Floppy adé: Von der Disk ins Web

von | 12.05.2010 | Tipps

Vor kurzem hat Sony das Ende der Floppy Disk bekanntgegeben. Spätestens ab März 2011 wollen die Japaner keine Disketten mehr herstellen und verkaufen. Der Absatz ist in den letzten Jahren enorm zurückgegangen. Seit 1981 wurden die Datenträger aus Plastik verkauft – anfangs mit schlappen 720 KByte Speicherplatz, später boten sie mit 1,44 MByte den doppelten Speicherplatz. In den 80er Jahren war das eine Menge, heutzutage reicht das gerade mal für eine Minute Video oder ein hoch aufgelöstes Foto.

Heute sind andere Datenträger populär. Derzeit am beliebtesten: der USB-Stick. Er ist klein, handlich, praktisch – und mittlerweile enorm aufnahmefähig: Es gibt USB-Sticks mit bis zu 64 GByte Speicherkapazität – alles kein Problem mehr und auch bezahlbar. Es gibt große Preisunterschiede. Die teureren Sticks sind oft etwas schneller. Wer USB-Sticks intensiv nutzt, wird das höhere Datentempo zu schätzen wissen.

Weil man USB-Sticks verlieren kann und sie auch durchaus gestohlen werden: Manche USB-Sticks haben einen eingebauten Passwortschutz. Nach dem Aufstecken muss man erst mal ein Passwort eingeben. Es gibt mittlerweile auch Deluxe-USB-Sticks mit eingebauter Minitastatur. Da gibt der Benutzer nach dem Aufstecken einen PIN ein und erhält erst dann Zugriff auf die gespeicherten Programme und Daten. Der Handel bietet auch „schicke“ USB-Sticks an, selbst Designer-Stücke oder Sticks für Liebhaber, etwa mit Star-Wars-Motiven.

Früher hat die Diskette auch als Backup-Medium getauft, um Sicherheitskopien herzustellen. Das ist heute angesichts enormer Volumen moderner Festplatten nicht mehr praktikabel. Deshalb wurden Backups in den letzten Jahren vor allem auf CDs und DVDs gespeichert. Auf eine CD passen 700 MByte Daten, auf eine DVD je nach Art des Datenträgers mehrere GByte. Aber selbst das reicht heute nicht mehr, um komfortabel Backups herzustellen. Eine Festplatte mit 1 Terrabyte Speicherkapazität würde das Brennen unzähliger DVDs erforderlich machen, was lästig und mühsam ist.

Eine gute Alternative für Backups sind heutzutage externe Festplatten. Sie sind schnell, lassen sich bequem an jeden PC aufstecken, sind erschwinglich geworden und auch sicher. Der Handel bietet mittlerweile auch „Server“ für zu Hause an: Ein in ein Chassis gepackte externe Festplatte, die dann per WLAN oder Netzwerk zum Speichern oder Abrufen von Fotos und Videos benutzt wird. Vorteil: Jeder PC-Benutzer im eigenen Heimnetzwerk kann darauf zugreifen. Ein zentraler Speicherort für Daten, Fotos und Videos. Apple hat das Konzept perfektioniert und bietet mit seiner „Time Machine“ ein Gerät an, das sogar automatisch Sicherheitskopien von allen Rechnern macht, drahtlos per WLAN.

Weiterer Trend: Daten im Web speichern, in der Cloud – auf Online-Festplatten. Hier speichert der Benutzer die Daten auf Servern im Web. Auf diese Weise sind die Daten von überall und von jedem PC aus erreichbar, solange es Zugriff auf das Internet gibt. Das kann sehr praktisch sein. Der Speicherplatz wird nie knapp, und die Anbieter solcher Online-Festplatten kümmern sich darum, dass von den Kopien wieder Sicherheitskopien gemacht werden. Datenverlust ist nahezu unmöglich, allerdings auch nicht komplett ausgeschlossen.

Manche Online-Festplatten lassen sich ansprechen wie ganz normale Festplatten im Rechner, man merkt keinen Unterschied, außer, dass es bei großen Dateien etwas länger dauert. Für Backups sind Online-Festplatten besonders praktisch, weil die Backup-Software im Hintergrund alles automatisch erledigt.

Es gibt unzählige Angebote von Onlinespeicher. Kleinere Speichermengen bekommt der Benutzer heute durchaus gratis, etwa bei Anbietern wie Gigabank, Dropbox oder Skydrive von Microsoft, hier steht dem Benutzer sogar 25 GByte Speicherplatz kostenlos zur Verfügung. Wer mehr braucht, kann Onlinespeicher für wenige Euro im Monat mieten, was sich durchaus lohnen kann. Die Anbieter stellen auf Wunsch und gegen entsprechende Bezahlung beliebige Speicherkapazitäten zur Verfügung.

Funkhaus Europa, 13. Mai 2010:
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