sorgen, dass wir Ressourcen schonen. Egal ob Strom, Wasser, Heizung – es gibt so viele Bereiche, wo sich Energie einsparen lässt. Digitalisierung kann dabei helfen.
Bevor wir uns auf Metaverse einlassen, sollte der Nutzen klar erkennbar sein – und Anforderungen an den CO2-Footprint sind da zweifellos nicht zu viel verlangt.
Facebook Horizon ist bereits in der Mache: Künstliche Welten für jeden Bedarf
Laut Medienberichten plant der Facebook-Konzern überraschend einen neuen Namen für das Mutterunternehmen: Das Netzwerk soll weiterhin „Facebook“ heißen, der Konzern aber einen neuen Namen bekommen. Beobachter sagen: Damit will Mark Zuckerbergs Unternehmen von Kritik ablenken.
Instagram steht aktuell in der Kritik: Vor allem jugendliche User sollen durch das Netzwerk gefährdet sein. Nun plant Facebook offenbar eine Pause-Funktion. Kann das reichen?
Auch wenn Sie einen etablierten Anbieter auswählen, ein gewisses Restrisiko bleibt, dass jemand an Ihre Daten kommen kann. Auch wenn Sies dies anders einschätzen, das Teilen von Dateien mit anderen Anwendern bedarf genauer Kontrolle der Rechte: Wer darf auf welche Datei zugreifen? Das sollten Sie regelmäßig durchführen!
Soziale Netzwerke lassen sich aus unserem Leben kaum noch wegdenken. Dass mit der Nutzung ein Risiko verbunden ist, liegt auf der Hand: Das Internet vergisst nichts, zumindest nicht übergreifend und schnell. Aus diesem Grund sollten Sie ein wenig Zeit in die Privatsphäreeinstellungen investieren.