Gefälschte und manipuliere Bilder machen nach Binladens Tod die Runde

Bedeutende Ereignisse garantieren auch im Web hohe Aufmerksamkeit. Die Nachricht vom Tod Osama Bin Ladens ist da keine Ausnahme: Schon wenige Minuten nach Bekanntwerden des Zugriffs in Pakistan waren nicht nur Informationen darüber zu lesen, es gab auch erste Bilder.

Bilder vom toten Osama Bin Laden zum Beispiel, die sich jedoch schnell als gefälscht herausstellten. Allerdings haben selbst große Onlinedienste wie Spiegel Online die getricksten Fotos erst mal gezeigt, selbst die Profis sind darauf hereingefallen, konnten der Versuchung nicht widerstehen, solche Bilder zu zeigen.

Kein Wunder, dass längst auch Viren, Würmer und Trojaner versuchen, die Aufmerksamkeit zu nutzen. Da werden in Mails Fotos oder Videos vom toten Topterroristen versprochen, doch wer die Links anklickt, landet auf betrügerischen Seiten, die dem Besucher Trojaner unterjubeln. Also aufgepasst!

Er heiter sind da die Bildmanipulationen, die Obama samt Führungscrew zeigen, wie sie am 1. Mai im Weißen Haus live zu Zugriff auf Bin Laden verfolgen. Das offizielle Pressefoto ist dutzendfach von Photoshop-Experten verändert worden, die Situation verulkt. Da sieht man einen Obama mit Popcorn oder an einer Playstation daddeln. Mitunter geschmacklos, aber auf jeden Fall technisch gut gemacht – und einen Trojaner fängt man sich hier auch nicht sein. Aber es zeigt, wie leicht sich heute Fotos manipulieren und in die Welt setzen lassen.

Trojaner missbraucht Bin Ladens Popularität

Es ist jedes Mal dasselbe: Wenn die Nachrichten von einem Thema beherrscht werden wie derzeit vom Tod des Terrorchefs Osama Bin Laden, dann nutzen Cyberkriminelle das allgemeine Interesse an dieser Thematik geschickt aus.

So kursiert bereits ein Wurm in Facebook, der den Empfängern ein Video mit Bildern von der Tötung Osama Bin Ladens verspricht. Die Empfänger sollen einen Link anklicken oder ihn kopieren und im Browser einfügen, landen dann aber auf einer Webseite mit betrügerischen Absichten. Vom versprochenen Video ist da keine Rede mehr.

Das Problem: Die Rechnung geht auf. Viele arglose User fallen darauf rein. Dabei warnt selbst das FBI vor diesem tückischen Wurm.

Dahinter steckt eiskaltes Kalkül der Cyberkriminellen: Viele interessieren sich für Fotos oder Bilder zum Thema, die möglicherweise exklusiv im Netz kursieren und in den traditionellen Medien (noch) nicht gezeigt werden. Die Neugierde ist groß. Der Reflex: E-Mail öffnen und Anhang angucken. Doch wer das macht, hat schon verloren.

Schon in der Vergangenheit wurde die Bekanntheit von Bin Laden ausgenutzt. Lange Zeit kursierte ein Wurm, der behauptet, die USA hätten Osama Bin Laden verhaftet und verweist auf die Fotos im Anhang. Doch da verbirgt sich in Form einer kleinen, aber folgenreichen ausführbaren Datei ein Trojaner. Wer ihn aktiviert, infiziert seinen PC. Später wird weitere Malware nachgeladen, ein Programmcode, der den Benutzer ausschnüffelt oder den PC missbraucht.

Solche Cyber-Attacken sind heutzutage an der Tagesordnung. Es gab sie auch schon nach den Anschlägen am 11. September, aber auch nach anderen Großereignissen. Die Cyberkriminellen reagieren schnell, kennen die Schwächen der Internetbenutzer, wollen die Neugierde ausnutzen – und leider klappt das auch recht häufig.

Deshalb: Wer unverlangt E-Mails zugeschickt bekommt, sollte grundsätzlich vorsichtig sein, erst recht, wenn sie Anhänge haben. Solche E-Mails am besten gar nicht öffnen, die Anhänge sind tabu.