«Sintel»: Drachenbaby-Story in 3D-Animation als Open Source Film
Es braucht keineswegs immer die Millionenbudgets von Hollywood, um einen beeindruckenden Animationsfilm zu machen. In der Welt der Animationsfilme gibt es eine OpenSource-Bewegung, die mit kleinem Budget und kostenlos erhältlicher Software beeindruckende Filme herstellt. Das Ergebnis ihrer Arbeit, technisch hervorragend gemachte Kurzfilme, können kostenlos angeschaut und verteilt werden.
Filme wie «Sintel». Rund 15 Minuten braucht die Heldin einer gleichnamigen Fantasy-Geschichte, um ihren Freund zu retten, den kleinen Drachen Scales. Durch Sturm, Eis und Schnee, vorbei an diversen Schurken und Feuer speienden Großdrachen kämpft sich das schmale Mädchen, um dem Entführten beizustehen. Das ist die Kerngeschichte des Films, erstellt mit der freien 3D-Grafik-Software Blender. Premiere feierte der Kurzstreifen auf dem Filmfest in Den Haag, der inzwischen unter www.sintel.org als Download verfügbar ist.
Sintel steht unter einer Creative Commons Attribution License, darf also frei verbreitet und bearbeitet werden. Jeder kann den Film in verschiedenen Formaten von der Seite des Projekts herunterladen, zwar englischsprachig, aber es stehen Untertitel für acht Sprachen bereit, darunter auch Deutsch.
Wie bei seinen Vorgängern «Elephants Dream» und «Big Buck Bunny» soll der emotionsgeladene Animationsfilm neben Werbung für das Open-Source-Projekt Blender dazu dienen, die Software zu verbessern. Diesmal liegt der Schwerpunkt auf der Darstellung von Feuer und Flammen. Neben dem 3D-Animationsprogramm Blender haben die Macher auch die quelloffenen Anwendungen Gimp, Inkscape, Krita und Mypaint verwendet. Aus Zuschauersicht beeindruckt der Film durch das typische Erscheinungsbild eines Spieletrailers, veredelt mit einem ein Hauch Hollywood-Blockbuster. Das Drehbuch stammt vom niederländischen Comicautor Martin Lodewijk. Weil das Projekt finanziert werden muss, gibt es DVDs zu kaufen, die Trailer, Videotutorials sowie Materialien, Drehbuch und Storyboard enthalten.