Online-Spiel Twinkomplex: Wenn echte und virtuelle Welt verschmelzen

Ein neues Onlinespiel versteht es, geschickt echte und virtuelle Welt zu verbinden: Wer bei Twinkomplex mitmacht, wird zum Geheimagenten und sucht eine verschwundene Person. User müssen unter anderem geschickt Livemedien wie Onlinekarten nutzen.

Twinkomplex ein interaktives Onlinespiel. Der Spieler wird Agent und soll eine Aufgabe lösen. Bevor es losgeht, ist ein Stresstest zu bewältigen, aber der ist nicht ganz ernst gemeint. Dann geht es auch schon los: Man trifft auf seinen Vorgesetzen, der wirkt etwas zerstreut und erzählt, was man zu tun hat.

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Man merkt gleich: Anspruchsvoll. Hier wird einem nicht alles vorgekaut, hier muss man genau hinhören, mitdenken, entscheiden, was passiert. Der Spieler wird also Agent in der DIA, der Decentral Intelligence Agency. Die Aufgabe: Einen verschwundenen Agenten aufspüren, den geheimnisvollen Max van der Graaf. Wo er steckt? Es gibt keine konkreten Hinweise, aber irgendwo in Berlin, im Berlin von heute. Was der Vermisste gemacht hat? Alles ein großes Geheimnis – und darum geht es in diesem mysteriösen Spiel.

Was mir dabei gefällt: Es gibt bei Twinkomplex keinen plumpen Spielablauf, den jeder durchspielen müsste – und dann ist das Spiel am Ende und geschafft. Jeder kann seine eigene Geschichte stricken. Während des Spiels bekommt man immer wieder Videos zu sehen – mit echten Schauspielern. Einige sind Kollegen, also auch Agenten, andere sind Zeugen, wieder andere können Verdächtige sein. Das zu unterscheiden ist eine der vielen Aufgaben im Spiel. Der Spieler taucht also in die virtuelle Welt ein. Am Computer werden Beweise gesichtet, DNA-Tests in Auftrag gegeben, Fundstücke analysiert und vieles andere mehr.

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Die Macher von Twinkomplex sprechen von einer „Living Novel“, von einem lebendigen Roman, weil man als Spieler regelrecht in die Geschichte eintaucht. Darüber hinaus müssen die Spieler Kontakt mit anderen Spielern aufnehmen. Es werden zufällig zusammen gewürftelte Teams gebildet. Allein kommt man nicht weiter: Gemeinsam nach Lösungen suchen, darum geht es hier. Twinkomplex ist ein Social Game. Und es ist das beste Social Game, das ich bisher gesehen habe. Anspruchsvoll, einfallsreich, grafisch opulent gemacht. Alle Achtung.

Das Spiel vermengt geschickt echte und virtuelle Welt. Es müssen zum Beispiel Onlinemedien wie Google Maps genutzt werden, um im Spiel weiterzukommen.. Hier sucht man im echten Berlin nach einem Vermissten Die Macher von Twinkomplex haben am Flughafen Tempelhof in Berlin gedreht. Die ideale Kulisse für eine Agentengeschichte: Verlassene Räume, lange Korridore, große Büros. Hier wurde mit diversen Schauspielern gedreht, die teilweise auch improvisieren. Die Szenen kommen im Spiel selbst vor.

Twinkomplex hat 500.000 EUR in der Herstellung gekostet und ist trotzdem kostenlos zu spielen. So etwas ist heute durchaus üblich und wird „free to play“ (free2play) genannt. Jeder kann das Spiel kostenlos spielen, nicht nur kurzfristig, sondern dauerhaft. Wer nichts bezahlen möchte, der muss auch nicht. Doch im Laufe des Spiels werden sich Situationen ergeben, da kann man sich dann einen Vorteil erkaufen: Man erwirbt virtuelle Gegenstände, einen Status, beschleunigt einen Prozess, kann seinen Status im Spiel aufwerten – und dafür zahlt man dann, mit echten Euros.

In der Regel machen zwischen 10 und 20 Prozent der Spieler von solchen Möglichkeiten Gebrauch. Das reicht dann, um das Spiel komplett zu finanzieren. Aber niemand ist gezwungen, etwas zu bezahlen, man kommt im Spiel genauso gut, aber vielleicht nicht genauso schnell und elegant weiter, wenn man nichts bezahlt – aber es geht.

Wenn die Rechnung für die Macher aufgeht, wird es Fortsetzungen von dem Spiel geben, denn theoretisch lässt sich das Spielgeschehen beliebig erweitern.

Google Music gestartet, 40 Jahre Mikroprozessor und Twinkomplex

Google hat diese Woche seinen Onlinedienst Google Music offiziell gestartet. Hier kann jeder bis zu 20.000 Musikstücke in der Cloud speichern (was die Cloud ist und welche Vor- und Nachteile sie bringt, ist auch Thema im ARD Ratgeber Internet vom 19. November 2011). Einmal im Internet gespeichert, kann man immer und von überall auf seine Musik zugreifen, sie auf jedem PC abspielen – und vor allem auch mit jedem Android-Smartphone. Das ist schon sehr praktisch, man muss seine Musik nicht mehr hin und her kopieren, sondern kann sie einfach jederzeit genießen. Für Musikfans wird ein Traum wahr – und das ist auch noch kostenlos.

Aber Google verkauft jetzt auch Musik. 13 Millionen Songs stehen zur Auswahl – bei iTunes sind es derzeit 20 Millionen. Nicht schlecht für den Anfang also. Zwischen 99 Cent und 1,29 Dollar kostet der einzelne Titel,die meisten Alben liegen so zwischen 10 und 15 Dollar. Im Augenblick können nur Amerikaner bei Google Music Songs kaufen, aber das wird sich bestimmt bald ändern. Google Music ist nicht der erste Onlinedienst, aber auch nicht der schlechteste. Man braucht zum Beispiel keine spezielle Software (wie bei iTunes), um stöbern und einkaufen zu können – finde ich schonmal sympathisch.

Wussten Sie, dass der Mikroprozessor diese Woche Geburtstag gefeiert hat? Vor genau 40 Jahren hat Intel den ersten serienmäßig hergestellten Mikroprozessor vorgestellt, den Intel 4004. Der hat damals noch mit 4 Bit gerechnet. Heutige Prozessoren rechnen mit 64 Bit und haben 100.000 Mal so viele Transistoren wie der Intel 4004 damals: Zwei Milliarden heute – 2300 damals. Die Entwickung ist rasant. Wer ein Smartphone in der Tasche hat, trägt mehr Rechenpower spazieren als die Nasa in den 60er Jahren für die Mondlandung hatte.

Dann ist diese Woche noch ein neues Spiel an den Start gegangen, ein Onlinespiel: Twinkomplex ist eine “Living Novel”, jeder Spieler erlebt das Spiel, die virtuelle Geschichte anders. Der Spieler taucht in eine Agentengeschichte ein, muss Rätsel lösen, Beweise sichern – und trifft immer wieder auf Personen, die von echten Schauspielern gespielt werden, also keine Avatare oder künstliche Figuren. Toll und aufregen gemacht – und free2play, also kostenlos zu spielen. Interessant.

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