Festplatten prüfen mit den Tools der Hersteller

Sobald die Festplatte merkwürdige Geräusche von sich gibt, Dateien plötzlich fehlen oder Lesefehler auftreten, sollte man hellhörig werden. Denn das können Indizien für einen bevorstehenden Festplattenausfall sein. Wie es um den Datenträger steht, verraten Spezialtools der Hersteller.

Fast jeder Festplattenhersteller bietet im Web eigene Programme zur Fehlerdiagnose an; andere verweisen auf kompatible Tools anderer Anbieter. Die Gratisprogramme nehmen die Festplatte unter die Lupe und prüfen, ob es zum Beispiel defekte Sektoren gibt. Wer seine Festplatte einer Untersuchung unterziehen möchte, sollte je nach Hersteller eines der folgenden Gratistools verwenden:

Hitachi/IBM-Festplatten:
Hitachi Drive Fitness Test (https://www.hitachigst.com/support/downloads/#DFT)

Maxtor:
Seagate Seatools (https://www.seagate.com/www/en-us/support/downloads/seatools)

Samsung:
Samsung ES-Tool (https://www.samsung.com/global/business/hdd/support/utilities/ES_Tool.html)

Seagate:
Seagate Seatools ((https://www.seagate.com/www/en-us/support/downloads/seatools)

Toshiba:
Hitachi Drive Fitness (https://www.hitachigst.com/support/downloads/#DFT)

Western Digital:
WD Data Lifeguard Diagnostic (https://support.wdc.com/product/download.asp?groupid=612&sid=3&lang=de)

SSD-Festplatten: Defragmentieren oder nicht?

SSD-Festplatten sind rasend schnell. Hier kommen die Daten nicht von einer rotierenden Scheibe, sondern aus Speicherchips. Stellt sich nur die Frage, ob SSD-Festplatten auch unter Fragmentierung leiden und defragmentiert werden sollen. Die klare Antwort: Nein.

Bei normalen Festplatten ist Defragmentierung ein Problem, da der Schreib- und Lesekopf über die Platten huscht und Zeit verliert, sobald die Daten verstreut auf dem Datenträger liegen. Das kann bei SSD-Festplatten nicht passieren. Hier gibt es keinen Schreib-/Lesekopf, also auch keinen Zeitverlust durch Fragmentierung.

Ein weiterer und wichtiger Grund, warum SSD-Festplatten nicht defragmentiert werden sollten: SSDs-Datenträger vertragen nur eine begrenzte Zahl von Schreibzyklen pro Speicherzelle. Je mehr darauf rumgeschrieben und verschoben wird, umso schneller neigt sich die Lebensdauer der SSD dem Ende.

Windows 7: Das Dateisystem externer Festplatten ändern

Externe USB-Festplatten werden meist mit dem Dateisystem FAT32 formatiert, damit sie auch an alte Rechner angeschlossen werden können. Das Problem bei FAT32: einzelne Dateien dürfen maximal 4 GB groß werden. Für Riesendateien wie Filme oder virtuelle Maschinen zu wenig. Gut, dass man das Dateisystem problemlos auf das moderne NTFS umstellen kann.

Damit auf die USB-Festplatte auch Dateien mit mehr als 4 GB passen, muss vom FAT32- auf das NTFS-Dateisystem gewechselt werden. Mit folgenden Schritten geht das sogar im laufenden Betrieb:

1. Auf die Start-Schaltfläche klicken und ins Suchfeld den Befehl „cmd“ eingeben.

2. In der Trefferliste des Startmenüs mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung“ und dann auf „Als Administrator ausführen“ aufrufen.

3. Dann den Befehl „convert“ gefolgt von einem Leerzeichen und den Laufwerksbuchstaben des externen Laufwerks eingeben; dahinter ein weiteres Leerzeichen und den Zusatz „/fs:ntfs“ eingeben. Ein Beispiel: Ist das USB-Laufwerk im Explorer unter dem Buchstaben „X:“ aufgeführt, lautet der Befehl

convert x: /fs:ntfs

Den Befehl mit der [Return/Eingabe]-Taste bestätigen. Windows wandelt daraufhin das Dateisystem FAT32 in NTFS um – alle Dateien bleiben unverändert bestehen. Ob’s geklappt hat, lässt sich im Explorer per Rechtsklick auf den Laufwerksbuchstaben und den Befehl „Eigenschaften“ überprüfen. Im Register „Allgemein“ muss in der Zeile „Dateisystem“ das Kürzel „NTFS“ stehen.

Windows Vista: Die dauernde Festplattenprüfung beim Booten abschalten

Windows Vista ist gewissenhaft. Wurde der Rechner nicht richtig heruntergefahren, überprüft Vista beim nächsten Bootvorgang die Festplatte mit dem Systemtool „chkdsk“. Eigentlich sollte der Prüfvorgang nur einmal stattfinden. Mitunter erfolgt der Check aber bei jedem Systemstart – selbst dann, wenn Windows richtig heruntergefahren wurde.

Grund ist ein falsch gesetztes „Dirty Bit“. Mit folgenden Schritten lässt sich das Dirty Bit und damit der andauernde Festplattencheck beim Booten abschalten:

1. Zuerst die Eingabeaufforderung im Administratormodus starten, indem im Startmenü im Ordner „Alle Programme | Zubehör“ mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung“ geklickt und der Befehl „Als Administrator ausführen“ aufgerufen wird.

2. Dann folgenden Befehl eingeben:

fsutil dirty query c:

3. Windows prüft daraufhin, ob für die Festplatte C das „Dirty Bit“ gesetzt und damit beim nächsten Start eine Überprüfung angesetzt ist. In diesem Fall kann das Dirty Bit mit folgenden beiden Befehlen (jeden Befehl mit [Return] bestätigen) zurückgesetzt werden:

chkntfs /x c:

chkdsk /f/r c:

Mit dem ersten Befehl wird das Dirty Bit zurückgesetzt, mit dem zweiten die Festplatte überprüft. Danach klappt der Windows-Start wird ohne dauernde Überprüfung.

Alte Festplatten nutzen mit USB-Festplattenadaptern

Alte und zu kleine Festplatten lassen sich problemlos gegen größere Modelle austauschen. Doch was tun mit der alten Platte? Für andere Rechner sind sie meist zu klein; zum Entsorgen sind sie zu schade. Die beste Lösung: Mit einem USB-Festplattenadapter wird die alte Platte zum mobilen Datenträger.

Mit einem USB-Festplattenadapter lassen sich IDE- und SATA-Festplatten an PC und Notebook anstöpseln, ohne den Rechner aufschrauben oder ein externes Gehäuse anschaffen zu müssen. Der Universaladapter ist auf der einen Seite mit einem IDE/SATA- und auf der anderen Seite mit einem handelsüblichen USB-Stecker ausgestattet. Angeschlossenen Laufwerke werden von Windows oder Mac OS X sofort erkannt.

Zu kaufen gibt es die Adapter in fast allen Elektronik- und PC-Geschäften. Wer im Onlineshop als Suchbegriff „Festplattenadapter“ eingibt, erhält sofort eine Übersicht passender Konverter. Die Preise liegen zwischen 10 und 20 Euro.

Hitzetod vermeiden: Die Temperaturen im Inneren des PCs kontrollieren

Wenn’s dem Rechner zu heiß wird, drohen teure Hardwareausfälle wie durchgebrannte Prozessoren oder Grafikkarten. Der Hitzetod droht nicht nur im Hochsommer. Auch Overclocker, die am Prozessortakt schrauben, sollten auf die Temperaturen achten. Am einfachsten geht das mit dem Gratisprogramm „HW Monitor“.

In jedem Rechner gibt es Temperaturfühler für die wichtigsten Komponenten wie Mainboard, Prozessoren, Grafikkarten oder Festplatten. Der „HW Monitor“ (Hardwaremonitor) liest die Werte der Temperaturfühler aus und prüft, ob die Bauteile noch im Toleranzbereich liegen oder kritische Grenzwerte bereits überschritten wurden. Um Schäden zu vermeiden, sollten die CPU zum Beispiel nicht wärmer als 64 Grad werden. Neben den Temperaturen wirft der „HW Monitor“ einen Blick auf die Spannungen, den S.M.A.R.T.-Zustand der Festplatten und die Lüftergeschwindigkeiten.

Mein Tipp: Arbeitet der Rechner zu laut oder kommt es zu sporadischen Abstürzen, sollte mit dem „HW Monitor“ zuerst geprüft werden, ob die Lüfter noch laufen und welche Temperaturen im Inneren herrschen. Meist reicht es, die Lüfter und andere Bauteile von Staub zu befreien, um Temperaturen (und damit Lüftergeschwindigkeiten und Temperaturen) zu senken.

Mit dem Gratisprogramm „HW Monitor“ die Temperaturen überwachen:
https://www.cpuid.com/hwmonitor.php

Nie mehr USB-Sticks am Rechner vergessen

So ein USB-Stick ist eine feine Sache, um schnell Dateien von einem auf den anderen Rechner zu kopieren, etwa vom Heimrechner auf den Arbeitsplatz-PC. Doch wie oft hat man in der Eile vergessen, den USB-Stick abzustöpseln und mitzunehmen? Damit das nicht mehr passiert, gibt es ein kostenloses USB-Warnprogramm.

Wer das Tool „Flash Drive Reminder“ installiert, wird beim Herunterfahren des Rechners gewarnt, falls noch ein USB-Laufwerk eingestöpselt ist. Die Freeware muss hierzu auf den USB-Stick oder das externe USB-Laufwerk kopiert werden. Die Datei „autorun.inf“ sorgt dafür, dass die Warnfunktion direkt beim Einstöpseln aktiviert werden kann. Einmal gestartet hat es ein Auge aufs USB-Laufwerk und blendet beim Herunterfahren die Meldung „Remove your flash drive“ ein. Für Vergessliche eine nützliche Sache.

„Flash Drive Reminder“ zeigt eine Warnung, wenn beim Herunterfahren ein USB-Stick eingestöpselt ist:
https://www.bgreco.net/reminder.php