Kaum zu glauben, aber auch Twitter gibt es mittlerweile bereits seit fünf Jahren. Die Idee für den Kurznachrichtendienst Twitter ist im Jahr 2006 entstanden. Wer Twitter sagt, der meint maximal 140 Zeichen lange Nachrichten, die sich auf Knopfdruck an PCs und Smartphones schicken lassen – und von PC und Smartphone verschickt werden können.
Gegründet wurde die Company im März 2006, bereits am 15. Juli 2006 ist der Dienst offiziell gestartet. Allerhand, ein beachtliches Tempo! Seitdem kann also online „gezwitschert“ werden. Das klappt heute weitgehend reibungslos, war aber nicht immer so: Vor allem in den ersten Jahren wurden derart viele „Tweets“ verschickt, dass die Twitter-Server immer wieder unter der Last zusammengebrochen sind. Zumindest zeitweise. Dann war der dicke fette Wal zu sehen – praktisch als Entschuldigung dafür, dass mal wieder irgendwas nicht funktioniert. Doch die User haben es mit Fassung getragen.
Wie viele Tweets heutzutage verschickt werden, darüber gibt es unterschiedliche Meldungen. Allein im vergangenen Jahr sollen Twitter-Nutzer rund 25 Milliarden Tweets verschickt habe, rund 65 Millionen am Tag. Mittlerweile zählt der Dienst bereits weit über 200 Millionen Tweets täglich.
heise.de vermeldet sogar: Twitter übermittelt 350 Milliarden Nachrichten täglich. Eine völlig andere Zahl! Die Headline erweckt den Eindruck, als handele es sich um 350 Milliarden Tweets pro Tag. Doch dem ist NICHT so. Ein Artikel auf Techcrunch macht deutlich, wie das zu verstehen ist: Twitter zählt wohl die Zahl der Zustellungen. Wenn ein Tweet an 1000 Leute geht, sind das 1000 Kontakte. Einige US-Stars haben mehrere Millionen Follower, das sind also mehrere Millionen Zustellungen ein und derselben Nachricht.
Seitdem Präsident Obama via Twitter Fragen von seinen Wählern entgegen genommen hat, seitdem auf Twitter das erste Foto der im Hudson River notgelandeten Verkehrsmaschine zu sehen war, seitdem über Twitter vorab die Wahlergebnisse der Bundespräsidentenwahl veröffentlicht wurden, ist Twitter den meisten zumindest ein Begriff, auch wenn nicht jeder Twitter benutzt. Aber dass Twitter sich eignet, um schnell Nachrichten zu verteilen, das dürften die meisten verstanden haben.
Auch wenn Twitter nicht zum Massenphänomen geworden ist – vor allem hier bei uns in Deutschland nicht -, so kann man eins doch wohl sagen: Twitter hat das Internet verändert. Seitdem es Twitter gibt, spielt Echtzeit eine größere Rolle, das, was im hier und jetzt passiert, was die User gerade denken und bewegt.
Twitter sorgt erkennbar für mehr Tempo, Stimmung und Atmosphäre im Web. Twitter gilt aus gutem Grund als Mikroblogging-Dienst: Das, was man schreibt, ist nicht nur sofort im Netz und lesbar (wie eine SMS), sondern auch dauerhaft, wie eine Webseite. Das macht den Charme und den Reiz von Twitter aus.
Ganz am Ende stelle ich mir übrigens die Frage: Wer soll das eigentlich alles lesen?