Google warnt Surfer vor Virenbefall und Schadprogrammen

Google warnt Surfer vor Virenbefall und Schadprogrammen

Na das ist doch mal ein richtig praktischer Service: Seit dieser Woche informiert Google einen, wenn der eigene Rechner möglicherweise mit Viren, Würmern oder Trojanern infiziert ist. Gleich über der Suchanfrage erscheint dann der Hinweis: „Dieser Computer könnte infiziert sein!“

Google untersucht dazu nicht etwa den PC, auch die Daten auf der Festplatte bleiben unangetastet. Google erkennt bestimmte Verhaltensmuster beim Zugriff aufs Internet, die typisch sind für Computer, die sich ein Schnüffelprogramm oder einen Virus eingefangen haben. Wenn es Hinweise darauf gibt, dass ein PC infiziert sein könnte, warnt Google ab sofort davor und bietet auch Hilfe an. Bei einem solchen Warnhinweis ist jeder gut beraten, den PC erst mal ausführlich zu untersuchen, mit einer möglichst aktuellen Anti-Viren-Software.

Ein solcher Hinweis ist keine Garantie, dass der eigene PC betroffen ist. Ebenso ist ein Ausbleiben eines solchen Hinweises auch keine Garantie, dass der eigene PC vollkommen „sauber“ ist. Doch die Idee ist gut. Solche Hinweise können helfen, eine mögliche Infektion rascher zu erkennen – und entsprechend zu handeln.

Natürlich werden sich die Programmierer von Schadprogrammen etwas einfallen lassen, um die neue Warnfunktion von Google auszutricksen. So wie auch zu befürchten ist, dass andere versuchen werden, ähnlich klingende Warnmeldungen im Netz zu platzieren, etwa auf Webseiten, um arglose User zum Anklicken zu bewegen – und auf Webseiten zu locken.

Kein hundertprozentiger Schutz also, aber eine sinnvolle Initiative. Denn erfahrungsgemäß wissen viele Menschen gar nicht, dass ihr Rechner möglicherweie infiziert ist. Ein Warnhinweis bei Google kann helfen, hier zu sensibilisieren.

Kostenloser Virenschutz

Viren, Würmer, Trojaner: Kaum eine Woche, in der nicht jede Menge neuer Bedrohungen aus dem Netz bekannt würden. PC-Benutzer sollten ihre Rechner daher schützen. Vor allem für Windows-PC bietet der Handel jede Menge geeigneter Schutzprogramme an, viele versprechen Rundumschutz auf Knopfdruck. Doch solche Komplettpakete kosten natürlich.

Es geht aber auch ohne teure Spezial-Software: Im Netz stehen diverse Schutzprogramme zum kostenlosen Download bereit, darunter von namhaften Herstellern. Die Gratisprogramme können heute eine Menge. Sie finden nicht nur Viren und Würmer, sondern auch Trojaner und entdecken, wenn Schadprogramme versuchen, den Rechner zu manipulieren. PC-Benutzer bekommen sogar regelmäßig Aktualisierungen angeboten, ebenfalls kostenlos.

Die kostenlosen Schutzprogramme kommen von Herstellern, die auch kostenpflichtige Software anbieten. Die Gratisprogramme sollen neugierig machen für die meist leistungsfähigeren Kaufprodukte. Sie können ein bisschen mehr, sind in der Regel komfortabler oder bieten noch mehr Schutzfunktionen als die Gratisprogramme. Die Gratisprogramme, die in der Regel nur Privatleute einsetzen dürfen, reichen für einen soliden Grundschutz meist völlig aus,

Empfehlenswert ist zum Beispiel Free Antivirus von Avast. Das Programm bietet eine hervorragende Erkennungsrate, einfache Bedienung und gutes Arbeitstempo. Das kostenlose Programm findet auch Viren, die per E-Mail oder über Webseiten auf den Rechner wollen. Kein anderes kostenloses Programm bietet derzeit einen vergleichbaren Rundumschutz.

Viele PC-Benutzer vertrauen Avira Antivirus Personal, auch als AntiVir bekannt. Lange Zeit war AntiVir die einzige gute kostenlos erhältliche Schutz-Software. Mittlerweile haben andere Anbieter jedoch aufgeholt, bieten mitunter bessere und leistungsfähigere Schutz-Software an. Vor allem aktualisieren einige Anbieter ihre Signaturen schneller: Die Programme sind dann schneller auf neue Bedrohungen vorbereitet.

Interessant auch die neue Lösung der Firma Panda Software: Bei „Cloud Antivirus“ werden alle Benutzer miteinander vernetzt. So lassen sich neue Bedrohungen sowie neue Tricks von Betrügern schneller erkennen und schneller geeignete Gegenmittel entwickeln. Für den Benutzer gibt es keinen spürbaren Unterschied. Er installiert und verwendet eine Schutz-Software. Doch im Hintergrund findet ein reger Datenaustausch statt.

Wichtiger Tipp: Immer nur eine Schutz-Software benutzen, nie mehrere Programme gleichzeitig, denn die kommen sich gegenseitig ins Gehege. Der PC wird langsamer – und der Schutz ist nicht größer, sondern geringer.

Grundsätzlich gilt: Einen hundertprozentigen Schutz gibt es nicht, egal welche Software man einsetzt. Die kostenlosen Programme wehren aber die wichtigsten, besonders häufig verbreitete Schädlinge ab, insbesondere Viren, Würmer und Trojaner. Sie erkennen die Schädlinge, ob sie per Klick auf einer Webseite, per E-Mail oder als Download auf den Rechner wollen. Die wichtigsten Einfallstore werden überwacht. Entdeckt die Software ein Schadprogramm, gibt es eine Meldung – und man kann entscheiden, was zu tun ist.

Hackangriffe oder Phishingattacken wehren die kostenlosen Basisprogramme allerdings in der Regel nicht oder nur unzureichend ab; dafür braucht man andere Werkzeuge. Hier empfiehlt sich aber auch grundsätzlich: Betriebssystem, Browser und Anwendungssoftware immer auf dem neuesten Stand halten, also aktualisieren (updaten), das ist wichtiger als jede Schutz-Software.

Avast Antivirus
Avira Antivirus Personal
Panda Cloud Antivirus

Windows Virenschutz: Den Virenscanner beschleunigen

Schutz gegen Geschwindigkeit: So ein Virenscan ist immer ein Spagat zwischen Virenabwehr und Performance. Das Durchforsten der kompletten Festplatte kostet eine Menge Zeit. Damit der Rechner nicht in die Knie geht, lässt sich der Scanvorgang ein wenig beschleunigen.

Microsofts Empfehlung für höhere Scan-Geschwindigkeit: nicht alles untersuchen, sondern unwichtige oder ungefährdete Dateien auslassen. Wer schneller scannen und trotzdem sicher arbeiten möchte, sollte laut Microsoft folgende Ordner ausschließen:

%windir%\SoftwareDistribution\Datastore
%windir%\SoftwareDistribution\Datastore\Logs
%allusersprofile%\
%Systemroot%\System32\GroupPolicy\

Zudem folgende Dateien bzw. Dateitypen:

Res*.log
Res*.jrs
Edb.chk
Tmp.edb
NTUser.pol
Registry.pol

Und im Ordner „%windir%\Security\Database“ folgende Dateitypen:

*.edb
*.sdb
*.log
*.chk
*.jrs

Hier geht’s zur Original-Empfehlung von Microsoft:
https://support.microsoft.com/kb/822158

Dateien mit über 30 Virenscannern gleichzeitig überprüfen

Es gibt Dateien, die kann man gar nicht oft genug auf Viren überprüfen. Wer zum Beispiel Dateien an Schüler, Mitarbeiter oder Kunden verteilt, sollte nicht nur dem heimischen Virenscanner vertrauen. Um auf Nummer sicher zu gehen lassen sich Dateien online mit über 30 Virenscannern überprüfen.

Gute Multi-Virenscanner gibt es von folgenden Anbietern:

VirSCAN.org (www.virscan.org  – ca. 38 Scanner)
VirusTotal (www.virustotal.com  – ca. 38 Scanner)
Jottis Malwarescan (virusscan.jotti.org/de – ca. 20 Scanner)

Das Prinzip ist bei allen gleich: Die suspekte Datei wird per Onlineformular zum Scan-Anbieter geschickt. Sobald der Upload abgeschlossen ist, dauert es rund eine Minute, bis das Scanergebnis erscheint. Der Bericht verrät, mit welchen Scan-Engines geprüft wurde und ob alle grünes Licht gegeben haben.

Achtung: Dateien mit vertraulichen oder sensiblen Daten sollten nicht Onlinescannern geprüft werden, da man nie sicher sein kann, wer die Daten nach dem Upload zu Gesicht bekommt.