Hashtag der Woche: #neuland

Hashtag der Woche: #neuland

Wenn man Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland ist, dann darf man nicht ungestraft eine unglückliche Formulierung verwenden. Erst Recht nicht, wenn diese Formulierung etwas mit dem Internet zu tun hat.

Nur wenige Sekunden, nachdem Angela Merkel auf einer Pressekonferenz das Internet im allgemeinen und die sozialen Netzwerke im besonderen als „Neuland“ bezeichnet hat, ging auf Twitter der Shitstorm los: „Das hat sie jetzt nicht wirklich gesagt“?

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Seitdem ist #neuland der beliebteste Hashtag im deutschsprachigen Twitter. Jede Menge Lästereien, Spott und Häme. Im Kern haben alle, die diese Formulierung kritisieren, Recht: Im Jahr 2013 darf das Internet für die Politik wohl nicht ernsthaft Neuland sein.

Erst Recht nicht, wenn man Tage hinter sich hat, in denen der Prism-Abhörskandal das große Thema ist. Aber es war ein heißer Tag. Der US-Präsident war gerade zu Gast. Das zerrt an den Nerven. Neuland sollte das Internet für Frau Merkel aber trotzdem nicht sein. Auch nicht für ihre Ministerinnen und Minister.

Facebook führt #Hashtags ein

Nach dem Vorbild von Twitter führt nun auch Facebook Hashtags ein, um Informationen besser zu ordnen und die Suche im sozialen Netzwerk zu vereinfachen. Ab sofort können Facebook-Nutzer Texte, Gruppen und Fotos mit Schlagwörtern versehen, gekennzeichnet durch das vorangestellte „#“-Zeichen (Raute). Klicken Benutzer auf ein Hashtag oder suchen danach, werden ihnen passende Informationen angezeigt: Texte, Gruppen und Fotos mit derselben Kennzeichnung.

Jeder Benutzer bestimmt weiterhin selbst, wer seine Informationen sehen darf und wer nicht, daran ändern auch die Hashtags nichts. Geplant ist, auch Werbeanzeigen gezielt auf bestimmte Hashtags zuzulassen: Für Werbetreibende eine gute Möglichkeit, in einem bestimmten Themenfeld aufzutauchen und für Facebook eine Möglichkeit, mehr Geld zu verdienen.

#bindersfullofwomen: Romneys Debattenpatzer im Web verulkt

Die Netz-Community ist gnadenlos: Wenn jemand in ein Fettnäpfchen tritt, dann wird das ausgeschlachtet. Das musste Präsidentschaftskandidat Mitt Romney erleben: Wer wurde noch während der jüngsten TV-Debatte zur Witzblattfigur im Web. Romney wollte bei den weiblichen Wählern punkten und hat während der jüngsten TV-Debatte aus seiner Zeit als Gouverneur berichtet. Er wollte weibliche Mitarbeiter einstellen – und da haben ihm seine Mitarbeiter „Ordner voller Frauen“ gebracht, „Binders full of women“.

Der Hashtag #bindersfullofwomen wurde innerhalb kürzester Zeit zum beliebtesten Stichwort auf Twitter. Auch auf Facebook verbreitete sich Romneys Formulierung wie ein Lauffeuer: Überall sind Fotomontagen zu sehen, die Romney als rückständigen, Frauen verachtenden, sexistischen, herablassenden Menschen zeigen. Das Web ist nicht repräsentativ – doch es beschleunigt Diskussionen jeder Art, aber auch Häme. Und wo man früher vielleicht drüber hinweggehört hätte, das gerät danke Web nicht so schnell in Vergessenheit. Für Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, Fluch und Segen zugleich.