YouTube und GEMA einigen sich

YouTube und GEMA einigen sich

Sieben Jahre sind in der Interbranche eine lange Zeit. Doch so lange streiten sich YouTube und GEMA bereits über ein angemessenes Entgelt für Musik in Videos. Die Folge: Viele Videos waren in Deutschland seit Jahren nicht erreichbar. Diese Zeiten sind nun vorbei, denn die Fehde zwischen YouTube und GEMA ist nun beendet. Ab sofort sind die meisten Videos auch in Deutschland zu sehen.

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Pokémon Go in Deutschland gestartet

Pokémon Go in Deutschland gestartet

In den USA ist das Spiel seit einer Woche auf den Markt, bei uns in Deutschland ist es heute gestartet – aber schon seit Tagen DER Hit bei Smartphone-Usern. Die Rede ist von Pokémon Go. Eine Art virtueller Schnitzeljagd mit dem Handy in der Hand.

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Warum Deutschland bei Netz-Videos häufig schwarz sieht

„Leider ist dieses Video in Deutschland nicht verfügbar.“ So mancher Besuch auf Youtube endet für Internetbenutzer aus Deutschland mit Frust. Eine gütliche Einigung zwischen Google und GEMA ist dringend nötig. Nach dem Urteil vom Landgericht Hamburg stehen die Zeichen gut.

Seit Jahren bekommen deutsche Youtube-User häufig einen lapidaren Hinweis präsentiert, das gewünschte Video sei nicht verfügbar. Google als Eigentümer und Betreiber von Youtube auf der einen Seite sowie die GEMA als Verwertungsgesellschaft auf der anderen Seite können sich partout nicht einigen, wie viel je abgespieltem Song im Netz zu zahlen ist.

Nur so viel scheint klar: Google will deutlich weniger zahlen als die GEMA haben will. Weil es keine Einigung gibt, dürften eigentlich gar keine Musikstücke in Youtube-Videos auftauchen. Viele Musikvideos sind deshalb für deutsche User gesperrt, nicht nur offizielle Musikvideos, sondern auch private Clips, die mit Musik unterlegt sind.

Bislang war keine Einigung in Sicht

Das eigentliche Problem: User stellen immer wieder Videos online, die Musik enthalten – auch Musik, deren Rechte die GEMA vertritt. Es kann mitunter Tage dauern, bis Youtube das bemerkt und so ein Video sperrt oder die Tonspur entfernt. Weil eben doch gelegentlich aus Deutschland bestimmte Musik über Youtube zu erreichen ist, hat die GEMA geklagt. Sie verlangt von Youtube, das Hochladen von Videos mit lizenzpflichtigen Inhalten zu verhindern.

Vor dem Landgericht Hamburg haben die beiden Parteien ihre Positionen ausgetauscht. Es ging – erst mal und nur exemplarisch – um zwölf Musikstücke, die auf Youtube überhaupt nicht gespielt werden sollen, in auch nicht kurzfristig, zumindest solange keine offizielle Einigung über das Entgelt zwischen Videoplattform und Verwertungsgesellschaft existiert. Die GEMA will alle Fassungen eines Liedes sperren, also Liveversionen und Studioversionen, selbst wenn sie von unterschiedlichen Interpreten gesungen werden. Streng genommen wäre selbst das Nachspielen auf Blockflöte untersagt, da ein Video auf Youtube eine Form von öffentlicher Aufführung ist.

Youtube soll vor Veröffentlichung Inhalte prüfen

Konkret fordert die GEMA von Youtube, dass der Plattformbetreiber vor der Veröffentlichung eines Videos prüft, ob der Clip lizenzpflichtige Musik enthält. Das lehnt Youtube kategorisch ab – das sei technisch nicht machbar. Jede Minute laden Youtube-Benutzer über 60 Stunden Videos hoch. Damit prallen in jeder Hinsicht unterschiedliche Ansichten aufeinander. Das Landgericht stärkt die Position der Gema: Das Gericht hat Youtube aufgefordert, mit allen vertretbaren Mitteln dafür zu sorgen, dass keine von der GEMA rechtlich vertretene Musik mehr bei Youtube hochgeladen bzw. online gestellt wird.

Die meisten User sind eindeutig auf der Seite von Youtube, sie wollen keine Einschränkungen. Viele Internetforen sind voll mit Beschimpfungen über die GEMA. Allerdings blenden die meisten User aus, dass es ein Urheberrecht gibt, das nicht einfach so ausgehebelt werden kann und auch viele Künstler nicht auf eine Entlohnung verzichten wollen. Google verdient mit Youtube gutes Geld, daran wollen sie partizipieren.

Bei Streaming-Musik gibt es Einigung

Die GEMA will eine Mindestvergütung je gespielten Musikstück von 0,6 Eurocent, während Youtube die Rechteverwerter an den Werbeeinnahmen beteiligen will. Im Grunde muss man sich fragen, wieso es zwei Parteien von der Größe wie Google und GEMA selbst nach Jahren nicht gelingt, sich zu einigen. Selbst viele große Musiklabels drängen seit Monaten darauf. Denn die mangelnde Fähigkeit zum Konsens geht zu Lasten aller: Zu Lasten der User, die in Deutschland nur eingeschränkt Inhalte nutzen können, aber auch zu Lasten von Musikern, Textautoren und Musikverlage, die so auf Lizenzzahlungen aus dem Internet verzichten müssen.

Welche (positive) Dynamik es entfachen kann, wenn erst mal eine Einigung vorliegt, zeigt die jüngste Einigung: Nach jahrelangen Verhandlungen haben sich GEMA und Internetwirtschaft auf einen Obolus für gestreamte Musik im Internet geeinigt. Schon wenige Tage später sind gleich mehrere Streaming-Dienste in Deutschland gestartet, darunter der internationale Marktführer Spotify. Nachdem Rechtssicherheit bestand, konnte es endlich losgehen – und der Konsument kann sich über eine breite Auswahl freuen. Ein ähnlicher Effekt würde sich sicher in den Videoplattformen einstellen.

Spotify in Deutschland gestartet

Endlich gibt es Spotify auch bei uns in Deutschland. Die Gema macht es solchen Onlinediensten nicht leicht, in Deutschland Fuß zu fassen. Dabei ist Deutschland der drittgrößte Musikmarkt und für alle sehr interessant. Da kann man mal sehen, wie hemmend Überregulierung sein kann.

Aber das ist nicht die Zeit zum Meckern. Spotify ist also jetzt auch hierzulande nutzbar. Wer sich registriert (geht derzeit leider nur mit einer gültigen Facebook-Mitgliedschaft), bekommt Zugang zu Spotify. Die ersten 48 Stunden kann man den Premium-Service kostenlos nutzen, also uneingeschränktes Spotify – auch ohne hörbare Werbung in der Musik. Kurz danach kommt eine Einladung per Mail: Die Testphase des Premium-Modells lässt sich um 30 Tage erweitern, kostenlos, wenn man bereit ist, Zahlungsdaten zu hinterlegen. Kündigen kann man in den 30 Tagen trotzdem.

Das Premium-Modell ist schon schicker: Man kann Musik auch auf dem Smartphone hören, Playlisten offline anlegen und nutzen, bekommt keine Werbung präsentiert – ganz ehrlich: Ich glaube, dafür bin ich auch bereut 9,99 EUR im Monat zu bezahlen. Aber wir werden sehen, ich habe ja 30 tage zum Ausprobieren. 🙂

Was für eine Auswahl: 16 Millionen Songs stehen bei Spotify zur Verfügung. Aber das haben andere Streaming-Dienste wie Simfy, Deezer oder Rdio auch zu bieten. Spotify ist deswegen erfolgreicher, weil Spotify einfallsreicher ist als die anderen, für jeden Geschmack und Bedarf passende Funktionen anbietet. Man kann zum Beispiel sehen, welche Musik Freunde gerade hören. In der kostenpflichtigen Version von Spotify kann man Musik auch offline anhören, selbst im Smartphone. Man kann sich zu Gruppen zusammen schließend und jemanden zum DJ erklären, der auf virtuellen Partys live Musik abspielt – und vieles andere mehr.

Strategisch klug finde ich die API-Schnittstelle von Spotify: Wer programmieren kann, der kann sich elegant mit Spotify vernetzen, die Inhalte des Streaming-Dienstes nutzen und mit eigenen Angeboten verzahnen. Auf diese Weise sind schon viele Spotify-Apps entstanden, die den Funktionsumfang von Spotify spürbar erweitern – und das erhöht die Akzeptanz eines Onlinedientes wie Spotify (mit demselben Trick ist Twitter groß geworden).

Spotify hat mittlerweile weltweit über zehn Millionen User, rund drei Millionen zahlen für den Dienst – was ich sehr viel finde. Ein Drittel zahlt! Bei kostenlosen Onlinespielen (Free2Play) zahlen gewöhnlich nur fünf bis zehn Prozent. Musik ist anscheinend doch eine Ware, die sich gut verkaufen lässt – wenn man es richtig macht. Aber auch die 70%, die nicht für die Musik zahlen, zahlen letztlich doch. Denn sie bekommen Werbung präsentiert, auf der Webseite, während des Musikhörens. In Form von Radiospots. Das muss sein – denn Streaming-Dienste müssen für jeden gespielten Song bezahlen. 0,6 Cent – den Musiklabels ist es egal, woher das Geld kommt.

Die Musikindustrie kann sich über sprudelnde Einnahmen freuen: Laut Spotify wurden seit 2008 bereits über 200 Millionen Euro an die Musikindustrie an Lizenzen bezahlt.

Ich denke, dem Musik-Streaming gehört die Zukunft. Oder besser: Der geschickten Kombination aus Streaming und Download, denn manche Songs oder Alben möchte man einfach für immer haben. Allerdings brauchen jetzt die Mobilfunkanbieter dringend mal einen Weckruf: Die meisten beschränken die Flatrates für mobilen Datenfunk auf 200 oder 500 MByte im Monat, danach wird von UMTS-Tempo auf 64 KBit/Sekunde gedrosselt. Und mit einer solchen Bandbreite kann man unterwegs keine Musik mehr hören.

Immer gibt es irgend einen Spielverderber.

Bing Maps Streetside startet in Deutschland

Bing Maps Streetside startet in Deutschland

Der Panoramadienst Bing Maps Streetside von Microsoft ist in Deutschland gestartet. Der Dienst, der Straßenansichten als Fotos im Internet veröffentlicht, kann ab sofort für den Großraum Nürnberg-Erlangen sowie Augsburg und München genutzt werden.

Bing Streetside: Verfügbarkeit Dezember 2011

Bing Streetside, ein Projekt des Kartenteams von Microsoft Virtual Earth, ist aktuell für die Großräume München, Nürnberg-Erlangen, Karlsruhe-Pforzheim, Frankfurt, Ingolstadt, die Innenstadt von Berlin sowie einige Straßenzüge im Ruhrgebiet verfügbar. Weitere Gegenden werden nach und nach freigeschaltet. Aktuell werden Kamerafahrten auch in Nordrhein-Westfalen durchgeführt.

Bing Streetside: Frankfurt Hauptbahnhof

Es gab zwar Widerstand gegen den Dienst, doch bei weitem nicht so viel wie beim Konkurrenten StreetView von Google. Rund 80 000 Eingaben wurden bis Oktober 2011 gegen das Anzeigen von Häusern und Wohnungen in Streetside gemacht. Zum Vergleich: Bei Google wurden gut 240 000 Widersprüche von Hauseigentümern gezählt.

Facebook schaltet die Timeline in Deutschland frei

Im September hat Facebook-Chef Mark Zuckerberg sie mit viel Tamtam vorgestellt: Die so genannte Timeline, ein ganz neues Layout für die persönlichen Daten. Alles, was ein Facebook-Benutzer jemals bei Facebook öffentlich gemacht hat, wird nun in einer Zeitleiste präsentiert. Alle Fotos von der Geburt bis heute, alle Infos und Statusberichte, alles chronologisch geordnet und sortiert.

Bislang gab es die Timeline ohne Tricks nur in den USA. Doch Ende der Woche ist das neue Chronik-Layout auch in Deutschland gestartet. Als Option. Noch kann jeder selbst entscheiden, ob er die neue Funktion nutzen möchte oder nicht: Unter facebook.com/timeline lässt sich die Timeline bei Interesse aktivieren. Die eigene Profilseite wird dann durch das Chronik-Layout ersetzt. Aber Vorsicht: Einmal aktiviert, gibt es keinen Weg mehr zurück.

Jetzt kann Musik endlich legal gestreamt werden: GEMA und Bitkom einigen sich

In den USA und vielen anderen Ländern sind sie äußerst populär: Musik-Dienste wie Spotify, Google Music, Deezer, iTunes Match und viele andere. Sie alle streamen Musik im Internet, bieten dem Kunden eine schier unglaubliche Auswahl. Man kann aus Millionen von Songs auswählen und sie sich auf PC, Tablet oder Smartphone anhören. Nur in Deutschland gibt es solche Angebote bislang so gut wie gar nicht.

Warum? Weil sich Gema und Internetindustrie zehn lange Jahre lang nicht einigen konnten. Erst jetzt haben sich die Parteien auf Preise verständigt: Onlinedienste sollen für jeden gestreamten Musiktitel sechs bis neun Cent zahlen. Klingt nicht viel, kann sich aber ordentlich summieren. Für Flatratekunden sollen zwischen 60 und 100 Cent pro Monat fällig werden.

Endlich eine Einigung. Jetzt werden auch andere Online-Musikdienste in Deutschland starten. Bislang war das nicht möglich, vor allem, weil die Gema blockiert, zu hohe Preise verlangt hat. Eine Innovationsbremse ohne Vergleich. Übrigens: Mit Youtube hat sich die Gema nach wie vor nicht geeinigt. Und das ist – ohne Worte.

iPhone endlich auch in Deutschland frei erhältlich (oder: Nie wieder T-Mobile)

iPhone endlich auch in Deutschland frei erhältlich (oder: Nie wieder T-Mobile)

Auf diesen Moment habe ich lange gewartet: Endlich kann man das iPhone vollkommen legal, super bequem und ohne Umstände in einem deutschen(!) Shop einkaufen – ohne Vertragsverpflichtung, ohne SIM-Lock, ohne irgend welche Fallstricke. Seit einigen Tagen bietet der Onlineshop von Simyo das Apple iPhone an. Man muss also nicht mehr in Belgien, Italien oder sonstwo bestellen – oder den Support an der Vodafone-Hotline bequatschen, nur weil man das neue Modell 3GS haben will.

Apple iPhoneIch habe ja nie einen Hehl daraus gemacht: Ich habe die Zwangskopplung von iPhone und T-Mobile immer für einen Fehler gehalten, einen Fehler von Apple wohlgemerkt. T-Mobile kann man das nicht vorwerfen. Allerdings habe ich am eigenen Leib erfahren müssen, wie arrogant und dreist T-Mobile mit seiner Monopolsituation umgeht: Ich wollte das neue iPhone, habe es aber schlicht nicht bekommen, nicht mal über die Pressestelle, und das will was heißen. Hier ist offensichtlich ein Unternehmen besoffen ob des eigenen Erfolgs (der eigentlich gar keiner ist, in anderen Ländern hat Apple viel mehr iPhones verkaufen können als in Deutschland, T-Mobile hat also einen miserablen Job gemacht.)

To make a long story short: Ich habe also in besagtem Onlineshop von Simyo das iPhone 3GS mit 32 GByte RAM bestellt. Eigentlich mag ich es nicht, wenn ich Vorkasse leisten muss, und es hat mich auch irritiert, dass bei der Sofortüberweisung kein Firmenname als Zahlungsempfänger zu lesen ist, sondern eine Miriam Sowieso, aber ich habe es trotzdem gewagt. Und siehe da: Einen Tag später war das iPhone tatsächlich da. Diskret verpackt, wunderbar.

Kann ich nur empfehlen.

Preislich liegen die iPhones in dem Shop im Mittelfeld. Günstiger als bei einigen Importern, teurer als bei einigern Super-Discountern. Aber der schnelle Service hat dafür entschädigt.

Für mich bedeutet das: Nie wieder T-Mobile, denn die Erfahrungen, die ich da gemacht habe, die reichen für ein ganzes Leben. 🙂

25 Jahre E-Mail in Deutschland

Eine Welt ohne E-Mail? Für die meisten heute kaum noch vorstellbar. Erfunden wurde die elektronische Post 1971. Damals gab es noch keine bunten Buttons zum Anklicken und auch kein „Sie haben Post!“ oder „Ping“, wenn eine neue Nachricht eintrudelt. E-Mails zu verschicken war damals noch ein Privileg von Technikern und Wissenschaftlern. Die erste E-Mail wurde im Herbst 1971 auf den Weg gebracht – komplett in Großbuchstaben geschrieben, was heute als unfein gilt.

Ray Tomlinson hat die E-Mail erfunden

Es ist Ray Tomlinson zu verdanken, dass E-Mails heute in Sekunden ihren Empfänger erreichen. Tomlinson war damals Ingenieur im Forschungsunternehmen BBN (Bolt Beranek and Newman) und hat sich mit der Übermittlung von Nachrichten zwischen Großrechnern beschäftigt. Die E-Mails der ersten Stunde konnten nur zwischen Rechnern ausgetauscht werden, die am Arpanet angeschlossen waren, einem Rechnerverbund des amerikanischen Militärs, der als Vorläufer des heutigen Internet gilt. Heute lassen sich E-Mails bequem über das gesamte Internet und in alle Onlinedienste hinein verschicken.

Seit 1984 wird auch in Deutschland gemailt

Deutschland hat erst 1984 die Welt der elektronischen Kommunikation für sich entdeckt. Am 2. August empfing Werner Zorn von der Universität Karlsruhe unter seiner Adresse zorn@germany (damals noch ohne „.de“ am Ende) die erste Internet-E-Mail. Eine Grußbotschaft der US-amerikanischen Plattform CSNET, die der elektronischen Kommunikation von Wissenschaftlern diente. Die E-Mail selbst war denkbar kurz:

Wilkommen bei CSNET!

Rund 90 Prozent aller Mails sind heute Spam

Heute werden andere technische Methoden (Protokolle) verwendet, um E-Mails zu versenden. Niemand hat damals damit gerechnet, dass die elektronische Post jemals derart populär werden könnte. Deshalb gibt es auch einige technische Unzulänglichkeiten. So lässt sich beispielsweise die Echtheit einer Absenderkennung nicht ermitteln, was den Versand von Spam-Mails überhaupt erst ermöglicht. Experten schätzen, dass 90 Prozent des weltweiten Mail-Aufkommens Spam ist.