So geht erfolgreich bloggen (Goldener Blogger)

So geht erfolgreich bloggen (Goldener Blogger)

„Das oder auch der Blog – ist ein auf einer Website geführtes und damit meist öffentlich zugängliches Tagebuch oder Journal, in der mindestens eine Person, der Blogger, Aufzeichnung führt.“ So erklärt Wikipedia, was ein Blog ist. Viele Menschen bloggen – und noch mehr Menschen lesen Blogs. Schon seit Jahren.

Um die Bloggerszene an sich ist es ruhiger geworden. Doch aktiv ist sie nach wie vor. Diese Woche wurden Auszeichnungen vergeben für die besten deutschsprachigen Blogs, den „Goldenen Blogger“.

Auszeichnungen in 18 Kategorien

In der Kategorie „Blogger des Jahres“ hat der Blog Mimikama gewonnen, aus Österreich. Hier kümmert sich ein Team von rund 20 Leuten darum, Falschmeldungen zu enttarnen. Früher Hoaxes, heute Fakenews.

Mimikama greift mögliche Falschmeldungen auf, die im Netz und in den Medien kursieren, und überprüft sie, sucht nach Belegen und stellt sie auch richtig wenn sie tatsächlich falsch sind. Das macht Mimikama schon lange, länger als es den Begriff Fakenews gibt. Ein verdienter Preis. Es gibt 18 Kategorien.

Newcomer des Jahres ist Kreuzberg hilft. Eine Bürgerinitiative, die sich für Flüchtlinge in Berlin einsetzt. In der Kategorie „Food&Wein“ gab es eine Auszeichnung für das Blog „Freiknuspern“, ein Blog für Allergiker. Das Niveau vieler Blogs, die in aller Regel vollkommen uneigennützig von Privatleuten betrieben werden, ist mitunter beeindruckend.

Bloggen ohne Blog

Die ZDF-Moderatorin Dunja Hayali hat eine Auszeichnung in der Kategorie „Blogger ohne Blog“ bekommen, weil sie äußerst geschickt ihre Facebook-Seite benutzt, um das zu machen, wozu andere Blogs benutzen. Sehr interessant, weil die Szene damit anerkennt, dass mittlerweile soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter genutzt werden können, um ähnliche Ergebnisse zu erzielen wie in einem traditionellen Blog.

Wieso noch bloggen?

Klar, wer eine eigene Facebook-Seite betreibt oder einen aufwändigen Twitter-Account, der geschickt mit Inhalten befüllt wird, kann ähnliche Ziele erreichen wie mit einem klassischen Blog – und aus de Stand mehr User. Denn eine Facebook-Seite ist in Facebook sichtbar und bekommt leichter Besucher als ein völlig unbekannter Blog, der sich im Web erst mal bewähren muss.

Außerdem ist Facebook einfach zu benutzen und es gibt auch gleich serienmäßig eine Diskussionsfunktion dazu, bei Twitter ganz ähnlich. Allerdings: Man kann nur vergleichsweise wenig selbst bestimmen, etwa beim Layout oder welche Zusatzfunktionen zur Verfügung stehen. Darüber hinaus überlässt man nicht nur die Inhalte Facebook oder Twitter, sondern lässt die Netzwerke auch Geld verdienen mit den eigenen Inhalten. Das will nun wirklich nicht jeder.

Bloggen: So einfach wie nie

Das ist heute vergleichsweise einfach. Früher musste man in der Tat einiges an technischem Know-how mitbringen. Heute nicht mehr. Die Standard-Software für Blogger ist WordPress. Sie ist kostenlos zu haben und unfassbar vielseitig: Man kann als Benutzer praktisch jede Funktion hinzufügen, die man haben möchte , jedes denkbare Layout benutzen.

Die Auswahl ist wirklich riesig. Viele Online-Provider bieten WordPress-Präsenzen an, da muss man nicht selbst installieren und kann gleich los legem. Wer technisch mehr Know-how hat, macht das selbst und ist noch flexibler. Bei wordpress.com kann jeder mit wenigen Mausklick ein eigenes Blog einrichten. Ist also wirklich einfach. Danach muss man nur noch gute Inhalte schreiben, damit auch Leser und Besucher vorbeikommen.

Blog bekannt machen

Das geht durchaus, ist aber schwierig. Erst mal braucht man ein gutes Konzept und sollte loslegen. Gute Blogs fallen auf, dann wird auf den eigenen Blog verlinkt und die Leser kommen von alleine. Es hilft aber auch, sich in anderen Blogs zu Wort zu melden und auf das eigene Blog zu verlinken. Auf jeden Fall braucht man Geduld. Geld verdienen geht auch, aber nur, wenn man einen gut laufenden Blog hat. Dann kann man z.B. Anzeigenplätze verkaufen. Das ist aber eine ganze eigene Welt.

Natürlich kann man heute auch mit Mobilgeräten bloggen. Es gibt komfortable Apps, die einem dabei helfen, auch beim Upload von Fotos oder Videos – und selbstverständlich beim Abfassen von Texten. Es gibt auch  Dienste wie Buffer, die erlauben, dass man Blogposts „programmiert“: Sie gehen dann zu bestimmten Uhrzeiten online. Da kann man mal in Urlaub fahren und im Blog passiert trotzdem etwas. Denn das ist besonders wichtig: Im Blog müssen regelmäßig neue Postings erscheinen.

 

Lohnt sich in Deutschland ein eigener Blog?-Nein

Blogs sind seit einigen Jahren ein wachsendes Phänomen auf der ganzen Welt. Besonders die US-amerikanische Bloggerszene unterliegt seit der Einführung der ersten Blogging-Plattformen einem stetigen Wachstum. So konnte die USA bekannte Blogs wie die „Huffington Post“ hervorbringen, die mittlerweile auch in deutscher Sprache erscheint. Während in Übersee ein Wachstum herrscht, stagniert die deutsche Bloggerszene, sie gewinnt jedoch an Substanz.

So schaffen es nun auch einige deutsche Blogs Besucherzahlen von 700.000 und mehr im Monat zu erreichen und Kooperationen mit großen Unternehmen einzugehen. Es lässt sich somit auch in Deutschland bereits Geld mit Blogs verdienen. Rankseller führte eine Umfrage zu diesem Thema durch. Von den 48.000 angeschriebenen Bloggern äußerten sich schließlich 2.344 zum Thema Blogs. Daraus entstand schließlich diese Infografik.

So gaben 71% der Befragten an, dass sie mit ihren Blogs Geld verdienen würden, wobei sich der erzielte Betrag für die meisten in einem Bereich zwischen 0 und 300 Euro beläuft. 71% sind ebenso der Meinung, dass die deutsche Bloggerszene in Zukunft eine größere Rolle in der Medienlandschaft spielen wird. 66,8% der Blog-Betreiber konnten bereits von verschiedenen Unternehmen Interesse zur Kooperation verzeichnen.

Wie lässt sich ein eigener erfolgreicher Blog führen?

Wer auf den Zug der wachsenden Bloggerszene aufspringen möchte, hat es mittlerweile leicht, es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, ein professionell ausschauendes Blog ins Leben zu rufen. Am weitesten verbreitet sind Plattformen wie Blogspot oder WordPress, doch die daraus entstehenden Resultate sehen sich häufig sehr ähnlich. Für mehr Individualität empfiehlt es sich mehr Zeit und Geld zu investieren. Auch ohne Programmierkenntnisse muss man nicht vor dieser Aufgabe zurückschrecken, so bieten manche Provider Vorlagen für eine eigene Webseite an, die für einen Blog genutzt werden können.

Nicht nur das Design muss stimmen, sondern auch der Content sollte einzigartig sein und die blog-typische eigene Meinung des Bloggers preisgeben. Wer mit seinem Blog wirklich nach Erfolg strebt und auf Gewinn aus ist, sollte in der Wahl seiner Themen schon mögliche Kooperationen im Hinterkopf haben. Wer über Mode oder Inneneinrichtung bloggt, hat später natürlich allerhand Möglichkeiten, für Unternehmen Beiträge zu verfassen.

Vor allem Ratgeber und Tipps haben sich als erfolgreich erwiesen. Bevor man seinen Blog ins Netz stellt, sollte dieser ebenso in den gängigen Browsern getestet werden, um unnötige Probleme für die potentielle Leserschaft zu vermeiden. Eine gute Erreichbarkeit, ein ansprechendes Design und ein einzigartiger Content sind das A und O für ein erfolgreiches Blog.

Je nach Ziel lohnt es sicher, auch in Deutschland einen Blog zu betreiben, wer aber wirklich darauf aus ist, Geld zu verdienen, sollte sich viel Zeit für sein Vorhaben nehmen und sich von anderen abheben.

 

Werbeblocker Adblock Plus in der Kritik: Fragen und Antworten

Werbeblocker Adblock Plus in der Kritik: Fragen und Antworten

Bunte Werbebanner, die teilweise sogar Krach machen, zappelnde Reklametafeln und aufdringliche Werbeflächen, die sich über die Webinhalte schieben… Wer durchs Web surft, kann einiges erleben. So manche Onlinewerbung ist aufdringlich. Zu aufdringlich, finden manche und benutzen sogenannte Werbeblocker. Doch jetzt ist einer der populärsten Werbeblocker Adblock Plus in die Kritik geraten: Die Anbieter der kleinen Software machen angeblich gemeinsame Sache mit den Werbetreibenden, sagen Kritiker.

  • Was ist AdBlock Plus eigentlich genau und wie kann man es nutzen?

Adblock Plus ist eine kleine Software, die jeder kostenlos aus dem Netz laden kann. Das Miniprogramm wird als Erweiterung (Plugin) in gängige Browser wie Firefox, Chrome oder Opera installiert und läuft dann automatisch im Hintergrund, wenn man im Web surft. Der Werbeblocker lässt sich jederzeit durch Mausklick ein- oder ausschalten. Wenn der Blocker eingeschaltet ist, verschwinden nahezu alle Anzeigen und Werbeflächen wie von Zauberhand. Adblock Plus ist der populärste Werbeblocker: Über 200 Millionen Mal geladen und häufig im Einsatz.

  • Wie macht die Software das, wie kann man Werbung von wichtigen Grafiken oder Texten unterscheiden?

Dazu wird eine spezielle Liste geführt, „Blacklist“ genannt. Sie enthält Adressen von Servern, die Werbung ausliefern, egal ob Werbegrafiken oder Werbetexte. Adblock überprüft beim Ansteuern einer Webseite, aus welchen Quellen Inhalte geladen werden. Alles, was auf der Sperrliste steht, wird konsequent geblockt. Auf diese Weise verschwinden dann alle Werbeinhalte. Die Sperrliste wird regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht. Immerhin kann der User jederzeit wählen, ob Adblock aktiv sein soll oder nicht.

  • Klingt doch nützlich für die Internetbenutzer. Wieso gibt es nun Kritik an Adblock Plus, was wird den Anbietern, übrigens eine deutsche Firma aus Köln, konkret vorgeworfen?

Der Blogger Sascha Pallenberg wirft den Machern von Adblock Plus „mafiöse Strukturen“ vor. Konkret: Adblock Plus lasse nun doch Werbung durch, aber nur ausgewählte Werbung, die nicht als aufdringlich gilt. Welche Werbung nicht aufdringlich ist, entscheidet eine Community. Allerdings können sich Werbetreibende durch Zahlen eines Betrags auf die Whitelist setzen lassen, behauptet der Blogger. Wer zahlt, dessen Werbung wird von Adblock zugelassen – so einfach ist das.

Die Betreiber von Adblock Plus haben bestätigt, dass mitunter Geld bezahlt wird, dementieren aber andere Vorwürfe, etwa das Manipulieren der Whitelists und eine zu enge Nähe zur Werbeindustrie. Wer Recht hat, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Aber die Diskussion wirft Fragen auf, etwa, wie sich Adblock finanziert. Irgendjemand muss für die Software und den Betrieb bezahlen.

  • Viele sagen ja auch, dass Werbeblocker insgesamt schädlich sind fürs Web. Wieso das?

Werbeblocker wie Adblock haben eine zentrale Aufgabe: Werbung möglichst konsequent auszublenden. Für den Internetbenutzer ist das auf den ersten Blick verlockend: Er sieht Webseiten ohne störende Reklame, kann sich auf die eigentlichen Inhalte konzentrieren. Das Problem ist aber, dass die Anbieter solcher kostenlos erhältlichen Informationen sich für ein bestimmtes Geschäftsmodell entschieden haben: Anstatt sich die Inhalte selbst direkt bezahlen zu lassen, wird das Angebot durch Werbung refinanziert. Wenn diese Werbung aber nicht angezeigt oder angeklickt werden kann, fehlen dem Anbieter wichtige Umsätze.

Wenn nur einige wenige Menschen Werbeblocker nutzen, macht das nichts. Mittlerweile setzen aber rund 20 bis 25 Prozent aller User solche Werbeblocker ein, da entstehen erhebliche Umsatzeinbußen für die Webseiten-Betreiber und Blogger. Auf kurz oder lang werden einige Angebote verschwinden – oder sie werden kostenpflichtig, zumindest bei professionell hergestellten Webseiten, Inhalten und Diensten ist das so. Ob das wirklich von der Mehrheit der User gewünscht ist, ist unwahrscheinlich.

  • Tipp: Werbeblocker einsetzen oder nicht?

Kann man machen. Es gibt in der Tat Webseiten, die mit Werbung total überladen sind. Hier können Werbeblocker helfen, die im Zaum zu halten. Es wäre dann aber wichtig, die Einstellungen und Optionen zu prüfen. Denn Werbeblocker lassen sich so einstellen, dass sie auf bestimmten Webseiten Werbung zeigen, auf anderen blocken. Man kann also eigene Listen führen. Das wäre fair, um Webseiten zu unterstützen, die man mag und regelmäßig besucht.

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Ich wüsste da ein Gerücht: Wenn Blogger wie appleinsider.com alles besser wissen

Gestern Abend hat Apple den Vorhang gelüftet: Es wird kein iPhone 5 geben, sondern stattdessen nur ein iPhone 4S. Genau das hatten einige Blogger schon vorausgesagt, zumindest dass es auch ein 4S geben gibt. Auch viele technische Details, etwa die Kamera oder Spracheingabe betreffend, wurden von Bloggern korrekt vorhergesagt.

Da gibt es Firmen wie Apple, die alles geheim halten wollten, und Blogger wie Josh Ong, die in ihren Blogs vorab vermeintliche Firmengeheimnisse verraten. Nicht immer einfach, denn bei Apple dringt nie auch nur die kleinste Kleinigkeit über mögliche neue Produkte nach draußen, egal ob iMac, Mac, iPod oder iPhone. Alles unterliegt strengster Geheimhaltung, über nichts wird vorher gesprochen. Steve Jobs, der jetzt krankheitsbedingt die Bühne bei Apple verlassen hat, hat diese extreme Geheimhaltung eingeführt. Wer auch nur eine Andeutung gemacht hat, der ist geflogen, und zwar sofort und ohne Wenn und Aber.

Die Folge: Es entsteht ein ungewöhnliches Info-Vakuum. Bei emotional belegten Produkten wie den Apple-Geräten ist das ein prima Nährboden für Gerüchte, denn natürlich überlegen die Leute: Wie geht’s weiter, wann kommen neue Geräte, wie werden die aussehen, was werden die können? Denn daran hängen auch Entscheidungen, etwa, ob man sich jetzt im Laden mit neuen Geräten eindeckt oder besser wartet.

Bestens informiert: Der Blogger Josh Ong

Das Blog www.appleinsider.com ist schon seit Jahren eins der am besten informierten Webangebote. Appleinsider.com weiß Sachen, die wissen selbst Apple-Mitarbeiter nicht. Hier werden Infos von Insidern aus aller Welt gesammelt, mit viel Sachkenntnis ausgewertet, fachmännisch analysiert und dann veröffentlicht. appleinsider.com ist deshalb schon lange eine der ersten und wichtigsten Infoquellen für alle, die sich für Apple-Produkte interessieren. Der Blogger Josh Ong ist bestens informiert und liefert solide Infos.

Josh Ong, ein in den USA geborener Chinese, ist der Mann hinter appleinsider.com, sitzt aber nicht etwa im Silicon Valley, da wo die großen IT-Firmen ihre Zentralen haben, da wo man beim Cappuccino die neuesten technischen Details bespricht, sondern in China. Eigentlich auf den ersten Blick ja keine gute Position, um einen Blog wie appleinsider.com zu betreiben – aber eigentlich doch. Ong hat zum Beispiel richtig vorher gesagt, wann es das iPad 2 zu kaufen gibt und wie es technisch ausgerüstet ist. Er hat auch viele Details des neuen iPhone-Modells korrekt vorhergesagt, etwa die Spracheingabe. Allerdings hat er auch ein anderes Design versprochen – das hat sich nicht bewahrheitet.

Solche Infos bekommt Ong aus China. Praktisches alles, was Apple verkauft, wird in China gebaut, verschraubt, verpackt und in die Welt geschickt. Angesichts der ungeheuren Stückzahlen, die Apple baut, zeichnet sich schon Wochen vor der Einführung eines neuen Geräts ab, dass sich was ändert. Fabriken, die Displays bauen oder Kameralinsen oder sogar die Endgeräte selbst, müssen ihre Produktionsstraßen umstellen und fangen auch irgendwann mit der Produktion selbst an. Hier gibt es immer undichte Stellen, Informanten, die Ong dann mit Infos versorgen.

Josh Ong spricht fließend Kantonesisch und Mandarin, Englisch sowieso. Er kann mit allen sprechen, und macht das auch. Die Firma Foxconn zum Beispiel beliefert Apple im großen Stil, baut die meisten Geräte, die Apple verkauft. Bei Foxconn arbeiten in China rund 400.000 Menschen. Nicht alle halten dicht. In der Regel wissen die Beteiligten Menschen zwar nicht, woran sie arbeiten, denn die Geheimhaltung ist vor der eigentlichen Markteinführung auch in den Fabriken hoch. Aber sie nehmen Veränderungen an der Produktion wahr.

Ong trägt solche Informationen zusammen und rechnet eins und eins zusammen. Wenn der Hersteller von iPhone-Plastikhüllen zum Beispiel plötzlich andere Hüllen produziert, liegt die Vermutung nahe, dass sich die Bauweise des Smartphones verändert. Wenn ein Hersteller von Kameralinsen, die in iPod und iPhone verbaut werden, plötzlich von fünf auf acht Megapixel umstellt, ist das zumindest ein Hinweis, dass demnächst die Auflösung der Kamera besser wird. Ong betreibt detektivische Kleinarbeit, kennt die Geräte über die er schreibt hervorragend, er weiß, wo in China was hergestellt wird und kann solche Details dann entsprechend bewerten. Er liegt mit seinen Vermutungen oft genau richtig.

Wie Apple mit Bloggern umgeht

Apple sind Webseiten und Blogs wie appleinsider.com ein Dorn im Auge, zumindest offiziell. Jeder, der vorab Informationen preisgibt, wird von Apple verfolgt, oft auch juristisch. Ong selbst zum Beispiel musste das auch schon am eigenen Leib erfahren: Apple hatte 2004 mehrere Blogger verklagt, die vorab Infos veröffentlicht hatten. Apple wollte die Quelle ermitteln, die undichten Stellen, und hat die Blogger vor den Kadi gezerrt. Doch ein US-Gericht entschied 2006, dass auch Blogs Quellenschutz genießen, die Blogger mussten ihre Quelle nicht verraten.

Blogger werden von Apple auch heute noch nicht mit Samthandschuhen angefasst, sondern mitunter rüde behandelt. Allerdings muss man sagen: Sie sind wichtiger Bestandteil der Gerüchteküche. Denn sie sorgen im Vorfeld der Produkteinführungen für Spekulationen, das heißt die emotionale Stimmung enorm auf, und davon profitiert Apple letztlich, das dürfte zum Gesamt-PR-Konzept von Apple gehören.

Domain von Blogger beschlagnahmt: nerdcore.de nicht mehr am Netz

Blogger haben mitunter einen etwas schnoddrigen Stil. Völlig OK, schließlich sind Blogger keine Journalisten. Sie müssen nicht auf Ausgewogenheit achten und dürfen auch gerne mal etwas zackiger texten. Ich finde, gerade das macht ihren Reiz aus.

Aber das kann ganz schön viel Ärger bedeuten. Das musste jetzt René Walter erfahren. Ein schnoddriger Blogger, den man in der Bloggerszene gut kennt. Sein Blog nerdcore.de hat rund 20.000 Besucher am Tag – und gehört damit zu den bekanntesten deutschsprachigen Blogs überhaupt.

Doch seit einigen Tagen ist nerdcore.de nicht mehr zu erreichen. Stattdessen erscheint die Webseite einer Webfirma aus Düsseldorf. Keine technische Panne, sondern die letzte Eskalationsstufe eines Rechtsstreits. Die Webfirma hat die Domain nerdcore.de im Rahmen einer Zwangsvollstreckung übernommen.

Hintergrund: Blogger Walter hat sich kritisch und auch ein bisschen polemisch über die Webfirma ausgelassen, sie, na ja, nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst. Die Firma hat geklagt – und Recht bekommen. Weil Blogger Walter danach die Gerichtskosten nicht bezahlt hat, hat die Firma am Ende die Domain übernommen.

Ein Skandal, findet man in der Blogosphäre. Alle regen sich auf. Darüber, dass Blogger nicht sagen dürfen, was sie denken. Und darüber, dass deutsche Gerichte einfach so eine Domain pfänden können. Und überhaupt. Ehrlich gesagt: Ich kann die Aufregung verstehen. Domain pfänden geht gar nicht. Und Firmen sollten lernen, mit Kritik umzugehen – auch wenn sie schnoddrig formuliert ist.

Wenn die große Bahn einen kleinen Blogger abmahnt

Es ist schon reichlich darüber geschrieben worden: Der Blogger Markus Beckedahl, verantwortlich für den wirklich empfehlenswerten Blog netzpolitik.org, wurde von der Bahn abgemahnt, weil auf dem Blog ein Dokument über die Überwachungsmethoden der Bahn veröffentlich hat.

Ich wundere mich immer wieder, wie schnell und leichtfertig Abmahnungen verschickt werden, wo doch erstmal ein Gespräch oder eine Diskussion möglich wären. Nun kann man der Bahn eine Menge unterstellen, aber sicher nicht, dass hier Abmahnungen zum Zwecke der Beutelschneiderei verschickt werden (wie sonst so häufig). Man meinte in Berlin wohl, so eine Abmahnung wäre ein geeignetes Mittel, unliebsame Diskussionen zu unterdrücken.

Eigentlich müsste sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass das heute nicht mehr funktioniert, sondern eher den gegenteiligen Effekt hat. Immerhin hat das die Bahn eingesehen: Laut Spiegel Online versucht der Konzern wohl nicht länger, eine Unterlassungserklärung vom Blogger zu erhalten. Das ursprüngliche Ziel der Bahn, dass netzpolitik.org-Blogger Beckedahl das online gestellte Dokument wieder aus dem Netz entfernt, ist ohnehin vergessen. Aussichtslos.

Gut so.