Deutsche wissen nicht, was Algorithmen sind

Deutsche wissen nicht, was Algorithmen sind

Alle reden über Digitalisierung – aber wie sieht es mit den Basics in diesem Bereich aus? Wer Computer programmieren kann, der weiß, was ein Algorithmus ist. Aber alle anderen? Die Bertelsmann Stiftung wollte es genauer wissen und hat für eine Studie erforscht, was die Deutschen über Algorithmen wissen. Die erschreckende Erkenntnis: Rund die Hälfte der Deutschen weiß überhaupt nicht, was ein Algorithmus ist. Nur ein Bruchteil kann erklären, was das ist. Dabei regieren Algorithmen heute die Welt.

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Die meisten Deutschen wissen wenig über Google

Die meisten Deutschen wissen wenig über Google

Die Mehrheit der Deutschen sucht über Google im Internet nach Webseiten und Informationen. 92 Prozent sind es ganz genau. Doch nur die wenigsten wissen, wie Suchmaschinen eigentlich funktionieren. Das hat eine aktuelle Studie der Universität Mainz ergeben. So wissen nur die wenigsten, dass Google die Suchergebnisse individuell an jeden User anpasst und zurückliegende Suchvorgänge durchaus eine Rolle spielen, welche Informationen angezeigt werden – und an welcher Stelle in den Suchtreffern.

Durch die Bank überschätzen die Benutzer ihre eigenen Fähigkeiten. Vor allem User unter 30 Jahren gehen recht unbekümmert mit der Suchmaschine um. Sie machen sich kaum Gedanken, welche Daten gesammelt werden und wie die Suchergebnisse zustande kommen. Bedenkt man, dass heute nahezu alles über Google gesucht wird, eine nicht ganz unproblematische Entwicklung.

Genau darauf zielt die Studie die Uni Mainz ab. Die Autoren der interdisziplinären Studie plädieren angesichts der „Googleisierung der Informationssuche“ für mehr Medienkompetenz. Nur wer weiß, wie Suchmaschinen funktionieren und wie man sie bedient, erzielt optimale Ergebnisse und kann die Treffer kritisch beurteilen.

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Mit Neugier und Kreativität: So lernen Kinder das Internet kennen

Mit Neugier und Kreativität: So lernen Kinder das Internet kennen

Kinder und Jugendliche wachsen heute wie selbstverständlich mit dem Internet auf: Soziale Netzwerke, Videoportale, Online-Lexika und Foren gehören für sie zum Alltag. Deshalb ist Medienkompetenz wichtiger denn je: Den richtigen Umgang mit den Angeboten will gelernt sein. Genau hier setzt die medienpädagogische Plattform juki an. Ein Projekt des Deutschen Kinderhilfswerkes, der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter, der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen und Google Deutschland. Hier finden Kinder ab acht Jahren Informationen rund ums Netz und vor allem viele Möglichkeiten, selbst aktiv und kreativ zu werden.

So lernen die jungen Nutzer mit Hilfe von Quiz und interaktiven Rallyes, wie sie mit Suchmaschinen umgehen, ein sicheres Profil in einem sozialen Netzwerk anlegen oder warum Cybermobbing für Betroffene so schlimm ist. Wer sich ein Konto bei juki anlegt, kann die Zwischenstände in den Spielen speichern, sich wie bei Facebook & Co. ein Netzwerk aus Freunden aufbauen und mit diesen kommunizieren. Darüber hinaus gibt es noch ein Forum und ein Lexikon. Letzteres ist nach Art eines Wikis aufgebaut, jeder kann es also mitgestalten. Dort werden Begriffe wie «Blog», «Raubkopie» oder «Cookie» altersgerecht erklärt.

2013-06-09-jukiKreativ werden die Kinder und Jugendlichen im Trickstudio und in der Videoecke. Dort erschaffen sie einfache Animationen mit Grafiken, Hintergründen und Sprechblasen oder laden selbst gedrehte Videos hoch. Diese lassen sich für alle Besucher oder nur die eigenen Freunde freigeben und dürfen maximal 20 Minuten lang und 50 Megabyte groß sein. Die Redaktion von juki sorgt dafür, dass das hochgeladene Material frei von jugendgefährdenden Inhalten ist. Auch die übrigen Inhalte, die die Benutzer beisteuern, werden stets darauf geprüft, ob sie frei von Gewalt, Pornografie und dergleichen sind.

www.juki.de

Jugendliche haben gute Medien-Kompetenz

Social Communites sind derzeit ein großes Thema, nicht nur in den klassischen Medien, auch auf Kongressen und Tagungen. Erst vor einigen Tagen fand in Köln der Social Community Day statt. Eine äußerst interessante Veranstaltung, auf der unter anderen über die Chancen und Risiken der zunehmenden Vernetzung diskutiert wurde. Die Chancen standen iM Vordergrund, was ich ganz angenehm fand.

Richtig spannend fand ich eine Begegnung mit Schülern eines Gymnasiums aus Oberhausen, die ihr engagierter Lehrer zu SchuelerVZ-Scouts ausgebildet hat. Das Ziel: Die anderen Schüler kompetent zu beraten. Gleichaltrige können soetwas manchmal besser als Erwachsene. Ich war wirklich beeindruckt, wie gut die Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 bis 16 Jahren informiert waren. Sie wussten genau, was sie in den sozialen Netzwerken erwartet, was eher riskant ist, was man besser lässt – und wie man trotzdem Spaß hat. Bemerkenswert!

Die Medienkompetenz ist bei Jugendlichen bei weitem nicht so schlecht wie man annehmen könnte, zumindest nicht mehr. Das hat nun auch die JIM-Studie (Jugend, Information und Multimedia) bestätigt. Wer hier nachliest, erfährt, dass Jugendliche HEUTE vorsichtiger im Netz unterwegs als noch vor einem Jahr. Die jungen Menschen sind kompetenter geworden. Jugendliche nutzen mittlerweile gezielter die zur Verfügung stehenden „Privacy Optionen“.

Der Medienkonsum nimmt zu, der Anteil des Internet besonders. Jugendliche verbringen laut Studie aktuell 138 Minuten pro Tag im Internet, sie nutzen diese Zeit überwiegend zur Kommunikation. Communities und Instant Messenger stehen besonders hoch im Kurs. Soziale Netzwerke sind besonders populär: Jeder Zweite zwischen 12 und 19 Jahren loggt sich täglich in seiner Online-Community ein, die meisten von ihnen sogar mehrmals täglich. Der Austausch über Bilder, Einträge, Kommentare und Statusmeldungen über soziale Netzwerke ist somit die am häufigsten verwendete Kommunikationsform im Internet.

Die Studie ist interessant, weil sie Trends aufzeigt – und auf einer soliden Datenbasis beruht. Diesmal wurden mehr als tausend Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren zu ihrer Mediennutzung befragt – und es ergeben sich durchaus jedes Jahr neue Trends. Dieses Jahr bemerken die Herausgeber der Studie eine positive Entwicklung des Problembewusstseins bei Jugendlichen.

Eins würde ich mir von solchen Studien allerdings auch mal wünschen: Warum werden eigentlich so selten die positiven Seiten der Mediennutzung ausgeleuchtet? Warum kommen so oft die Risiken, aber so selten die Chancen zur Sprache? Man kann sich nicht auf der einen Seite ständig über Fachkräftemangel im IT-Bereich beklagen, auf der anderen Seite aber vor allem Risiken und Gefahren der neuen Medien thematisieren. Es muss sich die Haltung zu den neuen Technologien ändern.