Ende November machte der Computerwurm Conficker Schlagzeilen: Er nutzt geschickt eine Sicherheitslücke in Windows aus, um Rechner zu infizieren, er öffnet eine Backdoor auf betroffenen PCs und macht sie so fernsteuerbar. Es sollen Millionen Rechner sein – eine der größten Wurmplagen der letzten Jahre. Die Zahl der infizierten Rechner wird auf drei bis 50 Millionen geschätzt. Genauer kann man es wohl nicht sagen.
Nun hat Microsoft offiziell ein Kopfgeld ausgelobt: Wird der Wurm-Programmierer ausfindig und dingfest gemacht, zahlt das Unternehmen eine Belohnung in Höhe von 250.000 Dollar, umgerechnet also rund 190.000 Euro. Das soll den Druck erhöhen, mögliche Mitwisser schwach werden lassen.
Eine Menge Geld. Das macht deutlich, wie groß der Imageschaden ist, den Viren und Würmer anrichten können – vom gesamtwirtschaftlichen Schaden ganz zu schweigen, der durch Kontrolle und Beseitigung von Schadprogrammen tagtäglich sowieso entsteht.
Microsoft greift nicht zum ersten Mal zu diesem vielleicht ungewöhnlich wirkenden Mittel. Denn schon seit Jahren zahlt Microsoft Kopfgelder, immer wieder, um Virenautoren auf die Schliche zu kommen. Die Versuchung, jemanden zu verpfeifen, steigt natürlich mit der Höhe des Kopfgeldes. Es gibt jedenfalls ein offizielles Reward Program, die Sache hat also System.
Ob solche Programme wirken, lässt sich schwer sagen. Die Gefahr, entdeckt und verraten zu werden, wird jedenfalls immer größer – und das ist im Grunde genommen gut für uns alle, denn wer Angst haben muss, geschnappt zu werden, der überlegt sich das vielleicht nochmal mit dem Virus oder Wurm.