Apple will Barack Obama nicht aufs Trampolin lassen

von | 09.02.2009 | Tipps

Das kleine Spiel für Apples iPhone und iPod Touch ist niedlich und harmlos: Präsident Barack Obama springt auf einem Trampolin im Oval Office des Weißen Hauses auf und ab – und sammelt Ballons an der Decke ein. Weil iPhone und iPod Touch über einen Bewegungssensor verfügen, muss man das Gerät mit viel Geschick auf und ab bewegen.

Der übliche, harmlose Spaß also, den es im Web hundertfach gibt – mit allen nur denkbaren Promigesichtern.

Doch die gestrengen Sittenwächter von Apple haben das Spiel nicht genehmigt. Es darf nicht über den AppStore verkauft werden, wo sich iPhone-Benutzer mit Software versorgen – und ist damit praktisch vom Markt genommen. Apple beruft sich auf Klausel 3.3.12 der Spielregeln für Entwickler. Danach dürfen – sinngemäß – Personen des Öffentlichen Lebens nicht durch den Kakao gezogen werden.

Gut, dagegen verstößt das kleine Spiel, das sich jeder in einem Youtube-Video anschauen kann, zweifellos. Aber da ist jede zweite Karikatur in Zeitungen, Magazinen und Fernsehprogrammen bissiger und gemeiner. Von daher ist es kaum verständlich, wieso sich Apples Sittenpolizei hier aufregt.

httpv://www.youtube.com/watch?v=-_nOnJ-_1BA

Im angesehenen Hightech-Blog Techcrunch wird daher auch aller größtes Unverständnis geäußert, zumal dies nicht das erste Mal ist, dass Apple eher harmlosen Anwendungen die Genehmigung verweigert (ohne können und dürfen die Anwendungen nicht im AppStore angeboten werden). Vor einem Monat hat Apple einen Cartoon zurückgewiesen.

Mir persönlich erscheint das auch ein bisschen kleinlich – aber in den USA sind juristische Scharmützel noch gefährlicher und teurer als hierzulande. Und klagewütige Zeitgenossen gibt es leider reichlich. Von daher scheint wohl die Prämisse „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“ zu gelten. Traurig, aber wahr.

Schieb App