EU-Parlament schafft Roaming-Gebühren ab und stärkt Netz-Neutralität

EU-Parlament schafft Roaming-Gebühren ab und stärkt Netz-Neutralität

Ende 2015 wird das Kapitel Roaminggebühren in Europa geschlossen. Wenn alles läuft wie geplant, sind ab 15. Dezember 2015 Roaminggebühren in Europa verboten. Dann dürfen die Mobilfunkanbieter keine Aufschläge mehr berechnen, wenn Mobilfunkkunden im Ausland telefonieren oder online gehen.

Ein Anruf nach Hause kostet dann immer dasselbe, egal ob man sich in der Heimatstadt oder in einem ausländischen Mobilfunknetz innerhalb Europa befindet. Zwar benötigt das verabschiedete Gesetz noch die Zustimmung der EU-Staaten, doch die erfolgt in der Regel. Die meisten Mobilfunk-Provider sind ohnehin in ganz Europa vertreten.

Zuschläge für Roaming in den bislang üblichen Höhen sind unnötig. Die Provider haben auf das End der Roamingkosten mit möglichen Preiserhöhungen gekontert. Irgendwie müssen die Verdienstausfälle wieder reinkommen. In einem hoch umkämpften Markt wie dem Mobilfunkmarkt allerdings alles andere als einfach.

Doch das EU-Parlament hat auch die Netzneutralität im Internet gestärkt. Unter Netzneutralität versteht man, dass alle Datenpakete gleichberechtigt transportiert werden, egal wer der Absender oder Empfänger ist, auch unabhängig vom Inhalt. Netzneutralität bedeutet: Es darf keine Bevorzugung oder Benachteiligung geben.

Doch genau das wollten große Kommunikationsanbieter ändern. Sie wollten Ausnahmen: So genannte „Specialized Services“, die – gegen entsprechende Bezahlung – dann doch bevorzugt im Internet transportiert werden. Diesen Plänen hat das EU-Parlament nun eine eindeutige Absage erteilt.

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