Google Earth soll Livebilder bekommen

Die Frage wird gerne und immer wieder gestellt: Sind die Satellitenbilder, die man bei Google Earth zu sehen bekommt, eigentlich aktuell?

Klare Antwort: Nein. Die Aufnahmen sind alles andere als live. Manche Satellitenbilder wurden vor etlichen Jahren aufgenommen, andere sind wenige Monate Jung. Aber live? Nein, weit entfernt.

Aber das soll oder könnte sich ändern. Wie das US-Magazin News Scientist in einem aktuellen Artikel üher ein Google Earth Projekt berichtet, arbeiten Wissenschaftler der Georgia Institute of Technology daran, Google Earth regelrecht Leben einzuhauchen.

Wie? Indem Datenmaterial, das ohnehin verfügbar ist, live in Google Earth eingearbeitet wird, etwa Bilder von Überwachungskameras oder Webcams, die auf Städte oder Straßen gerichtet sind. Ein Video zeigt, wie das in der Praxis aussehen könnte: Da lassen sich mühelos Autos oder sogar Passanten erkennen, die sich im Straßenbild bewegen. Erfasst durch Videokameras und live in Google Earth reingerechnet.

google_earth_liveDamit Datenschützer nicht gleich zum Beruhigungsmittel greifen: In dem Feldversuch werden Autos und Personen anonymisiert. Man sieht also nicht die tatsächlichen Personen und Fahrzeuge, sondern 3D-Icons als „Platzhalter“ für die sich bewegenden Personen oder Fahrzeuge.

Trotzdem wird das Stadtbild dadurch sehr lebendig, denn man könnte schon sehen, ob in der Fußgängerzone gerade viel los ist oder wo sich der Verkehr staut. Das Pilotprojekt in Atlante liefert erstaunliche, um nicht zu sagen beeindruckende Bilder.

Und weil keine Stadt lückenlos durch Kameras beobachtet wird, haben die Forscher ein System ausgedacht (und entwickelt), um die erfassten Bewegungen weiterzuberechnen. Das bedeutet: Geht ein durch eine Videokamera erfasster Fußgänger um die Ecke und dort gibt es keine Kamera, wird die Gehbewegung trotzdem weiter gezeigt. Die Bewegung wird einfach berechnet.

Noch ist das Ganze eine Studie – aber auch schon deutlich mehr als nur ein Gedankenexperiment. Technisch machbar ist es sowieso, das zeigt das Video. Da können sich Mashup-.Fans schon mal warmlaufen und Gedanken machen, was sich damit anstellen lässt – und Datenschützer können ihre Stirn schonmal in Sorgenfalten werfen.

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