Rache für Schließung von kino.to

von | 10.06.2011 | Tipps

Seit einigen Tagen ist das Portal kino.to geschlossen. Staatsanwaltschaft und Polizei haben in einer konzertierten Aktion die Hintermänner ausfindig gemacht und verhaftet, sie haben die Server geschlossen und die angeschlossenen Dienste ebenfalls.

Ganz ehrlich: Das ist doch mehr als verständlich. Es muss doch jedem klar sein, dass es nicht hinnehmbar ist, dass eine Gruppe sich mit Inhalten anderer bereichert. Denn kino.to war nicht in erster Linie ein Portal, wo man sich kostenlos Filme oder Serien in fraglicher Qualität anschauen kann, sondern in erster Linie eine Gelddruckmaschine für die Betreiber. Sie haben die Seite vollgepflastert mit Werbung. Die Einnahmen waren mehr als üppig und nicht nur dazu gedacht, die Serverkosten zu bezahlen. Hier wurde kräftig kassiert – und das ist einfach eine Schweinerei.

Leider gibt es das häufig. Mal unter der Hand etwas weiterzugeben, was eigentlich bezahlt werden müsste, ist eine Sache. Aber dreist im großen Stil mit den Inhalten anderer Kohle zu machen – und im Falle eines Kinoportals auch ohne die Zustimmung der Betroffenen -. das ist unehrenhaft, das ist dreist, das ist kriminell. Deswegen haben die Betreiber nichts anderes verdient, als in den Knast zu wandern.

Und aus diesem Grund habe ich auch wenig Verständnis dafür, wenn nun Sympathisanten von kino.to die Server der GVU (Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberechtsverletzungen) hacken, quasi als Strafaktion, weil die GVU den Stein ins Rollen gebracht hat. Die GVU ist kein schlechter Verein, will niemanden etwas Böses, sondern setzt sich für die Interessen seiner Mitglieder ein.

Man kann eine komplett andere Haltung haben, kann meinen, dass digitale Inhalte frei verfügbar sein sollten, aber dann muss man für seine Haltung und Überzeugung eintreten, mit offenem Visier, man muss diskutieren und Überzeugungsarbeit leisten. Die Server der GVU zu hacken, ist jedenfalls keine Überzeugungsarbeit, sondern – vollkommen sinnlos.