Was macht Apple mit all dem Geld?

Was macht Apple mit all dem Geld?

Ich habe keine Apple-Aktien. Ich habe nichts davon, wenn Apple zum erfolgreichsten Unternehmen aller Zeiten wird. 74,8 Milliarden Dollar Umsatz im vierten Quartal 2014. 18 Milliarden Dollar Gewinn. Das sind unvorstellbare Summen.

Ich gönne dem Unternehmen den Erfolg. Gute Produkte, gelunges Marketing, visionäre Geschäftspolitik – all das soll belohnt werden. Doch durch den sich nun fast schon als dauerhaft abzeichnende Erfolg bringt eine andere Frage auf: Was, bitteschön, macht Apple mit all dem Geld?

Wer so viele Menschen erreicht, wer so viel verdient, der hat auch eine gesellschaftliche Verantwortung. Doch was macht Apple? Lässt in China bauen – um hohe Löhnen zu umgehen. Und wahrscheinlich auch, um hohe Kosten für angemessenen Umweltschutz zu umgehen. Und: Apple zahlt kaum Steuern. Das regt sogar die Amerikaner auf, dass Apple Schlupflöcher nutzt, um sich international so aufzustellen, dass kaum Steuern gezahlt werden. Das allein finde ich, ist ein Skandal.

18 Milliarden Dollar im Quartal: Damit könnte man eine Menge machen. Man könnte die Preise für die Produkte senken, zum Beispiel. Man könnte sich intensiv für Umweltschutz einsetzen, etwa eine gemeinnützige Stiftung gründen, die man finanziell solide ausstattet und dafür sorgt, dass all die Umweltsünden in der 3. Welt und in den Schwellenländern aufhört.

Natürlich könnte Apple auch Prämien an all die Menschen auszahlen, die Apple-Produkte bauen – am Fließband. Doch solche Ideen und Gedanken scheinen in Cupertino keine Rolle zu spielen. Klar, es mag etwas romantisch oder nativ wirken, sich zu wünschen, dass ein Unternehmen dieser Größe seine Verantwortung sieht – und nutzt. Aber es wäre eigentlich zu erwarten. Und an der Zeit.

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Apple meldet mal wieder Rekord-Gewinne: Vom Underdog zum Markt-Führer

46 Milliarden Dollar Umsatz – in nur drei Monaten, wohlgemerkt. 13 Milliarden Dollar Gewinn. Apple schwebt umsatzmäßig auf einer Erfolgswolke ohne Vergleich. Der Gewinn von Apple ist höher als Googles Umsatz. Apples Produkte verkaufen sich scheinbar wie von selbst.

Da wird die Konkurrenz gelb vor Neid. Verständlich, allerdings hilft das auch nicht weiter. Viele fragen sich: Was kann man gegen Apple unternehmen? Und während sich die Konkurrenz das fragt, krempelt Apple lustig die gesamte Branche um. Das iPad ist mittlerweile der meist verkaufte PC – obwohl das Tablet gar kein PC ist.

Apple ist zwar mit dem Slogan „Think different“ groß und erfolgreich geworden, doch mittlerweile selbst ein Großer. In manchem Hörsaal, in manch einem Konferenzraum sieht man nicht nur mehr Apple-Rechner als Windows-PCs, man sieht manchmal fast ausschließlich Apfel-Geräte. Vom Underdog zum Marktführer – und ein Ende dieses Trends ist kaum in Sicht. Irgendwie müsste sich doch jemand finden lassen, der nun auch wieder „Think different“ ausruft – und etwas Interessantes anzubieten hat. Als Alternative zum Goliath der IT-Branche. Noch habe ich nichts entdecken können. Leider.