Im Büro der Computer, unterwegs das Smartphone, zu Hause das Tablet: Wir sind ständig online, ziehen Infos aus dem Netz. Dabei prasseln immer mehr Infos auf uns ein. Blogs, Tweets, FacebookNachrichten. Das kann leicht zu einer Überforderung werden. Wie lassen sich all diese Infos bündeln und an einer Stelle konsumieren (lesen)? Zum Beispiel mit Readern und sogar Apps, die aus den Infoschnipseln ansehnlichen Lesestoff machen, der aussieht wie eine persönliche Zeitung.
Vor hundert Jahren endete eine Welt, und eine andere begann: Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs ist ein neues Zeitalter angebrochen. Die Auswirkungen sind bis heute weithin wahrnehmbar. Die Geschichte des Großen Kriegs vor 100 Jahren lässt sich digital nacherleben.
Möglich wird das Erforschen des Ersten Weltkriegs, der auch als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichnet wird, mit der EPOS-App, die von der Zeitung Die Welt stammt. Mit mehr als 200 Foto- und Bildelementen, animierten Landkarten, vertonten Originaldokumenten und seltenen, zum Teil kolorierten Filmaufnahmen wird das Nacherleben einfach gemacht.
Die EPOS-App ist ein digitales Medium, dessen Ausgabe „Erster Weltkrieg“ für 6,99 Euro im App Store für iPad verfügbar ist. Unbedingt sehenswert, nicht nur für Geschichtsinteressierte.
Facebook hat eine neue App vorgestellt, die sich „Paper“ nennt und es Facebook-Usern ermöglichen soll, auf dem Laufenden zu bleiben – auf ganz andere Art und Weise als bisher.
Die eigentliche Facebook-App ist mehr oder weniger ein Abbild der Webseite: Man kann Freunde suchen, Beiträge posten, Fotos hochladen, Kommentare schreiben und vieles andere mehr. Doch wer sich mit der App konkret informieren will, hat es nicht leicht. Die neue Facebook-App Paper will das ändern: Sie folgt einem ganz eigenen Konzept, sowohl inhaltlich als auch in punkto Bedienung.
Paper trägt für den Benutzer relevante Informationen zusammen und erstellt eine Art virtuelle Zeitung – daher auch der Name, Paper. Der Benutzer kann bequem zwischen den individuell für ihn zusammengestellten Geschichten wechseln, durch einfache Wischbewegungen. Die Beiträge in Paper sind unterteilt. Man kann die Postings der eigenen Freunde studieren oder von Facebook ausgewählte Nachrichten lesen, auch Neuigkeiten von ausgewählten Webseiten lassen sich hier anzeigen.
Dazu kommen die in Facebook üblichen Möglichkeiten wie Kommentarfunktionen oder Empfehlungs-Buttons. Wer horizontal wischt, bekommt die jeweils nächsten Beiträge angezeigt, wer vertikal wischt, wird der jeweilige Beitrag samt Foto Display-füllend gezeigt. Eine Bewgung nach unten führt wieder zur Ansicht davor zurück. Eine elegante und einfache Bedienung – die meisten Tester sind entzückt über die neue App.
Derzeit gibt es Paper offiziell nur für amerikanische User und auch nur für AppleiPhone. Mit einem Trick lässt sich bislang nur englischsprachige Version der App auch auf deutschen Smartphones laden, doch nicht jeder wird diesen Trick anwenden wollen. Schon bald soll Paper auch in anderen Ländern und für Android-Geräte angeboten werden.
Da sage noch einer, die Kollegen von der Zeitung wären langsam oder träge. Die Webseite der New York Times wurde diese Woche zum wiederholten Male gehackt, wie es aussieht von der Syrian Electronic Army (SEA). Das Nachrichtenportal war stundenlang nicht wie gewohnt im Netz zu erreichen. Man hätte schon die IP-Adresse des Web-Servers kennen und eingeben müssen (https://170.149.168.130/), da war die New York Times durchgängig zu erreichen. Aber wer ahnt das schon?
Viele Leser der New York Times waren verständlicherweise verstört und wollten sich in anderen Medien informieren, warum die Webseite der New York Times down war. Was das Wallstreet Journal dazu angespornt hat, aus der Situation Kapital zu schlagen: Die Konkurrenz-Zeitung hat kurzerhand seine Paywall abgestellt und über Twitter alle desorientierten Times-Leser aufgefordert, doch auf die Homepage des Journals vorbeizukommen – und gratis zu lesen. Schnell reagiert, keine Frage.
Die schreckliche Tat in Norwegen – sie lässt Menschen in aller Welt fassungslos zurück. Viele versuchen, ihrer Trauer im Web Ausdruck zu verleihen. Großen Zulauf hat zum Beispiel die virtuelle Menschenkette auf dem Onlineportal der norwegischen Tageszeitung VG.
„Haltet zusammen, fasst Euch an den Händen“ – so ist das Online-Projekt überschrieben. Hier kann sich jeder in eine virtuelle Menschenkette einreihen und so stumm, aber öffentlich gegen Gewalt und Intoleranz protestieren, online.
Über eine Million Menschen haben das bereits gemacht. Menschen aus aller Welt, die sagen wollen: Wir trauern um die Opfer, stehen zu den Angehörigen und lassen uns durch eine derart brutale Tat nicht gegeneinander aufbringen.
Die Landesflaggen zeigen, wo die Teilnehmer herkommen. Hinter den Silhouetten verbergen sich die Namen, das Alter und der Wohnort der Menschen. So ist das Ganze weniger anonym. Jeder kann mitmachen und sich auch in die lange virtuelle Menschenkette einreihen.
Die Idee zu dieser virtuellen Menschenkette hatte übrigens eine Leserin der Zeitung. Und sie wurde nun wirklich dankbar aufgegriffen.
Rupert Murdoch ist einer, der fest daran glaubt, dass man auch mit digitalen Inhalten Geld verdienen kann. Vor einigen Monaten hat er die Onlineausgabe der britischen Times auf ein bezahltes Abomodell umgestellt – und jetzt plant er eine kostenpflichtige Zeitung für Tablet-PCs.
„The Daily“ soll diese täglich erscheinende Zeitung heißen. Eine Ausgabe jeden Morgen – aber auch etliche Updates im Laufe des Tages. Das bieten bislang nur wenige digitale Ausgaben für iPad und Co. an: Aktualisierungen im Tagesverlauf.
Kein Versuchsballon, sondern ein richtiges Projekt: 30 Millionen Dollar will der Medien-Tycoon in „The Daily“ investieren, rund 150 Menschen sind an dem Projekt beteiligt. Wenn „The daily“ funktioniert, dürfte sich die Verlagslandschaft freuen und es wird viele Nachahmer geben. Und wenn es floppt, ja dann dürfte eine gewisse Panik einsetzen – denn dann bliebe die Frage weiter unbeantwortet, ob und wie man mit Inhalten verlässlich Geld verdienen kann.
So ein iPad ist schon eine feine Sache. Man kann damit wunderbar Zeitung lesen – oder auch Kleinanzeigen. In Online-Zeitschriften stöbern. Und im Web surfen. Eigentlich braucht man da gar keine Zeitung mehr – erklärt uns ein Werbevideo.
Wer aber das Lesen mit der Zeitung gelernt hat, der hat mitunter noch Reflexe intus, die mit einem iPad keine gute Idee sind. Etwa, wenn eine Fliege im Raum unterwegs ist …