Muss man Mac-Festplatten defragmentieren?

Muss man Mac-Festplatten defragmentieren?

Wenn Sie von Windows auf OSX umgestiegen sind, sind Sie es sicher gewohnt, Ihre Festplatte regelmäßig zu defragmentieren. Die Frage: Ist die Defragmentierung auch bei Macs nötig, als Teil der regelmäßigen Wartung? (mehr …)

Freien Festplatten-Speicher defragmentieren

Freien Festplatten-Speicher defragmentieren

Mit der Zeit speichert man immer mehr Daten auf einer Festplatte. Entstehen durch das Löschen oder Verschieben von anderen Dateien Lücken, werden diese mit Teilen von anderen, neu hinzukommenden Dateien gefüllt. So werden Dateien in immer mehr Einzelteilen auf der Festplatte gespeichert. Je voller es wird, desto mehr gleicht auch der freie Speicher einem Schweizer Löcher-Käse. Dann wird es Zeit, diesen freien Festplatten-Platz wieder in ein zusammenhängendes Stück zusammenzufassen. Das nennt man Defragmentieren.

Ein kostenloses Werkzeug, mit dem das möglich ist, ist Defraggler von Piriform. Sie können das Programm von piriform.com/defraggler herunterladen. Nach der Installation markieren Sie in der Liste die gewünschte Festplatte, dann rufen Sie den Menüpunkt „Ausführen, Erweitert, Defragmentiere freien Speicher“ auf. Abhängig  davon, wie voll und fragmentiert Ihre Partition bereits ist, dauert der Defragmentier-Vorgang eine Weile – bis zu mehreren Stunden.

Sinn der Sache: Speichern Sie anschließend neue Dateien auf der Platte, werden diese in einem Stück geschrieben, da der freie Speicher eben in einem Stück zusammenhängt.

Defraggler: Freien Speicher defragmentieren

Windows 7: Den Boot-Bereich de-fragmentieren

Da die Festplatte automatisch aufgeräumt wird, ist bei Windows 7 ein zusätzliches Defragmentierprogramm überflüssig. Allerdings ist der Windows-Defragmentierer nicht sonderlich gründlich. Der Bootbereich mit den Startdateien überspringt Windows beim automatischen Defragmentieren. Wer auch den Bootbereich aufräumen möchte, muss einen Extrabefehl ausführen.

Damit Windows auch den Bereich mit den Windows-Startdateien defragmentiert, ins Suchfeld des Startmenüs „cmd“ eingeben. Dann oben in der Trefferliste mit der rechten Maustaste auf „cmd.exe“ klicken und den Befehl „Als Administrator ausführen“ aufrufen. Ins schwarze DOS-Fenster folgenden Befehl eingeben und mit [Return] ausführen:

defrag c: -b

Windows führt daraufhin eine Startoptimierung druch. Je nach Fragmentierungsgrad startet der Rechner danach spürbar schneller.

Beim De-fragmentieren schneller mit Windows weiter arbeiten

Sobald im Hintergrund die Defragmentierung läuft, wird der Rechner mitunter quälend langsam. Schuld ist dann der Virenscanner, der durch die Defragmentierung eine Änderung an der Datei bemerkt und jede Datei analysiert. Wer schneller defragmentiere möchte, kann den Virenschutz vorübergehend abschalten.

Aus Sicherheitsgründen sollten zuvor die Netzwerk- und Internetverbindungen deaktiviert werden, damit sich während der Turbo-Defragmentierung kein Schadprogramm einnisten kann. Dazu bei Notebooks zum Beispiel über den WLAN-Schalter die Funkverbindung trennen oder den Netzwerkstecker ziehen.

Zum Deaktiveren des Echtzeitschutzes muss bei den meisten Schutzprogammen mit der rechten Maustaste aufs Programmsymbol unten rechts in der Taskleiste geklickt und ein Befehl wie „Schutz anhalten“ aufgerufen werden.

Wird jetzt die Defragmentierung gestartet, kommen sich Defragmentierer und Virenschutz nicht mehr in die Quere. Allerdings darf man nicht vergessen, nach dem Defragmentieren den Virenscanner wieder scharfzustellen.

Windows 7/Vista: Mehrere Laufwerke gleichzeitig de-fragmentieren

Windows sorgt seit Vista zwar automatisch fürs Defragmentieren, wer aber lieber selbst Hand anlegen möchte, kann die Optimierung auch manuell anstoßen. Allerdings immer nur Laufwerk für Laufwerk. Was nur wenige wissen: Im Fenster „Defragmentierung“ lassen sich auch mehrere Laufwerke gleichzeitig optimieren.

So geht’s: Im Explorer mit der rechten Maustaste auf ein beliebiges Festplattenlaufwerk klicken und den Befehl „Eigenschaften“ aufrufen. Dann im Register „Tools“ auf die Schaltfläche „Jetzt defragmentieren“ klicken. Im folgenden Fenster sind alle Laufwerke aufgeführt. Um mehrere Laufwerke gleichzeitig zu defragmentieren, die [Strg]-Taste gedrückt halten und per Mausklick die gewünschten Laufwerke markieren. Nach einem Klick auf „Datenträger defragmentieren“ nimmt sich Windows in einem Rutsch alle markierten Laufwerke zur Brust.

 

Festplatten seltener de-fragmentieren

Einmal pro Woche defragmentiert Windows die Festplatten. Eigentliche eine gute Sache. Sind jedoch mehrere Festplatten installiert, rattert ständig eines der Laufwerke. Da eine monatliche Defragmentierung ausreicht, lässt sich Windows so einstellen, dass die Festplatten seltener optimiert werden.

Um die Defragmentier-Einstellungen zu ändern, in der Systemsteuerung auf „System und Sicherheit“ und dann unterhalb von „Verwaltung“ auf „Festplatte defragmentieren“ klicken. Es folgt ein Klick auf „Zeitplan konfigurieren“. Hier im Feld „Häufigkeit“ den neuen Eintrag „Monatlich“ und bei „Uhrzeit“ einen Zeitpunkt auswählen, an dem der Rechner eingeschaltet ist aber nicht damit gearbeitet wird, etwa zur Mittagszeit. Dann über „Datenträger auswählen“ die Festplatten auswählen, die monatlich defragmentiert werden sollen und alle Fenster mit OK schließen.

 

SSD: Defragmentierung für SSD-Festplatten abschalten

Moderne SSD-Festplatten sind zwar rasend schnell, haben aber eine begrenzte Lebensdauer. Je mehr Schreibvorgänge stattfinden, umso schneller verschleißen die Speicherzellen. Die sonst so nützliche Defragmentierung und Umsortierung der Daten ist für SSD-Festplatten daher von Nachteil. SSD-Festplatten sollten generell nicht defragmentiert werden.

In den meisten Fällen erkennt Windows 7 automatisch, ob eine SSD-Festplatte eingebaut ist und schaltet die Defragmentierung aus. Ob die Einstellung korrekt vorgenommen wurde, lässt sich nachprüfen: Ins Suchfeld des Startmenüs „Defrag“ eingeben und auf „Defragmentierung“ klicken. Dann auf „Zeitplan konfigurieren“ und „Datenträger auswählen“ klicken. Die SSD-Festplatte darf im folgenden Fenster nicht angekreuzt sein. Ist die SSD-Festplatte die einzige Platte im Rechner, kann die Defragmentierung komplett abgeschaltet werden, indem das Kontrollkästchen „Ausführung nach Zeitplan (empfohlen)“ deaktiviert wird.

SSD-Festplatten: Defragmentieren oder nicht?

SSD-Festplatten sind rasend schnell. Hier kommen die Daten nicht von einer rotierenden Scheibe, sondern aus Speicherchips. Stellt sich nur die Frage, ob SSD-Festplatten auch unter Fragmentierung leiden und defragmentiert werden sollen. Die klare Antwort: Nein.

Bei normalen Festplatten ist Defragmentierung ein Problem, da der Schreib- und Lesekopf über die Platten huscht und Zeit verliert, sobald die Daten verstreut auf dem Datenträger liegen. Das kann bei SSD-Festplatten nicht passieren. Hier gibt es keinen Schreib-/Lesekopf, also auch keinen Zeitverlust durch Fragmentierung.

Ein weiterer und wichtiger Grund, warum SSD-Festplatten nicht defragmentiert werden sollten: SSDs-Datenträger vertragen nur eine begrenzte Zahl von Schreibzyklen pro Speicherzelle. Je mehr darauf rumgeschrieben und verschoben wird, umso schneller neigt sich die Lebensdauer der SSD dem Ende.