Was LulzSec, Anonymous und Co. wollen – interessiert uns nicht

LulzSec und Anonymous – wer steckt dahinter, was wollen diese ominösen Hacker und was sind ihre Ziele? Manche sprechen schon vom Kriegsschauplatz im Netz, bei dem diese beiden Gruppen ihre Geschütze auffahren.

Hacker sind eine ganz eigene Spezies. Früher werkelten sie im Verborgenen. Sie haben versucht, aus den unterschiedlichsten Gründen in fremde Computersysteme einzudringen. Das machen viele heute immer noch. Einige jedoch veröffentlichen danach regelrechte Statements. Die Hackergruppe Anonymous zum Beispiel stellt Videos mit Botschaften online.

Anonymous und LulzSec: Hacken für eine bessere Welt

Zwei Hackergruppen haben in letzter Zeit besonders viel von sich Reden gemacht: Anonymous und LulzSec. Sie haben die Webseiten von CIA, Sony, dem US-Senat sowie vielen Firmen und Institutionen angegriffen, gehackt. Und das quasi als Botschaft. Als Strafe. Als Zeichen dafür, dass sie gegen jede Form von Zensur sind.

Zum Beispiel gegen die Zensur der Enthüllungsplattform Wikileaks. Die hat ja für eine Menge Wirbel gesorgt, ist nicht unumstritten und wird von Regierungen in aller Welt, vor allem von den USA heftig angegriffen. Die Plattform selbst, aber auch Gründer Julian Assange. In einem Internetvideo wirbt Wikileaks um neue Spenden. Als Wikileaks der Geldhahn zugedreht werden sollte und große Banken mitgemacht haben, ist vielen vor allem jungen Internetusern der Kragen geplatzt.

Das war nicht die Geburtsstunde für Hackergruppen wie Anonymous und LulzSec, hat sie aber enorm motiviert, aktiv zu werden. Sie sind seitdem unentwegt im Internet unterwegs und hacken Server von Regierungen, Banken, Institutionen und Firmen. Weil diese, aus Sicht der Hackergruppe, beteiligt sind, weil sie sozusagen für das System stehen und Zensur betreiben.

White Hat, Black Hat und Hacktivisten

Um das alles besser verstehen zu können, muss man sich mal anschauen, welche Arten von Hackern es überhaupt gibt. Denn in Insiderkreisen wird da fein säuberlich unterschieden. Es gibt nämlich gute und böse Hacker. Die sogenannten White Hat, sie haben bildlich gesprochen einen weißen Hut auf, sind die Guten. Sie hacken sich in Computersysteme ein, nicht um sich persönlich zu bereichern, Infos zu klauen oder zu verkaufen. Sie wollen Sicherheitslücken aufzeigen, sie wollen, dass diese geschlossen werden, dass die Verantwortlichen reagieren.

Die bösen Hacker benutzen zwar dieselben technischen Tricks, haben aber andere Motive: Die Black Hats, also die Hacker mit dem schwarzem Hut, wollen in Systeme einbrechen, um Daten zu manipulieren oder zu kopieren, sie wollen Schaden anrichten oder Geld damit verdienen. Sie werden auch Cracker genannt, denn mit der Hackerethik verträgt sich das gar nicht.

White Hat, Black Hat. Kompliziert genug. Und jetzt kommt eben noch eine dritte Gruppe hinzu, die sogenannten Hacktivisten. Die hacken auch – wollen aber ganz andere Ziele erreichen. Sie wollen nämlich weder auf mögliche Sicherheitslücken hinweisen, so wie die White Hats, noch Geld verdienen oder Schaden anrichten, wie die Black Hats. Hacktivisten haben ganz andere Ziele, aus ihrer Sicht haben sie übergeordnete Motive. Sie wollen sozusagen eine bessere Welt, zumindest im Internet. Es sind Aktivisten mit Hacktalent. Hacktivisten.

Hacktivisten sind eine besondere Spezies

Sie gehen gegen jeden vor, der die Freiheit im Internet beschränken will. Jeder Eingriff wird gleich als Zensur verstanden und oft sehr schnell geahndet. Eben durch Angriffe auf Computersysteme, die Achillesverse vieler Firmen und Institutionen. Wer dahinter steckt? Man weiß es nicht genau. Weil die meisten Aktivitäten illegal sind, tritt niemand aus den beiden Gruppen persönlich in Erscheinung.

Die Bekanntesten sind Anonymous und LulzSec. Beide Gruppen arbeiten weltweit verteilt, sind lose übers Internet organisiert. Es gibt keinen Chef, keine Hierarchie. Mehr oder weniger jeder kann mitmachen. Und es werden immer mehr. Anonymous ist seit 2008 aktiv und kann sich über mangelnden Zulauf an Sympathisanten nicht beklagen. Doch der Fahndungsdruck wächst. Einige Aktivisten wurden festgenommen. Die Hacktivistengruppe LulzSec hat deshalb das offizielle Ende bekanntgegeben.

Keine Bedrohung für Privatleute

Übrigens: Private Computerbenutzer müssen sich keine Sorgen machen, denn auf private Computer haben es Hacktivisten wie Anonymous oder LulzSec ohnehin nicht abgesehen. Sie wollen Privatleuten nicht schaden.

Cyber-Abwehr-Zentrum in Bonn eröffnet

Dieser Text erklärt Kindern, was Hacker machen – und wozu das Cyber-Abwehrzentrum gut ist.

Hacker sind Menschen, die mit technischen Tricks in fremde Computer eindringen. Sie nutzen Sicherheitslücken aus.

Es gibt zwei Arten von Hackern. Die einen wollen auf solche Sicherheitslücken hinweisen. Wenn sie einen Computer mit Sicherheitsproblemen entdeckt haben, informieren sie die Betroffenen davon. Sie werden „White Hat“ genannt, das bedeutet weißer Hut.

Die „Black Hat“, also die schwarzen Hüte, sind sozusagen die Bösen. Sie nutzen ebenfalls Sicherheitslücken aus, wollen aber Daten klauen, Rechner manipulieren, Schaden anrichten oder auch Geld mit ihrem Hacks verdienen.

Das kommt leider immer öfter vor. Manche versuchen sogar, Computeranlagen von Regierungen zu kapern oder wichtige Computersysteme zu knacken, auf die wir alles angewiesen sind. Im schlimmsten Fall könnte der Strom ausfallen, die Bahn bleibt stehen oder das Telefon funktioniert nicht mehr. So etwas wird „Cyberwar“ genannt.

Damit so etwas nicht passiert, hat Deutschland jetzt ein eigenes Cyber-Abwehrzentrum. Da sitzen einige Beamte und beobachten, was im Internet so los ist, ob gerade Hacker irgendwo auf der Welt versuchen, in wichtige Computeranlagen einzudringen. Sollte das passieren, werden die Betroffenen informiert und die Polizei versucht, etwas dagegen zu unternehmen.