Boot-Dateien von Windows de-fragmentieren

Boot-Dateien von Windows de-fragmentieren

Je länger es her ist, dass Windows installiert wurde, desto langsamer startet es. Das liegt unter anderem daran, dass das Betriebssystem beim Hochfahren seine Einzelteile aus vielen einzelnen Puzzleteilen auf der Festplatte zusammensuchen muss – was entsprechend dauert. Windows bringt allerdings einen Befehl mit, mit dem sich die Bootdateien wieder ordentlich anordnen, also defragmentieren lassen.

Im Unterschied zur normalen Defragmentierung wird dabei nicht die gesamte Festplatte aufgeräumt, sondern nur der Bereich für die Systemdateien. Der Effekt: Das System braucht weniger Zeit zum Sammeln seiner selbst, und sollte deswegen schneller hochfahren.

Um die Windows-Bootdateien zu defragmentieren, klicken Sie auf „Start, Alle Programme, Zubehör“. Jetzt mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung“ klicken und im Kontextmenü den Eintrag „Als Administrator ausführen“ wählen (Windows XP-Nutzer klicken stattdessen auf „Öffnen“). In der Eingabeaufforderung folgenden Befehl eintippen und mit der [Eingabetaste] bestätigen: defrag -b C:. Dabei steht „C:“ für den Buchstaben der Systempartition. Anschließend empfiehlt sich eine Tasse Kaffee mit etwas Geduld.

Defragmentierung der Bootdateien

Windows 7: Den Boot-Bereich de-fragmentieren

Da die Festplatte automatisch aufgeräumt wird, ist bei Windows 7 ein zusätzliches Defragmentierprogramm überflüssig. Allerdings ist der Windows-Defragmentierer nicht sonderlich gründlich. Der Bootbereich mit den Startdateien überspringt Windows beim automatischen Defragmentieren. Wer auch den Bootbereich aufräumen möchte, muss einen Extrabefehl ausführen.

Damit Windows auch den Bereich mit den Windows-Startdateien defragmentiert, ins Suchfeld des Startmenüs „cmd“ eingeben. Dann oben in der Trefferliste mit der rechten Maustaste auf „cmd.exe“ klicken und den Befehl „Als Administrator ausführen“ aufrufen. Ins schwarze DOS-Fenster folgenden Befehl eingeben und mit [Return] ausführen:

defrag c: -b

Windows führt daraufhin eine Startoptimierung druch. Je nach Fragmentierungsgrad startet der Rechner danach spürbar schneller.

Windows-Auslagerungs-Datei de-fragmentieren

Windows sorgt automatisch für eine aufgeräumte Festplatte. Mit einer Ausnahme: bei der Defragmentierung wird die Auslagerungsdatei nicht angetastet, da sie als Systemdatei gekennzeichnet ist. Folgender Trick sorgt dafür, dass die Auslagerungsdatei nie mehr fragmentiert wird.

Um die Auslagerungsdatei zu optimieren, folgendermaßen vorgehen:

1. Zuerst muss die Auslagerungsdatei vorübergehend deaktiviert werden. Hierzu in der Systemsteuerung in den Bereich „System und Sicherheit | System | Erweiterte Systemeinstellungen“ wechseln. Im Register „Erweitert“ bei „Leistung“ auf „Einstellungen“ klicken. Dann ins Register „Erweitert“ wechseln, auf „Ändern“ klicken und das Häkchen bei „Auslagerungsdateigröße für alle Laufwerke automatisch verwalten“ entfernen. Dann bei allen Laufwerken die Option „Keine Auslagerungsdatei“ wählen und alle Fenster mit OK schließen.

2. Jetzt den Rechner komplett defragmentieren – wahlweise mit Windows-Bordmitteln oder Defragmentierprogrammen von Drittherstellern.

3. Danach die Auslagerungsdatei wieder anlegen, dabei aber auf die automatische Verwaltung verzichten. Stattdessen die Option „Benutzerdefinierte Größe“ verwenden und bei „Anfangsgröße“ und „Maximale Größe“ denselben Wert eintragen. Ideal ist die im Feld „Empfohlen“ angegebene Größe.

Der Vorteil der benutzerdefinierten Größe: Die Auslagerungsdatei wird nur einmal angelegt, bleibt immer gleich groß und kann dadurch nicht mehr fragmentiert, also zerstückelt und auf der Festplatte verteilt werden.

Windows 7 & Vista: De-fragmentieren per Kontext-Menü

Eigentlich kümmern sich Windows 7 und Vista automatisch um die Defragmentierung der Festplatte. Wer lieber selbst Hand anlegt, kann das Aufräumen aber auch manuell starten. Damit’s schneller geht, lässt sich der Defragmentierbefehl sogar ins Kontextmenü der rechten Maustaste einbauen.

So funktioniert’s: Die Tastenkombination [Windows-Taste][R] drücken und den Befehl „regedit“ eingeben. Anschließend in den folgenden Ordner wechseln:

HKEY_CLASSES_ROOT\Drive\shell

Auf einen freien Bereich in der rechten Fensterhälfte klicken und den Befehl „Bearbeiten| Neu | Schlüssel“ aufrufen. Dem neuen Schlüssel den Namen „runas“ geben.

Danach den neuen Ordner „runas“ markieren. In der rechten Fensterhälfte doppelt auf „(Standard)“ klicken und den Begriff „Defragmentieren“ eingeben. Im nächsten Schritt mit dem Befehl „Datei | Neu | Schlüssel“ einen weiteren Schlüssel namens „command“ einfügen. Anschließend doppelt auf den Eintrag „(Standard)“ klicken und ins Dialogfenster folgenden Befehl eingeben:

defrag %1 -v

Den Registrierungseditor schließen und Windows neu starten. Zum schnellen Defragmentieren im Windows Explorer mit der rechten Maustaste auf ein Laufwerk klicken und den neuen Befehl „Defragmentieren“ aufrufen.