Chia

Neue Kryptowährung „Chia“ sorgt für Engpass bei Festplatten

Achtung – ein Mangel an Festplatten droht. Schuld daran ist kein neuer PC-Boom, sondern eine neue Kryptowährung, die an den Start geht. Um die neue Kryptowährung „Chia“ zu ermöglichen, ist jede Menge Speicherplatz notwendig.

Weil Kryptowährungen wie der Bitcoin (es gibt noch viele andere) komplett virtuell sind, können sich die meisten gar nicht vorstellen, welcher ungeheure Aufwand betrieben werden muss, um die Währung am Laufen zu halten. Allein der Bitcoin soll jährlich rund 134 Terawattstunden an Strom verbrauchen – das ist mehr als das komplette Land Argentinien. Deutschland hat übrigens 2020 rund 540 Terawattstunden verbraucht, Tendenz: sinkend.

Kryptowährungen haben einen enormen Energiebedarf

Gleichzeitig sorgt insbesondere der Bitcoin immer wieder für einen Mangel. So sind leistungsfähige Grafikkarten häufig ausverkauft und heillos überteuert. Grund: Die Grafikkarten rechnen schnell – und eignen sich ideal zum „Schürfen“ – also dem Berechnen – neuer Bitcoins. Der Markt ist mitunter leergefegt. Angesichts explodierender Bitcoin-Kurse sind auch hohe Investitionskosten in die Hardware kein Thema.

Es ist also noch viel zu wenig im Bewusstsein der Allgemeinheit verankert, dass Kryptowährungen enorme Auswirkungen auf Umwelt und Märkte haben. Doch jetzt geht eine neue Kryptowährung an den Start – entwickelt und eingeführt vom Bittorrent-Erfinder Bram Cohen -, die sich „Chia“ nennt und deutlich schonender mit der Umwelt umgehen will.

Harddisk

Jetzt kann wieder jeder zum Farmer werden

Denn der Chia wird nicht durch Rechenleistung geschürft – das spart eine Menge Energie. Strom vor allem. Stattdessen setzt der Chia auf „Proof of Space and Time“. Hier stellen Nutzer Festplattenkapazität in Form von „Parzellen“ zur Verfügung. Eine Parzelle entspricht 356 GByte Harddisk und 4 GByte Arbeitsspeicher. Klingt nicht viel, aber davon wird es irgendwann Millionen geben. Millionen Parzellen.

Auch die müssen ständig online sind und betrieben werden. Das kostet auch Energie, aber weniger als beim Bitcoin.

Allerdings wächst dadurch der Bedarf an Festplatten. Sollte die Kryptowährung Chia erfolgreich sein, werden Menschen überall auf der Welt „Farmen“ einrichten (so nennt sich das bei Chia), um durch das bloße Bereitstellen von Speicherplatz, in dem unfassbare Datenmengen hinterlegt werden, Geld zu verdienen. Denn wer mitmacht, wird belohnt. Mit Chias.

Bedeutet für uns alle: Selbst wenn wir nichts mit Chias am Hut haben, könnten Festplatten knapp und auf jeden Fall teurer werden. Es geht schon los, etwa in Hongkong. Dort sollen sich die Preise für Festplatten mitunter schon verdreifacht haben.

USA erwägen Einführung einer virtuellen Währung

Zudem starten die USA jetzt ein Pilotprojekt: Es wird der Digital Dollar getestet. Vielleicht kommt also schon bald eine offiziell anerkannte, da staatliche Kryptowährung. Das würde alles verändern. Der Energiehunger von Blockchain-betriebenen Kryptowährungen würde dann enorm zunehmen – und, je nachdem, auch die Verknappung von Grafikkarten und Festplatten.

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