Pepper Spray Pike: Virale Protest-Bewegung
Man muss sich schon wundern, in welcher Seelenruhe und eigentlich damit auch mit welcher Verachtung der Polizist die Reihen der Demonstranten abschreibtet und ihnen mit seinem übergroßen Pfeffersprayer eiskalt ins Gesicht sprüht, einem nach dem anderen. Und das, obwohl die jungen Demonstranten friedlich auf dem Boden sitzen und niemanden etwas tun.
Eigentlich hätten diese Szene nur die Menschen vor Ort sehen können, die anwesenden Polizisten und Studenten, die am 18. November auf dem Campus der University of California in Los Angeles dabei waren. Docj anwesende Studenten haben den Vorfall aufgenommen und das Video auf Youtube gestellt. Dort kann nun jeder sehen, wie Officer John Pike vorgeht. Jede Form von Mitgefühl scheint ihm fremd.
httpv://www.youtube.com/watch?v=WmJmmnMkuEM
Das Video kann sich über einen Mangel an Aufmerksamkeit nicht beklagen: Über zwei Millionen Klicks, innerhalb kürzester Zeit. Die Folge: Eine Protestlawine, die auch vor traditionellen Medien nicht halt gemacht hat. Mittlerweile ist der Pfeffer sprayende Cop als „Pepper Spray Pike“ bekannt – und der Officer eine Witzfigur geworden.
„Pepper Spray Pike“ verbreitet sich viral im Netz. Witzbolde bauen ihn in berühmte Bilder und Gemälde ein, montieren ihn in Fotos und Videos. Pepper Spray Pike sprayt sich sozusagen durch die Menschheitsgeschichte. Das Web sprayt zurück. Es gibt mittlerweile sogar diverse Slide Shows, etwa hier und hier.
Es gibt teilweise richtig beeindruckende Bilder, nicht nur Fotomontagen, die dank Photoshop heute nahezu perfekt wirken, sondern auch Bilder, in denen der Spray-Cop künstlerisch ambitioniert eingearbeitet wurde. Fast schon eine eigene, neue Kunstform.
Besonders eindrucksvoll finde ich diese Galerie bei tumblr.com. Hier sprayt der Cop sogar Präsident Lincoln an…