Linux: USB-Stick sicher auswerfen

Linux: USB-Stick sicher auswerfen

Einer der großen Vorteile von USB-Laufwerken ist, dass sie jederzeit auch im laufenden Betrieb ein- und ausgesteckt werden können. Windows blendet dazu neben der Uhrzeit ein Symbol ein, über das USB-Sticks und Festplatten sicher entfernt werden können. Mit einem Trick lässt sich diese Funktion auch für Linux nachrüsten.

„Indicator“ nennt sich diese Funktion, die es unter anderem auch für Ubuntu und verwandte Systeme gibt. Linux-typisch lässt sich das Feature bequem durch Installation eines zusätzlichen Pakets einspielen.

Dazu werden in der Shell folgende Befehle eingetippt:

sudo apt-add-repository ppa:teejee2008/ppa [Enter]
sudo apt update [Enter]
sudo apt install indicator-diskman [Enter]

Dadurch wird ein Icon installiert, mit dem sich sämtliche Datenträger mounten und unmounten lassen – nicht nur USB-Laufwerke.

Aufgepasst bei der Wahl des Dateisystems für USB-Sticks

Aufgepasst bei der Wahl des Dateisystems für USB-Sticks

Bevor Sie einen USB-Speicherstift neu formatieren, sollten Sie sich Gedanken über das Dateisystem machen, das Sie nutzen wollen. Das Dateisystem bestimmt die Art und Weise, wie genau die Dateien in die Speicherzellen geschrieben werden. Prinzipiell gibt es hierbei vier Möglichkeiten.

  • Sie wollen den Stick nur auf Windows-Computern verwenden.
    Nutzen Sie das NTFS-Dateisystem, denn es ist für Windows optimiert.
  • Der Stick soll auch auf Macs lesbar und schreibbar sein.
    Verwenden Sie das FAT-Dateisystem, oder falls verfügbar das FAT32-System. OSX hat normalerweise Probleme, auf NTFS-Datenträger zu schreiben.
  • Der USB-Stick wird nur auf Macs genutzt.
    Die Formatierung sollte mit HFS+ erfolgen, dem Standard-Dateisystem von OSX.
  • Sie verwenden den Stick ausschließlich auf Linux-Systemen.
    In diesem Fall sollten sie eins der Linux-optimierten Dateisysteme verwenden, etwa ext3 oder ext4.

windows-explorer-usb-stick-fat32-formatieren.jpg

Nur bestimmte USB-Sticks zulassen

Da hat man mit Firewall, Virenscanner & Co. den Rechner vor Gefahren aus dem Internet abgesichert, und dann das: ein simpler USB-Stick kann genügen, um Schadprogramme wie Trojaner oder Würmer in den Rechner zu schleusen. Wer auch das USB-Einfallstor schließen, aber nicht gleich alle USB-Sticks verbannen möchte, sollte den USB-Wächter verwenden.

Der Vorteil des Gratisprogramms: statt komplett alle USB-Sticks- und -Festplatten zu sperren, erlaubt es nur die Sticks, die explizit freigegeben wurden. Bei der Installation werden automatisch alle bislang an den Rechner angestöpselten USB-Sticks in die Liste der erlaubten Sticks aufgenommen – alle anderen werden gesperrt. Im Konfigurationsfenster lässt sich die Liste nachträglich bearbeiten. Über das Plus-Symbol werden weitere Sticks der Erlaubnisliste hinzugefügt. Per Rechtsklick und „Löschen“ wandern bereits hinzugefügt Sticks auf die schwarze Liste.

USB sicher machen mit dem „USB-Wächter“ für Windows 2000 bis Windows 7:
https://www.trinit-soft.de/usb-waechter/

Passwortschutz für USB-Sticks

USB-Sticks machen Daten mobil. Und genau das wird zum Problem, wenn der Stick verlorengeht oder gestohlen wird. Ohne Kennwortschutz kann jeder die Dateien des USB-Sticks auslesen. Damit Langfinger nicht an die Daten kommen, lassen sie sich per Kennwort schützen.

Am einfachsten klappt’s mit Windows 7 in der Ultimate-/Enterprise-Edition. Mit der „Bitlocker-To-Go“-Funktion lassen sich damit auch mobile Datenträger verschlüsseln. Eingerichtet wird Bitlocker-To-Go per Rechtsklick auf das USB-Laufwerk.

Und Nutzer anderer Windows-Versionen? Die verwenden am besten das Gratisprogramm „TrueCrypt“. Auch damit lassen sich USB-Daten sicher verschlüsseln und ohne Zusatzinstallationen auf beliebigen anderen Rechnern nutzen.

Wichtig, damit’s klappt: Bei der TrueCrypt-Installation die Option „Extract“ markieren und als Zielordner den USB-Stick auswählen – eine Komplettinstallation ist nicht notwendig. Dann auf dem Stick die Datei „TrueCrypt.exe“ starten, die Optionen „Create Volume“ sowie „Create an encrypted file container“ wählen und mit „Next“ bestätigen. Dann auf „Standard TrueCrypt volume“ sowie „Next“ klicken und im nächsten Fenster als Zielort den USB-Stick auswählen. Einen passenden Namen für das verschlüsselte Laufwerk eingeben und auch „Save/Speichern“ klicken. Anschließend die gewünschten Größe für den verschlüsselten Bereich wählen, ein sicheres Kennwort wählen und mit „Format“ das verschlüsselte Laufwerk erstellen. Die Einrichtung des verschlüsselten Bereichs auf dem USB-Stick ist damit abgeschlossen.

Um Daten verschlüsselt zu speichern oder Dateien zu öffnen, den USB-Stick einstöpseln, auf „TrueCrypt.exe“ klicken und dem verschlüsselten Bereich einen freien Laufwerksbuchstaben zuweisen. Über „Select File“ die verschlüsselte Laufwerksdatei (in dieser Datei befindet sich das verschlüsselte Laufwerk) auswählen und mit „Mount“ als Laufwerk einbinden. Jetzt lässt sich das verschlüsselte Laufwerk wie jedes andere Laufwerk nutzen.

Wichtig vor dem Abstöpseln: Zuerst mit dem Befehl „Dismount“ das verschlüsselte Laufwerk wieder freigeben und erst dann den USB-Stick entfernen.

TrueCrypt versieht USB-Sticks mit einem sicheren Passwortschutz:
https://www.truecrypt.org/

Auf USB-Sticks Dateien größer als 4 GB speichern

USB-Sticks werden immer größer. War früher bei 2 oder 4 GB Schluss, sind heute 8, 16 oder mehr Gigabyte keine Seltenheit. Das Problem dabei: Egal wie viel Platz frei ist: Auf den Stick passen gewöhnlich nur Dateien, die kleiner sind als 4 GB.

Schuld ist das Dateisystem FAT32, mit dem viele Sticks formatiert sind. Hier ist pro Datei bei 4GB Schluss. Damit auch Dateien größer als 4GB draufpassen, muss er neu formatiert werden. Das geht so: Im ersten Schritt alle Dateien des Sticks sichern. Dann im Explorer mit der rechten Maustaste auf das USB-Stick-Icon klicken und den Befehl „Formatieren“ aufrufen. Im Feld Dateisystem den Eintrag „NTFS“ wählen und auf „Starten“ klicken. Das war’s. Sobald die Formatierung abgeschlossen ist, können die gespeicherten Dateien beliebig groß werden.

Nie mehr USB-Sticks am Rechner vergessen

So ein USB-Stick ist eine feine Sache, um schnell Dateien von einem auf den anderen Rechner zu kopieren, etwa vom Heimrechner auf den Arbeitsplatz-PC. Doch wie oft hat man in der Eile vergessen, den USB-Stick abzustöpseln und mitzunehmen? Damit das nicht mehr passiert, gibt es ein kostenloses USB-Warnprogramm.

Wer das Tool „Flash Drive Reminder“ installiert, wird beim Herunterfahren des Rechners gewarnt, falls noch ein USB-Laufwerk eingestöpselt ist. Die Freeware muss hierzu auf den USB-Stick oder das externe USB-Laufwerk kopiert werden. Die Datei „autorun.inf“ sorgt dafür, dass die Warnfunktion direkt beim Einstöpseln aktiviert werden kann. Einmal gestartet hat es ein Auge aufs USB-Laufwerk und blendet beim Herunterfahren die Meldung „Remove your flash drive“ ein. Für Vergessliche eine nützliche Sache.

„Flash Drive Reminder“ zeigt eine Warnung, wenn beim Herunterfahren ein USB-Stick eingestöpselt ist:
https://www.bgreco.net/reminder.php