Einige Länder wollen das Internet unter die Kontrolle der ITU stellen

Eigentlich kümmert sich die Internationale Fernmeldeunion ITU um die Vergabe von Funkfrequenzen und die Abrechnung von Ferngesprächen. Doch jetzt haben die 193 Mitgliedsstaaten ein neues Betätigungsfeld für sich entdeckt: das Internet. Weil ein Großteil der modernen Kommunikation übers Internet abgewickelt wird, möchte man den Daumen drauf halten – oder besser: Teile des Internet unter Kontrolle bekommen.

Vor allem Staaten wie China, Russland oder Iran wünschen sich mehr Kontrolle über das Internet. Staatliche Kontrolle, wohlgemerkt. Sie wollen nicht, dass private Firmen die Infrastruktur des Internet verwalten. Vor allem aber wollen sie auch ins Internet eingreifen können. Zensur. Kontrolle. Einschränkungen. Die westliche Welt befürchtet völlig zu Recht ein überreguliertes, völlig unfreies Internet und wehrt sich mit Macht dagegen, dass der UNO-Organisation Kompetenzen übers Internet zugesprochen werden. Das würde zwangsweise weniger Freiheit bedeuten – und wird von den meisten zu Recht abgelehnt. Hoffentlich erfolgreich.