Chrome: Offene Tabs als ZIP speichern

Chrome: Offene Tabs als ZIP speichern

Manchmal will man sein Browserfenster mal schnell schließen, ohne alle offenen Tabs zu verlieren. Sie alle wieder zu finden und zu öffnen ist besonders mühselig, wenn man bei Recherchen viele Seiten gleichzeitig offen hat. Dieses Problem wird mit der Google Chrome-Erweiterung ZipTabs einfacher.

Das Add-on speichert mehrere Tabs in einer einzigen ZIP-Datei. Das erzeugte Archiv enthält mehrere HTML-Dateien und auch alle Ressourcen (Bilder usw.) der Websites. ZipTabs hat ein Ausklappmenü, in dem alle offenen Tabs angezeigt werden. Daraus kann man aussuchen, welche der Tabs gespeichert werden sollen.

  1. Um mehrere Tabs zu packen, Chrome starten und ZipTabs installieren.
  2. Oben rechts auf das ZipTabs-Symbol klicken.
  3. Im Menü entweder alle Tabs markieren oder nur einzelne.
  4. Dann auf die Schaltfläche „Zip“ klicken.
  5. Namen für die zu schreibende ZIP-Datei eingeben, fertig.

ziptabs

Selbst-entpackende ZIP-Archive erzeugen

ZIP-Dateien lassen sich mit Windows-Bordmitteln erzeugen. Per Rechtsklick auf die Datei und den Befehl „Senden an | ZIP-komprimierter Ordner“ werden aus Ordnern und Dateien schlanke ZIP-Archive. Was viele nicht wissen: Mit einem Trick lassen sich auch selbstextrahierende ZIP-Dateien erzeugen.

Selbstextrahierende ZIP-Archive sind wichtig, wenn die komprimierte Datei an ältere Windows-Rechner ohne ZIP-Funktion geschickt werden sollen. Per Doppelklick lassen sich die Dateien dann trotzdem extrahieren. Um selbstextrahierende ZIP-Dateien zu erzeugen, sind folgende Schritte notwendig:

1. Das Startmenü öffnen und den Befehl „iexpress“ eingeben

2. Es erscheint das Fenster des IExpress-Assistenten. Im ersten Schritt die Option „Create new self extracting directive file“ wählen.

3. Sollen die Dateien nur entpackt werden, im nächsten Fenster „Extract files only“ wählen.

4. Dann einen Titel für das Archiv eingeben und die nächsten beiden Fenster mit „Weiter“ bestätigen.

5. Per Klick auf „Add“ die Dateien hinzufügen, die ins Archiv sollen.

6. Die nächsten Fenster mit „Weiter“ bestätigen und bei „Package Name“ auf „Browse“ klicken und Pfad sowie Dateinamen festlegen. Die letzten Fenster erneut mit „Weiter“ bestätigen und zum Schluss auf „Fertig stellen“ klicken. Die so erzeugte EXE-Datei lässt sich auf jedem Rechner mit einem Doppelklick öffnen und entpacken.

Kopie des Tagesschau-Archivs: www.depub.org

Kopie des Tagesschau-Archivs: www.depub.org

Seit rund zehn Jahren gibt es die Tagesschau auch im Web. Bis Ende August stand unter www.tagesschau.de ein imposantes Archiv mit zahlreichen Artikeln zu wichtigen Ereignissen und Themen zur Verfügung. Doch der 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag schreibt den öffentlich-rechtlichen Sendern vor, wie lange sie ihre Beiträge online stellen dürfen. Die meisten Inhalte müssen bereits nach sieben Tagen wieder aus dem Netz entfernt werden. Nur ausgewählte Inhalte dürfen sechs Monate im Netz bleiben, wenige auch ein Jahr.

Darum hat die Redaktion am 1. September 2010 das Nachrichtenportal um rund 80 Prozent geschrumpft: Etwa 800.000 Artikel, Specials, Sendungen, Interviews und Filme sind aus dem Netz entfernt worden. „Depublizieren“, sagen die Fachleute dazu.

Wer sich damit nicht abfinden mag: Unter www.depub.org gibt es mittlerweile eine Art Kopie des Tagesschau-Archivs. Dort kann jeder auf den Fundus zurückgreifen und kostenlos mehrere hunderttausend Onlinebeiträge und Artikel nachschlagen, chronologisch oder durch Eingabe von Suchbegriffen. Das gilt allerdings ausschließlich für Texte. Audios oder Videos würden derzeit wohl die Kapazitäten des Servers sprengen.

depub.org ist keine offizielle Seite von NDR, ARD oder Tagesschau. Betrieben wird sie von Unbekannten auf einem ausländischen Server. Nicht auszuschließen, dass die anonymen Betreiber sich bald im Status einer Art Robin Hood im digitalen Zeitalter sonnen. Jedenfalls trifft die Aktion allenthalben auf große Sympathie, die Mehrheit der User ist entzückt. Vielen will sich nicht nämlich erschließen, warum bezahlte, nützliche Nachrichten und Inhalte aus einem Archiv getilgt werden müssen. Sie sind dankbar, dass sie weiterhin auf hohem Niveau nachschlagen und recherchieren können.

Denkbar, dass künftig auch Multimediainhalte wie Filme oder Audios im Archiv auftauchen. Auch Onlineinhalte anderer Sender könnten auf diese Weise wiederbelebt werden, denn schließlich sind nicht nur die Inhalte der Tagesschau von der Depublikation betroffen, sondern auch die Onlineinhalte von WDR, NDR, SWR, BR und vielen anderen.

www.depub.org

Uralte Internetseiten im Internet-Museum „Archive.org“ wiederfinden

Uralte Internetseiten im Internet-Museum „Archive.org“ wiederfinden

Wie sah www.schieb.de eigentlich vor fünf Jahren aus, oder der Spiegel, Amazon und eBay? Wer einen Blick zurück werfen möchte, kann in eine virtuelle Internet-Zeitmaschine steigen und zu den Anfängen des World Wide Web reisen.

Möglich macht’s die Wayback-Machine auf https://www.archive.org. Dahinter steckt eine riesige Datenbank, in der alte Fassungen von fast alle Webseiten hinterlegt sind. Und zwar vom ersten Tag an. Etwa die erste eBay-Seite von 1999, Microsofts Homepage aus dem Jahr 1996 oder die deutsche Amazon-Webseite vor zehn Jahren. Um die Web-Zeit zurückzudrehen ins Feld „WaybackMachine“ die Adresse eingeben und auf „Take me Back“ klicken. Auf der nächsten Seite gibt’s eine chronologische Übersicht aller zwischengespeicherten Versionen. Ein Klick aufs Datum dreht die Zeit zurück und zeigt Webseite zum jeweiligen Zeitpunkt.

Urgesteine aus dem World Wide Web finden im Web-Museum „Archive.org“:
https://web.archive.org