DOS ist nicht mehr das, was es einmal war; und das ist auch gut so. Das DOS unter Windows XP ist jedoch in einigen Bereichen mit Vorsicht zu genießen: Es reagiert allergisch auf bestimmte Befehle und Programme. Verzichten Sie daher auf bestimmte DOS-Befehle und vor allem auf Festplatten-Tools, die noch für alte DOS- und Windows-Versionen programmiert wurden.
Wie Sie vielleicht wissen, betrat mit Windows 95 ein neues Dateisystem namens VFAT die Bühne, das zum „alten“ FAT-System vollkommen kompatibel ist. Windows XP geht noch einen Schritt weiter und arbeitet mit dem System FAT32 sowie dem Profi-Dateisystem NTFS. DOS-Anwendungen merken von den Neuerungen allerdings nichts und sehen vor sich ein „echtes“ FAT-Dateisystem. Das neue Dateisystem ist jedoch nicht ganz ungefährlich. Brisant wird es vor allem bei Programmen, die direkt auf die Dateizuordnungstabelle (FAT) zugreifen. Hierzu gehören vor allem die klassischen Hilfsprogramme á la „PC-Tools“ oder „Norton Commander“, die beispielsweise die Festplatte defragmentieren („Compress, SpeedDisk“) oder das Löschen von Dateien rückgängig machen („Undelete“). Sie greifen vorwiegend direkt auf die FAT zu und umgehen die sonst üblichen Betriebssystemfunktionen für den Dateizugriff. Doch Vorsicht: Die Tools gehen von der unter DOS existierenden festen FAT-Struktur aus und reagieren besonders empfindlich auf Veränderungen.
Die meisten neueren Versionen der Hilfsprogramme bemerken automatisch, dass sie unter einer Multitasking-Umgebung wie Windows gestartet wurden, und brechen die Programmausführung bereits im Vorfeld ab. Zudem hat Windows einen eigenen Schutzmechanismus eingebaut: Ehe ein Hilfsprogramm direkt auf die wichtigen Bereiche der Festplatte zugreift, schreitet Windows ein und unterbindet den Festplattenzugriff. Mit E können Sie das Programm beenden und wieder zur Windows-Oberfläche zurückkehren.
Kritischer sind hingegen ältere Hilfsprogramme, die von der Existenz eines Windows – geschweige denn eines erweiterten Dateisystems – keinen blassen Schimmer haben (dazu gehören auch die Hilfsprogramme für Windows 95). Verzichten Sie daher auf alle(!) Festplatten-Tools, die nicht ausdrücklich für Windows XP programmiert wurden.