Deeplink: Bezahlen mit dem Smartphone

Einkaufen und bezahlen mit dem Smartphone ist praktisch und wird immer beliebter.
Nachdem an der Kasse die Preise aller Waren erfasst wurden, geht es ans Bezahlen. Der Kunde hält das Handy in die Nähe des Kassenterminals, schon wenige Zentimeter Abstand reichen, und übermittelt so per Funk Daten an die Kasse. Das Smartphone teilt dem Händler die Kontodaten mit. Der eigentliche Zahlbetrag wird später von Kreditkarte oder Bankkonto eingezogen. Dieses Verfahren wird „Near Field Communications“ genannt, kurz: NFC. Im Smartphone muss dazu ein NFC-Chip eingebaut sein, was in immer mehr Handys der Fall ist.

Andere Verfahren kommen ohne Spezialchip aus. Manche Händler zeigen an der Kasse beim Bezahlen solche QR-Codes. Die kann der Kunde mit seinem Handy scannen. Danach noch in einer App den Zahlbetrag im Handy bestätigen – fertig. Der Geldbetrag wird vom Guthabenkonto des Kunden abgezogen. Beliebt bei kleineren Beträgen.

Bei einem anderen Verfahren bleibt das Handy sogar komplett in der Tasche. Sobald der Kunde den Laden betritt, stellt das Smartphone per Funk Kontakt zum Laden her. Die Kasse „weiß“ also, wer alles im Laden ist. Das Personal sieht Namen und Gesichter aller Kunden im Display. An der Kasse muss der Kunde dann nur seinen Namen sagen, um den Zahlbetrag zu bestätigen. Der Betrag wird dann seinem Konto belastet. Alles funktioniert auf Zuruf – und bargeldlos. Dieses „Square Wallet“ genannte Verfahren wird gerade getestet.

Bewährt hat sich außerdem alles, was man direkt online erledigen und bezahlen kann: Ob Bahnticket, Flugschein oder Kino – kann man heute alles direkt mit dem Smartphone buchen und bezahlen. Ganz ohne Bargeld. Auch kurzfristig, etwa wenn man vor dem Kino steht.

Google poliert seinen Ortungsdienst Places auf – und will, dass wir mit dem Handy bezahlen

Was man doch so alles mit einem Handy anstellen kann, zumindest wenn es ein Smartphone ist… An Ideen mangelt es den großen Onlinediensten ganz sicher nicht. Google zum Beispiel will Smartphones mit Android-Betriebssystem künftig noch smarter machen.

Wer ein Android-Handy in der Tasche hat, kann künftig Geschäfte, Restaurant, Cafés, Bars oder öffentliche Plätze bewerten – direkt mit seinem Handy. Und natürlich kann man auch die Bewertungen anderer lesen. Das ist zwar grundsätzlich nicht unbedingt neu. Allerdings ist der Google-Ansatz ein bisschen konsequenter: Google kombiniert geschickt Ortungsdienste, Bewertungsdienste und den Aspekt von sozialen Netzwerken.

Vor allem, weil Google sich damit nicht zufrieden gibt. Man soll künftig auch mit dem Handy bezahlen können. Ein spezieller Chip im Handy kann dann mit Handykassen kommunizieren, per Funk, ohne Kontakt. Das Handy kann in der Tasche bleiben. Auch Apple plant angeblich, einen solchen Chip in das nächste iPhone einzubauen.

Für große Onlinedienste ist das interessant, denn die können dann nicht nur Werbung verkaufen, sondern auch Rabatte vermitteln und Kundenprofile erstellen – und natürlich vor allem überall kräftig mitverdienen. Hier tut sich ein ganz neuer Markt auf – langsam, aber allmählich. Mehr Komfort? Ja. Aber der Konsument wird auch gläserner.

Neue Bezahlmethoden fürs Web: flattr und Kachingle

Onlinewerbung ist die mit Abstand am weitesten verbreitete Methode, um mit Webinhalten Geld zu verdienen – lohnt sich allerdings kaum, die mit Onlinereklame erzielten Umsätze sind in der Regel vergleichsweise klein. Gleichzeitig sind nur wenige Internetbenutzer bereit, für Inhalte im Web zu bezahlen. Verleger, Blogger und Webseitenbetreiber sind deshalb auf der Suche nach einen guten Alternative, die gut funktioniert, von vielen akzeptiert wird und auch genügend Geld einbringt.

Mit Flattr und Kachingle sind zwei Systeme an den Start gegangen, die eine Lösung sein könnten. Das Konzept: Jeder Internetbenutzer zahlt für den Besuch einer Webseite einen beliebigen Betrag – und auch nur, wenn er möchte. Flattr und Kachingle helfen dabei, das eigene, persönliche Monatsbudget für Onlineangebote auf die besuchten Webseiten zu verteilen.

Kultur-Flatrate fürs Web

Die Idee: Jeder Internetbenutzer kennt Webseiten, die er regelmäßig besucht. Wer sich bei Flattr oder Kachingle anmeldet, kann dort ein Konto einrichten und festlegen, wie viel er im Monat für seine Lieblingsseiten ausgeben will. Bei Flattr geht es ab zwei Euro im Monat los, bei Kachingle bei vier Euro – nach oben gibt es keine Grenze. Beim Surfen im Web kann man dann durch Anklicken entsprechender Buttons eine Webseite “ für eine spätere Bezahlung berücksichtigen.

Wer selbst Inhalte ins Netz stellt und sie mit einem entsprechenden Bezahlbutton ausstattet, kann auf diese Weise Einnahmen generieren. Besucher klicken auf den Button und zahlen so dem Urheber einen Anteil ihres monatlichen Budgets. Das Budget wird anteilig verteilt: Wer nur einmal im Monat klickt, gibt sein gesamtes Budget an den markierten Urheber weiter. Wer zwei Mal im Monat klickt, zahlt jeder besuchten Webseite die Hälfte, wer hundert Mal klickt, jeder Webseite 1 Prozent des Budgets. Eigentlich eine praktische Sache – so eine Art persönliche Kultur-Flatrate im Web.

Zentrale Frage: Bezahlen genug User?

flattr kommt aus Schweden – Kachingle aus den USA. Das Prinzip ist bei beiden mehr oder weniger gleich: Kachingle berücksichtigt bei der Auszahlung allerdings auch, wie oft eine Webseite besucht wurde. Ob Kachingle oder flattr: Jeder kann sehen, wie viele Leute die Seite bereits „unterstützen“, also etwas dafür zu zahlen bereit sind. Der Flattr-Button zählt nur die Anzahl der Klicks, bei Kachingle kann man auch erfahren, wer zu den Unterstützern einer Seite gehört, wie oft sie besucht wurde und vor allem: wie viel Geld wohin geflossen ist. Mehr Transparenz also – das wird nicht jeder mögen.

Noch sind die Dienste recht jung, es gibt weder besonders viele Leute, die damit Geld verteilen, noch Webseiten, die sie als Zahlmethode eingebunden haben und damit Geld akzeptieren. Die Deutschen sind allerdings ohnehin eher Zahlungsmuffel. In anderen Ländern wird mehr gespendet und freiwillig für Software bezahlt ist. Experten vermuten, dass flattr und Co. in Deutschland nicht unbedingt den Durchbruch feiern werden.

Etwa 80 Prozent sollen an die Webseitenbetreiber (Urheber) ausgeschüttet werden, rund 20 Prozent werden für Administration, Technik etc. einbehalten. Das ist weniger als Apple kassiert: Apple behält 30 Prozent ein, wenn ein Programm, eine Application über den AppStore verkauft wird.

Flattr:
www.flattr.com

Kachingle:
www.kachingle.com