Pinterest: Die neue digitale Pinn-Wand für Fotos
Über Facebook reden derzeit alle – das mit Abstand größte und wichtigste soziale Netzwerk der Welt, mit rund 850 Millionen User weltweit. Beeindruckend. Aber es gibt noch andere soziale Netzwerke, einige davon kleine, feine, mit einem ganz eigenen Focus. Derzeit ein echter Insidertipp ist – Pinterest. Ein soziales Netzwerk, das anders funktioniert als Facebook. Bei Pinterest geht es nicht darum, sich selbst zu präsentieren. Bei Pinterest beschäftigen sich die User mit den schönen Dingen des Lebens.
Pinterest ist praktisch ein riesiges Online-Bilderbuch. Wer auf der Webseite von Pinterest landet, sieht erst mal nur Fotos, Fotos, Fotos… Bilder von Orten und Dingen, von Nahrungsmitteln und Gebäuden, von Kleidungsstücken und historischen Aufnahmen. Fotos, die andere User schön und interessant finden, die nun an einer virtuellen Pinnwand hängen, die sich jeder anschauen kann.
Pinterest ist eine öffentliche Pinnwand für die eigenen Interessen. Das macht schon der Name klar: Pinterest ist ein Kunstwort, zusammengesetzt aus „Pinboard“ und „Interest“. Auch Facebook hat eine Pinwand, doch die Pinnwand bei Pinterest ist anders, hier ist der Funktionsumfang sehr reduziert. Man kann Bilder an die Online-Pinwand hängen und so Bilder mit anderen teilen, mit anderen darüber diskutieren.
Anders als bei Facebook geht es bei Pinterest aber nicht um private Fotoaufnahmen, sondern man sieht Aufnahmen von Produkten, von Frisuren, Gebäuden oder Situationen, von Kleidern, Schuhen, Schmuckstücken – und die Community diskutiert: Hübsch oder nicht, passend oder nicht, schick oder nicht … Jeder User kann eigene „Boards“ anlegen, etwa „Die schönsten Orte der Welt“, „Die leckersten Brötchen in Köln“, „Die besten Plätze zum Angeln“, „Die schönsten Schuhe zum Ausgehen“ etc. Auf diese Weise lassen sich die Fotos gut thematisch ordnen.
Bei Pinterest ist die Pinnwand wirklich eine Pinnwand, hier werden ausschließlich Fotos und Videos geteilt. Man kann die Fotos kommentieren, aber die Kommentare stehen nicht im Vordergrund, auch Links und Gespräche sind nebensächlich. Man genießt vor allem die schönen Bilder.
Pinterest präsentiert die Bilder ganz anders als auf flickr, Facebook oder Youtube – aufgeräumter, ästhetischer. So manche mit Fotos bestückte Pinnwand bei Pinterest ist ein Kunstwerk, sieht einfach schön aus… Der gesamte Auftritt ist klarer, ruhiger und eben auch schöner anzusehen.
Auch die Vorgehensweise ist eine andere. Wer die Pinnwände in Pinterest bestücken möchte, macht das beim Surfen. Man lädt also weniger eigene Fotos bei Pinterest hoch, wie bei flickr, sondern man markiert Fotos beim Surfen. Wird auf der Surftour irgendetwas Spannendes entdeckt, ein schönes Foto, ein interessantes Video, lässt sich das durch einfachen Mausklick („Pin it“) auf eine eigene Pinnwand übernehmen. Dann erscheint ein Fenster, das alle Bilder oder Videos auf der gerade angesurften Website zeigt.
Durch Mausklick lässt sich auswählen, welche Fotos und Videos an die eigene Pinterest-Pinnwand geheftet werden sollen. Später lässt sich in Ordner alles umsortieren und beschreiben oder kommentieren. Technisch gesehen wird ein Bookmark, ein Lesezeichen gesetzt. Natürlich lässt sich in Pinterest genau einstellen, ob ein Board öffentlich oder privat ist, ob man nur selbst oder ob auch andere etwas an die eigene Pinnwand heften dürfen.
Pinterest ist gratis. Man kann sich unter www.pinterest.com anmelden. Weil der Onlinedienst noch so neu ist, muss man allerdings einiges beachten. Derzeit gibt es Pinterest nur in englischer Sprache. Wer sich registriert, muss außerdem derzeit etwas Wartezeit einkalkulieren: Man beantragt eine Mitgliedschaft, meist erhält man wenige Stunden später dann die Freischaltung. Man kann sich auch über Facebook oder Twitter-Account anmelden.
Spezielle Software braucht man nicht. Man legt ein Lesezeichen im Browser an. Entdeckt man beim Surfen im Web etwas Spannendes, klickt man auf „Pin it“. Das war’s. Natürlich kann man jederzeit sehen, welche Fotos andere ausgewählt haben, man kann die Fotos kommentieren, erneut pinnen und vieles andere mehr.
Mit Pinspire gibt es mittlerweile eine Kopie von Printerest, von einem deutschen Startup – und mit deutscher Benutzeroberfläche.