Google auf der Cebit

Google auf der Cebit

Eine Automesse ohne Mercedes, BMW oder Volkswagen ist kaum vorstellbar – über eine Computermesse, die auch noch die größte der Welt ist, auf der weder Google, noch Apple oder Nokia vertreten sind, wundert sich niemand so richtig – und das müsste einen eigentlich schon wieder verwundern.

Noch nie hat sich Google nach Hannover bemüht. Dieses Jahr allerdings schon: Die Internetriese hat einen vergleichsweise kleinen Stand gemietet – und ich habe ihn gleich angesteuert, denn ich wollte schon wissen, wie sich Google präsentiert, was Google so zeigt und wie Google mit den Datenschutzfragen in Deutschland umgeht.

Google auf der CebitAber was zeigt Google auf der Cebit? Drei Autos mit grauer Stange und Panoramakamera auf dem Dach. Googlet hat drei Wagen aus seiner Streetview-Flotte auf eine Bühne gestellt, jener Wagen, die derzeit durch die Republik rollen, um für Google Streetview die nötigen Bilder einzufangen – und hierzulande die Gemüter erhitzen und Datenschutzfreunde auf die Palme bringen.

Google hat beschlossen, sich auf der Cebit lediglich einen PR-Gag zu leisten. Die drei Streetview-Fahrzeuge wurden von Studenten bunt angemalt. Hinter vorgehaltener Hand wurde mir bestätigt, dass schwarze Limousinen womöglich unerwünschte Assoziationen wecken, darum werden die Wagen nun medienwirksam bunt angemalt. Nicht nur die drei Wagen in Hannover, sondern alle Fahrzeuge in der Flotte.

Wie viele Wagen fahren denn eigentlich derzeit durch Deutschland, wollte ich wissen? Keine Antwort.

Schade. Chance vertran. Google hat sich zwar von der sympathischen Seite gezeigt – aber nicht von der verständnisvollen. Viel sinnvoller wäre es wohl, auf der Cebit Streetview zu zeigen, die Sorgen der Bürger aufzugreifen und zu zeigen, was man bei Streetview eben nicht sieht, nämlich Gesichter oder KfZ-Kennzeichen.

1 Kommentar zu „Google auf der Cebit“

  1. Google Streetview trägt latent zu viele Gefahren in sich. Geoscoring um mal die mit dem Bedrohungspotential für alle zu nennen. Das Auto mit Beule vor der Wohnung treibt die Versicherungsprämie hoch. Die dicken Leute in Straßen vermasseln einem die Aufnahme in der PKV. Das Gewerkschaftsplakat vor der Tür lässt den Arbeitgeber einen geeigneteren Bewerber finden. Hinzu kommen der „Tourguide für Einbrecher“ und Werbung von Handwerkern oder Autoaufkäufern. Das bisschen Mehrwert steht in keiner Relation dazu. Dabei steht Fotografieren über Hecken hinweg und Wohnungen hinein schon unter Strafe (201a StGB). Google lernt vermutlich erst durch Urteile.

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