Hacker-Angriff auf amerikanische Sicherheitsberatungs-Firma

Hacker haben 200 GB an E-Mails und Kreditkartendaten aus der US-amerikanischen Sicherheits-Ideenschmiede Stratfor gestohlen. Mitglieder der lose organisierten Hacker-Bewegung Anonymous haben einen Link bei Twitter veröffentlicht, der angeblich auf die geheime Kundenliste von Stratfor zeigt.

Zu den Kunden gehören laut dieser Liste auch die US-Armee, die Luftwaffe, die Investmentfirma Global Sachs sowie der Börsenhändler MF Global. Laut Angaben von Anonymous war man in der Lage, auch Kreditkartendaten auszulesen, da man sich bei Stratfor nicht um deren Verschlüsselung kümmere. Falls das zutrifft, wäre das eine grobe Fahrlässigkeit und Blamage für die Sicherheitsfirma.

Anonymous kündigte an, die gestohlenen Kartendaten für Spenden-Abbuchungen von mehr als einer Million US-Dollar verwenden zu wollen.

In einer Nachricht an Mitglieder teilte Stratfor mit, dass die Server und E-Mails vom Netz genommen wurden, nachdem der Hackangriff bekannt wurde. Die von Stratfor-Geschäftsführer George Friedman unterzeichnete E-Mail besagte, dass die Firma „eng mit den Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeitet, um herauszufinden, wer hinter dem Einbruch steckt“.

Bereits zuvor hatte sich Anonymous zu Angriffen gegen Firmen wie Visa, MasterCard und PayPal, sowie gegen Ziele in der Musikindustrie und der Scientology-Kirche bekannt.

Wikileaks muss wegen Geld-Problemen dicht machen – vorerst

Die Enthüllungsplattform Wikileaks legt eine Pause ein. Eine Zwangspause. Nicht etwa, weil es an brisanten Themen mangelt oder an Unterstützern, die Wikileaks bei seiner Aufgabe helfen würden, sondern schlicht, weil das Geld knapp wird. Und Geld braucht man, schon allein um die technische Infrastruktur bezahlen zu können.

Zwar gibt es überall auf der Welt genügend Menschen, die Wikileaks nur zu gerne mit Spenden finanziell unterstützen würden. Aber die Spenden kommen nicht an. Amerikanische Geldinstitute wie Visa, Mastercard, Paypal, sowie einige große Banken weigern sich bereits seit Monaten, Geldspenden für Wikileaks anzunehmen und weiterzuleiten.

Der Druck der amerikanischen Regierung auf Wikileaks zeigt damit nun Wirkung – erst einmal, denn es gibt diverse Klagen gegen das Zudrehen des Geldhahns. Allerdings ist Wikileaks derzeit auch noch in anderer Hinsicht geschwächt, auch technisch. Durch den Disput mit dem ehemaligen Wikileaks-Unterstützer Domscheit-Berg ist es derzeit schwierig bis unmöglich, neue Dokumente sicher an Wikileaks zu übermitteln.

Julian Assange wird sich anstrengen müssen, will er sein Projekt Wikileaks retten.

Tamyca macht das eigene Auto zum Miet-Wagen

Tamyca macht das eigene Auto zum Miet-Wagen

Über 42 Millionen Autos sind laut Kraftfahrtbundesamt in Deutschland registriert. Doch nur die wenigsten sind wirklich jeden Tag auf den Straßen unterwegs, die meiste Zeit stehen sie ungenutzt herum. Während der Arbeitszeit oder in den Ferien: Es gibt viele Situationen, in denen man seinen Wagen nicht benötigt. Warum mit dem PKW nicht etwas Geld verdienen, anstatt ihn am Straßenrand oder in der Garage stehen zu lassen?

Genau das ist die Geschäftsidee, die hinter Tamyca steht. Zumindest zur einen Hälfte. Denn auch Menschen, die kein Auto besitzen und nur hin und wieder einen fahrbaren Untersatz suchen, sollen profitieren. Sie suchen über das Portal nach Mietwagen in der Umgebung, die von anderen Privatpersonen registriert wurden, welche ihr Auto vermieten möchten.

Der Vermieter bestimmt dabei selbst, zu welchen Preisen und wann er seinen PKW zur Verfügung stellt. Es gibt Tarife für nur vier Stunden, den ganzen Tag oder sogar eine Woche. Modell, Ort und weitere Details wie Kilometerstand oder Ausstattung sollten ebenfalls angegeben werden. Darf im Auto geraucht oder ein Tier transportiert werden? Auch das wird vor der Schlüsselübergabe geklärt. Interessenten nehmen Kontakt mit dem Vermieter auf und bezahlen per Kreditkarte, Lastschrift, Giropay oder PayPal.

Mit einem Versicherungsunternehmen haben die Macher von tamyca.de einen speziellen Tarif ausgehandelt. Dieser schließt Schäden am Mietauto sowie die Übernahme der Beitragserhöhung ein, falls der Fahrzeughalter nach einem Unfall seine Haftpflichtversicherung nutzen muss. Die Kosten von 7,50 Euro übernimmt der Mieter. Darin ist auch die Vermittlungsprovision enthalten, mit der die Plattform finanziert wird. Für Vermieter ist die Nutzung generell kostenlos.

www.tamyca.de

Kostenlos in eBooks stöbern: Paperc

Kostenlos in eBooks stöbern: Paperc

Immer mehr Verlage veröffentlichen ihre Bücher (auch) in Form von E-Books. Solche Werke werden nicht auf Papier gedruckt, sondern digital verteilt und auf PC, Tablet-PC, Handy oder speziellen Lesegerät gelesen. Die Zahl spezieller E-Book-Reader, auf denen Leseratten tausende von elektronischen Büchern speichern und jederzeit lesen können, wächst derzeit enorm. E-Books verlassen langsam die Nische und werden zum Massenprodukt.

Darauf setzen auch die Betreiber von PaperC, die dem Besucher unter www.paperc.de ein attraktives Angebot machen: Sie können hier hunderte von Büchern – überwiegend Fachliteratur zu IT-Themen – kostenlos lesen, von der ersten bis zur letzten Seite. Wer mag, kann auch gezielt nach Begriffen suchen. Derzeit lassen sich auf Paperc etwa 12.000 eBooks kostenlos auf der Webseite lesen.

Einzige Einschränkung: Je nach Titel darf der Besucher ein eBooks maximal 30 bis 60 Minuten online lesen, danach folgt eine einstündige Pause. In der Zwischenzeit lassen sich aber andere Bücher lesen. Aufheben kann man die Zeitsperre durch den Kauf des eBooks oder einzelner Seiten. Eine Seite kostet pauschal 10 Cent. Die Preise für das ganze E-Book im PDF-Format sind unterschiedlich.

Wer bereit ist, komplette eBooks oder einzelne Seiten zu kaufen, darf diese herunterladen, ausdrucken, Zitate mit Quellenangabe anlegen und Notizen hinzufügen. Dafür muss vorher das Guthabenkonto per Kreditkarte oder über Bezahldienste wie PayPal aufgeladen werden.

www.paperc.de

500 Seiten Know-how: eBook-Paket zum Sonder-Preis

500 Seiten Know-how: eBook-Paket zum Sonder-Preis

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Wie Wikileaks die Welt auf den Kopf stellt

Noch nie hat es ein Onlineportal geschafft, derart präsent in den Leitmedien zu sein. Seit Wochen ist das Enthüllungsportal Wikileaks aus Zeitungen und Abendnachrichten nicht mehr wegzudenken. Denn Wikileaks sorgt nicht nur für eine Menge Sprengstoff, sondern stellt auch einiges auf den Kopf. Die Politik verzweifelt, weil plötzlich alles nach außen dringen könnte. Die Journalisten freuen sich, weil es eine neue, zeitgemäße Plattform für Informanten gibt und dadurch mehr Informationen, die sie auswerten können.

Wikileaks ruft Befürworter und Gegner auf den Plan

Die Öffentlichkeit ist geteilter Ansicht. An Wikileaks scheiden sich die Geister: Während die einen begrüßen, dass es nun ein Enthüllungsportal gibt, auf dem anonym für die Allgemeinheit interessante und relevante Informationen veröffentlicht werden können, halten anderen viele der Veröffentlichungen schlicht für Geheimnisverrat und sind der Ansicht, so etwas wie Wikileaks dürfe es nicht geben.

Vor allem die USA sind gar nicht amüsiert und ziehen die Daumenschrauben an. Erst kündigen wichtige US-Provider wie Amazon dem Enthüllungsportal die Zusammenarbeit, dann gibt es gezielte Hackangriffe auf das Portal, um die Webseite unerreichbar zu machen, danach stoppen Zahlungsdienste wie Paypal oder Mastercard den Spendenfluss in Richtung Wikileaks. Das Ziel: Wikileaks zu Fall zu bringen, wenn es schon nicht auf juristischem Weg geht, dann indem die Infrastruktur beschädigt, der Geldfluss blockiert wird.

Zahl der Sympathisanten wächst rapide

Der durch westliche Regierungen aufgebaute Druck erzeugt allerdings auch Gegendruck. Die Wikileaks-Server waren zeitweise nicht zu erreichen, doch jetzt gibt es mehr denn je. Der Geldfluss lässt sich zwar für eine Weile unterbrechen, aber nicht auf Dauer. Vor allem aber wird die Zahl der Sympathisanten, die Wikileaks unterstützen wollen, nahezu täglich größer – und auch das erzeugt Druck, diesmal in die andere Richtung, in Richtung Regierungen.

Längst sind die Wikileaks-Inhalte x-fach kopiert, sie werden von Sympathisanten gespiegelt. Sie sind dann zwar nicht unter der Originaladresse von Wikileaks zu erreichen, aber unter anderen Adressen – und darauf kommt es an: Die Informationen verschwinden nicht. Es ist unmöglich geworden, Wikileaks als Projekt stillzulegen.

Operation Payback und Blackface

Die Zahl der Sympathisanten für Wikileaks werden nicht nur immer mehr, sie organisieren sich auch zunehmend besser – und schlagen zurück. Ständig lassen sie sich neue Aktionen einfallen. Sie attackieren die Webseiten und Server von Unternehmen, die Wikileaks im Regen haben stehen lassen. Die Webseite von Mastercard – stundenlang nur schwer erreichbar. Dasselbe beim Schweizer Zahlungsdienst Postfinance. „Operation Payback“ wird das genannt – wir zahlen es Euch heim. Die feine englische Art ist das zwar nicht, denn hier wird mit denselben Mitteln, denselben Methoden zurückgeschlagen. Allerdings macht all das eines deutlich: Wikileaks lässt sich nicht so einfach in die Knie zwingen, ist längst mehr als Mitbegründer Julian Assange. Wikileaks ist eine weltweite Bewegung. Sie zu ignorieren oder gar bekämpfen zu wollen, mit welchen Mitteln auch immer, ist nicht sonderlich schlau und führt kaum zum Ziel.

Nun hat die Operation des Anonymous-Kollektives eine Operation Blackface ausgerufen, die für dieses Wochenende (18. Dezember) angekündigt ist. Das Web, die ganz Welt soll einen schwarzen Tag erleben. Die Aktivisten rufen dazu auf, möglichst viele Fotos durch schwarze Bilder zu ersetzen, zum Beispiel Profilfotos in sozialen Netzwerken, aber auch andere Bilder im Web, ob in Blogs, Chats oder Social Communities. Je mehr schwarz zu sehen ist, umso deutlicher wird der Protest. Doch auch die Offlinewelt ist betroffen: Es wird aufgerufen, möglichst viel schwarz zu tragen, etwa schwarze Hemden oder schwarze Krawatten. Als ein stilles Zeichen gegen die Ungerechtigkeit und die herrschenden Verhältnisse in der Welt, als Protest gegen Zensurbestrebungen.

Öffentliche Debatte nötig: Wie geht man mit Geheimnissen um?

Die Verantwortlichen müssen begreifen, dass eine öffentliche Debatte über die Vorzüge und Nachteile von Wikileaks erforderlich ist. Vor allem die US-Regierung muss umdenken, denn wie sich zeigt: Druck erzeugt Gegendruck – und über das Internet lässt sich leicht Gegendruck organisieren. Jede Form von „Zensur“ ruft schnell Proteste hervor. Wikileaks stellt fraglos eine Menge auf den Kopf. Geheimnisse sind plötzlich nicht mehr geheim, selbst Supermächte, große Firmen und Institutionen müssen befürchten, die Kontrolle über den Informationsfluss zu verlieren.

Einfach nur Kontrolle und Druck ausüben zu wollen, so wie im analogen Zeitalter, ist jedenfalls keine Lösung. Die Öffentlichkeit hingegen muss sich fragen, ob sie wirklich alles wissen will, um jeden Preis. Wir alle müssen uns mit Wikileaks auseinandersetzen. Es muss eine neue Ethik her, eine neue Art von Redefreiheit, ein neues Selbstverständnis von Öffentlichkeit – und auch das Wörtchen „Diskretion“ muss wohl neu definiert werden. Eine Welt ohne Wikileaks wird es jedenfalls wohl nicht mehr geben.

Wikileaks: Hacken für die Rede-Freiheit

Das Enthüllungsportal Wikileaks veröffentlicht ständig neue brisante Dokumente und zieht damit den Groll der westlichen Regierungen auf sich. Die Gegner üben erkennbar Druck auf das Portal aus: Wikileaks-Gründer Julian Assange wird wegen ganz eines gänzlich anderen Sachverhalts von Interpol gesucht, er soll offensichtlich aus den Verkehr gezogen werden.

Gleichzeitig wird die Wikileaks-Webseite im Internet attackiert. Doch es wurde noch auf andere Weise Druck ausgeübt: In den letzten Tagen haben einige US-Firmen Wikileaks die Verträge gekündigt: Amazon, einer der größten Anbieter von Webservern und Webspace, hat Wikileaks von heute auf morgen vom Netz genommen. Mastercard, Visa und Paypal überweisen keine Spenden mehr.

All das ruft zunehmend Sympathisanten auf den Plan, die sich das nicht gefallen lassen wollen. Eine ganz eigene Protestbewegung im Web entsteht. Einige Sympathisanten „bestrafen“ jetzt Firmen, die Wikileakds das Leben schwer machen: Amazon, Mastecard, Paypal, Visa und einige andere haben das bereits zu spüren bekommen. Die Homepage von Mastercard war vergangene Woche nach Angriffen durch Wikileaks-Sympathisanten stundenlang nicht zu erreichen. Auch die Server von Amazon waren am Wochenende in Westeuropa ins Strudeln geraten.

Der Angriff auf Wikileaks wird von immer mehr Menschen als Angriff auf die Redefreiheit verstanden: Da soll ein Enthüllungsportal stillgelegt, mundtot gemacht werden. Das macht viele, vor allem junge Menschen erkennbar wütend. Sie suchen nach einer zeitgemäßen Möglichkeit des Protests. Sie wählen das Internet: Sie attackieren Webseiten von Unternehmen, die Wikileaks die Freundschaft gekündigt haben und attackieren sie. Das erzeugt einen wirtschaftlichen Schaden. Das soll zeigen: Wir lassen uns nicht alles gefallen – und überlegt Euch gut, ob Ihr Wikileaks ohne Not schwächen wollt. Eine moderne Art der Sitzblockade.

Experten sprechen in diesem Zusammenhang von einer „Distributed Denial of Service“-Attacke, kurz DDoS. Bei dieser Art des Angriffs werden einzelne Server eines Unternehmens, das man schädigen möchte, im großen Stil mit Anfragen überhäuft. Es handelt sich dabei um zigtausende von Anfragen pro Sekunde. Minutenlang. Dabei geht jeder Server irgendwann in die Knie.

Dazu sind keineswegs Hunderte oder Tausende von Sympathisanten erforderlich, die gleichzeitig die Server ansprechen. Bei einer Distributed Denial of Service Attacke werden vielmehr so genannte Botnetzwerke aktiviert. Botnetzwerke sind Netzwerke von PCs, die in der Vergangenheit mit einem Trojaner infiziert wurden und deswegen ferngesteuert werden können. Die PCs lassen sich auf Knopfdruck nutzen, um etwa eine Distributed Denial of Service Attacke durchzuführen – ohne dass es die Besitzer der PCs bemerken.
Die größten Botnetzwerke der Welt bestehen aus mehreren Millionen PCs, die alle ferngesteuert werden könnten. Kleinere Botnetzwerke bestehen immer noch aus zigtausenden von PCs und reichen für eine DDoS-Attacke völlig aus. Im Grunde reicht eine einzige Person, um so eine DDoS-Attacke durchzuführen. In den letzten Tagen sind diverse Angriffe dieser Art durchgeführt worden, auf die Server von Firmen wie Amazon, Paypal, Mastercard oder Visa.

Mitunter wurde aber auch einfach in Chats ein Massenangriff organisiert: Da wurde abgesprochen, wann welche Server mit Anfragen zu überhäufen sind – und so die Server belastet, ganz ohne Botnet.

Kundendaten sind nicht gefährdet: Eine DDoS-Attacke ist kein Hackangriff. Es geht nicht darum, in ein System einzudringen, um Daten zu manipulieren oder zu entwenden. Solche Hackangriffe werden meist still und leise durchgeführt, so diskret, damit es niemand merkt. DDoS-Attacken sind das genaue Gegenteil: Solche Angriffe sind laut – und haben nur ein Ziel: Den Server lahmzulegen.
Die Webseite ist dann eine Weile nicht zu erreichen, aber es geht nicht darum, Kundendaten zu entwenden. Konsumenten brauchen sich daher keine Sorgen zu machen. Für die Unternehmen ist der Schaden dennoch groß, denn ein Onlineshop, der nicht erreichbar ist, kann nichts verkaufen. Der wirtschaftliche Schaden kann enorm sein.

Doch es gibt noch andere Formen des Protests. Der neueste Trick: Die Faxgeräte der Unternehmen werden mit Faxen überflutet. Heutzutage kann man auch so was automatisieren – und Faxe über das Internet kostenlos versenden. In den letzten Tagen sind etliche Faxgeräte in Hauptquartieren von Unternehmen wie Mastercard, Visa oder Paypal mit Faxen überschüttet worden.

In einem Internetaufruf mit dem Titel „Mission Leakflood“ hat eine kleine Gruppe von Wikileaks-Unterstützern zu einem FaxDDoS-Angriff aufgerufen. Die Aktivisten haben extra die konkreten Faxnummern aufgelistet, gegen die sich der gemeinsame Angriff richten soll. Alle, die mitmachen, wurden darum gebeten, weder pornografische noch gewaltverherrlichende Darstellungen zu faxen und den Opfern der Attacken Respekt zu zollen.

Es gibt aber auch eine Art von konstruktiven Protest: Da kopieren Sympathisanten die Wikileaks-Datenbanken und „spiegeln“ Webseite und Inhalte, es gibt also 1:1-Kopien des Enthüllungsportals unter anderen Adressen. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Inhalte nicht verloren gehen – und gleichzeitig die Wikileaks-Server entlastet werden.

Amazon von Wikileaks-Sympathisanten gehackt?

Damit hat wohl keiner gerechnet: Nachdem Wikileaks quasi auf allen Kanälen angegriffen wurde, haben sich innerhalb kürzester Zeit überall auf der Welt Sympathisanten eingefunden. Sie untersützen Wikileaks – direkt und indirekt. Die einen spiegeln die Inhalte und sorgen so dafür, dass auch unter erschwerten Bedingungen die Inhalte nicht verloren gehen. Die anderen „bestrafen“ die Firmen, die Wikileaks im Regen haben stehen lassen – allen voran Mastercard, Paypal, Visa und Amazon.

Auch Amazon? Wer Amazon nur als Onlineshop kennt, mag das nicht verstehen. Aber Amazon ist einer der größten und wichtigsten Anbieter von Webspace und Web-Servern für Unternehmen jeder Größe. Nirgendwo sonst kann man derart schnell und einfach verlässlich Kapazitäten buchen und nutzen wie bei Amazon. Nun ist Amazon Anfang Dezember dadurch aufgefallen, dass das Unternehmen Wikileaks einfach vor die Tür gesetzt hat: Wikileaks durfte vom einen auf den anderen Tag seine Inhalte nicht mehr bei Amazon „hosten“, also speichern.

Die Strafe: Hacker in aller Welt haben versucht, Amazon durch eine „Denial of Service“-Attacke in die Knie zu zwingen. Bei Mastecard ist das geglückt – bei Amazon erst mal nicht. Aber am Sonntag ging auch bei Amazon für knapp eine Stunde gar nichts mehr, zumindest in Europa. Die Webseiten des Onlineshops waren in vielen europäischen Ländern nicht erreichbar, auch in Deutschland nicht.

So ein Ausfal ist für den Onlinehändler ein Desaster, schließlich wird in der Vorweihnachtszeit so kräftig eingekauft wie nie. Jede Offlineminute bedeutet kräftige Umsatzverluste, daher war der Ausfall ein teurer Spaß für Amazon.

Amazon selbst erklärt, es habe sich um einen „Hardwarefehler“ gehandelt. Doch diese Erklärung ist unglaubwürdig, denn Amazon ist einer der am besten organisierten Anbieter für Webspace überhaupt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein simpler Hardwarefehler die gesamte Infrastruktur eines Kontinents stört, ist sehr gering. Wahrscheinlicher ist da wohl, dass hier WikiLeaks-Sympathisanten aktiv waren. Die hatten ohnehin angekündigt, Amazon zu attackieren, so wie vergangene Woche Mastercard, Visa, Paypal und andere.

Anfang Dezember hat Amazon WikiLeaks dann überraschend gekündigt. Offiziell wegen Verstoßes gegen die allgemeinen Geschäftsbedingungen. Die Inhalte auf WikiLeaks seien illegal. Allerdings kann das offensichtlich nicht ganz stimmen. Denn in Wahrheit mühen sich Politiker und Strafverfolgungsbehörden ab, ein Gesetz zu finden, gegen das WikiLeaks-Gründer Julian Assange oder WikiLeaks selbst verstoßen haben könnten – und finden keins. Daher ist es mehr als überraschend, dass Amazon derart argumentiert. Eine Grundlage gibt es dafür derzeit nicht.

Es wäre viel besser gewesen, Amazon hätte es darauf ankommen lassen und ein Gericht angerufen. Das hätte dann in aller Ruhe entscheiden können, ob WikiLeaks mit seinem Portal tatsächlich gegen geltendes Recht verstößt. Diese Frage zu klären wäre spannend geworden.

Doch darauf hat sich Amazon nicht eingelassen. Jetzt steht Amazon da als ein Unternehmen, das zwar Bücher verkauft, aber sich nicht für die freie Rede einsetzt und auf gewisse Weise sogar Zensur betreibt, so interpretieren es zumindest die Sympathisanten von WikiLeaks. Keine gute PR.

CyberWar um Wikileaks

Das Enthüllungsportal Wikileaks ist längst mehr als nur eine Webseite, auf der man diskret und anonym vertrauliche Dokumente veröffentlichen kann. Wikileaks ist zu einem Politikum geworden – weltweit. Die einen wollen Wikileaks unterstützen, die anderen möglichst schnell kaputt einstellen. In einem Punkt sind sich allerdings beide Seiten einig: Sie kämpfen mit extrem harten Bandagen.

Die US-Regierung versucht, Wikileaks mit allen Tricks kleinzukrie-gen. Da werden US-Firmen unter Druck gesetzt, damit sie Wikileaks kündigen, etwa Provider wie Amazon oder Zahlungsanbieter wie Mastercard, Visa oder Paypal. Der Wikileaks-Gründer Julian Assan-ge wird weltweit gejagt, wenn auch wegen merkwürdiger Gründe. Und die Wikileaks-Seite wird attackiert, im Netz angegriffen… Alles keine sauberen Methoden.

Umgekehrt greifen auch die Wikileaks-Sympathisanten zu unlaute-ren Mitteln. Sie legen die Server von Firmen wie Mastercard lahm, weil sie Wikileaks kein Geld mehr überweisen, sie attackieren die Webseiten von Unterstützern der US-Regierung. Ebenfalls nicht legal – eher eine emotionale Reaktion. Keine vernünftige.

Wikileaks stellt eine Menge auf den Kopf. Geheimnisse sind plötzlich nicht mehr geheim, selbst Supermächte, große Firmen und Institutionen müssen befürchten, die Kontrolle über den Informationsfluss zu verlieren. Einfach nur Kontrolle und Druck ausüben zu wollen, so wie im analogen Zeitalter, ist jedenfalls keine Lösung. Die Öffentlichkeit hingegen muss sich fragen, ob sie wirklich alles wissen will, um jeden Preis. Wir alle müssen uns mit Wikileaks auseinandersetzen.

Wikileaks wird das Leben schwer gemacht

Das ist schon interessant: Mit juristischen Mitteln kann man Wikileaks nicht so richtig beikommen, jedenfalls nicht schnell und effektiv (so ist das im Internet halt). Also werden andere Seiten aufgezogen.

Wikileaks musste diese Woche eine Menge Tiefschläge einstecken. Erst hat Amazon das Portal vor die Tür gesetzt. Für alle, die es nicht wissen: Amazon verkauft Speicherplatz und Serverkapazitäten im Internet – und ist einer der wichtigsten Partner vieler Startups und Onlinedienste. Auch Wikileaks hat die Dienste von Amazon in Anspruch genommen, gegen entsprechende Bezahlung. Nun hat Amazon dem Portal gekündigt.

Kann vorkommen. Nun aber hat auch Paypal Wikileaks die Freundschaft gekündigt. Wikileaks bezieht über Paypal Spenden aus aller Welt. Da wollte Paypal nicht mehr mitmachen und hat nun den Stecker gezogen – angeblich, weil Wikileaks illegale Aktivitäten betreibe.

Dann waren da diese Woche noch die Denial of Service Attacken (DoS) auf Wikileaks, die den DNS-Provider in Bedrängnis gebracht haben, so dass der DNS-Provider Wikileaks ebenfalls die Freundschaft gekündigt hat. Wikileaks war stundenlang nicht oder schwer zu erreichen und musste mehrmals die Domain wechseln.

Mir kann niemand erzählen, dass das Zufall ist. Das klingt doch nach einer konzertierten Aktion. Hier zieht garantiert jemand die Fäden, und es sollte niemanden wundern, wenn es sich dabei um den US-Geheimdienst handelt. Man braucht schon eine gewisse Macht (man könnte auch Überzeugungstalent sagen), um Unternehmen wie Amazon oder Paypal dazu zu bewegen, einen Vertrag zu kündigen. So etwas kommt extrem selten vor.

Wir dürfen gespannt sein, wie das weiter geht. Auf Dauer wird man Wikileaks nicht abschalten können, so viel steht fest.