Die Ägyptischen Pyramiden in Google Streetview

Die Ägyptischen Pyramiden in Google Streetview

Google stellt immer wieder interessante Themenpakete von besonders interessanten und sehenswerten Orten der Welt zusammen – auch von der Natur. Jetzt hat Google Streetview besonders reizvolle Ansichten von Sphinx und Pyramiden online gestellt.

Wer mag, kann einen virtuellen Ausflug machen und sich die spektakulären Objekte aus der Nähe anschauen – ohne in der Sonne zu schwitzen.

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Und hier ist das Ägypten-Special von Google zu erreichen. Man kann hier virtuell durch die Wüste wandern und sich Sphinx und Pyramiden aus der Nähe anschauen. Was leider fehlt, ist ein Blick ins Innere der Pyramiden, das wäre richtig klasse. Aber vielleicht kommt das noch. Der Außentrip ist aber auch absolut sehenswert. Neben Fotos und Streetview-Ansichten gibt es auch Photospheres und Videos zu sehen. Ein Besuch lohnt sich.

Wie Ägypten das Internet verschwinden lässt

Onlinedienste wie Twitter und Facebook haben in Ägypten eine große Rolle bei der Organisation der Proteste gespielt. Die ägyptische Regierung hat deswegen erst Twitter, dann Facebook und schließlich das gesamte Internet im Land sperren lassen. Mit einem Trick gelangen aber trotzdem Nachrichten ins Netz: Per Anruf und Voicemail.

Seitdem Mubaraks Regierung alle führenden Internet-Provider des Landes angewiesen hat, das Internet abzuschalten, geht in Ägypten gar nichts mehr: Niemand kommt ins Netz, die Ägypter selbst nicht, Touristen nicht, auch die Wirtschaft muss auf das heute so wichtige Kommunikationsmedium verzichten.

Der wirtschaftliche Schaden ist enorm. Die Auswirkungen sind auch im Ausland zu spüren Ägypten ist im Internet praktisch verschwunden, die Verbindungen sind durch einen Trick in beide Richtungen gekappt worden. Nur ein kleiner Provider, der für die ägyptische Börse arbeitet, blieb verschont: Er versorgt die Welt mit Börsendaten aus Kairo – und umgekehrt die Börse mit Daten aus der Welt.

Viele wundert es, dass das Internet sich überhaupt abschalten lässt, schließlich gilt das Internet als unzerstörbar. Doch das ist nur bedingt richtig: Das moderne Internet, das internationale Netzwerke verbindet, ist auf bestimmte Basisdienste angewiesen. Wenn die fehlen, kann das Internet nicht funktionieren. Eben dieses Basis hat die ägyptische Regierung dem Netz entzogen: Mit relativ wenigen technischen Eingriffen ist Ägypten vom Netz genommen worden.

Das funktioniert deshalb so gut, weil es in Ägypten nur vier nennenswerte Provider gibt und Ägypten darüber hinaus zentral organisiert ist: Alles läuft in Kairo zusammen. In Deutschland wäre ein Abschalten des Internet zwar theoretisch auch denkbar, wäre allerdings deutlich schwieriger. Zum einen weil es deutlich mehr Provider gibt, zum anderen weil sich viele der Anbieter gegen eine Sperrung wehren würden. Eine Abschaltung wäre auch aus juristischer Sicht derzeit nicht vorstellbar…

Allerdings wird auch in demokratischen Ländern darüber nachgedacht, die Möglichkeit zu einer Notabschaltung des Internet vorzusehen: In USA und in Österreich wird ein „Kill Switch“ erwogen, eine Möglichkeit zur Notabschaltung des Internet. So soll etwa der US-Präsident die Möglichkeit erhalten, die gesamte Internet-Infrastruktur auf Knopfdruck lahmzulegen, sollte dies erforderlich sein, etwa bei einer terroristischen Bedrohung.

Doch selbst, wenn E-Mails, Webseiten und soziale Netzwerke brach liegen – derzeit dringen trotzdem Nachrichten aus Ägypten ins Netz. Google hat sich etwas Besonderes einfallen lassen, eine Art Hintertür für alle, die in Ägypten twittern wollen, es aufgrund der technischen Abschaltung aber nicht können. Google hat dazu spezielle Festnetznummern eingerichtet, die man anrufen kann. Dort können Anrufer eine Nachricht hinterlassen, die anschließend via Twitter verbreitet wird, etwa über den Twitter-Kanal speak2tweet.

Auf diese Weise können die Ägyter derzeit Nachrichten in die Welt twittern, ohne auf das Internet zugreifen zu müssen. Die Voicemail-Nachrichten kann sich jeder im Internet anhören. Dabei kommt der Onlinedienst saynow.com zum Einsatz, den Google erst vor einigen Tagen gekauft hat. Nun hat der Suchmaschinenriese bereits ein sinnvolles Einsatzgebiet für den Service gefunden.

Ägypten schaltet Twitter und Co. ab

Zuerst in Tunesien, jetzt auch in Ägypten: Modernen Kommunikationsmedien wie Twitter oder Facebook kommt bei den Protesten in den nordafrikanischen Ländern eine große Bedeutung zu. Die Menschen tauschen über den Kurznachrichtendienst Twitter Meinungen aus. Sie organisieren Protestkundgebungen – anonym. Auf Facebook dasselbe.

Der ägyptischen Regierung ist das ein Dorn im Auge: Seit Dienstag sind Twitter und Facebook in Ägypten schwer oder gar nicht zu erreichen. Die Provider wurden angewiesen, die Dienste zu sperren. Ein Armutszeugnis – und alles andere als demokratisch. Doch die Menschen finden andere Wege, tauschen sich nun eben über Blogs und andere Dienste aus. Das Internet hält viele Möglichkeiten bereit.

Darum wurde in Kairo und Umgebung das Internet teilweise sogar komplett blockiert. Klarer kann man wohl als Regierung nicht zum Ausdruck bringen, was man vorhat: Das Recht auf freie Meinung derart radikal zu beschneiden, ist armselig – und wird bei den Menschen, die es betrifft, ganz sicher so schnell nicht wieder vergessen. Im Rest der Welt erst Recht nicht. Und im Internet sowieso nicht.