03.04.2021 | Digital
Wäre das nicht praktisch: Bei Bedarf ein bestimmtes Buch als E-Book oder ein Hörbuch bei der Stadtbibliothek des Vertrauens ausleihen – bequem über das Internet. Ohne die Gefahr, sich mit Corona zu infizieren. Leider bieten das nur vergleichsweise wenige Bibliotheken – und es liegt nicht an ihnen.
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12.06.2009 | Tipps
Position 54 am heutigen Freitag im Bundesrat hat eine wahrlich Gähnreflex auslösende Überschrift.
Man muss sie schon zwei, drei Mal lesen, um überhaupt eine Ahnung zu bekommen, worum es gehen könnte. Denn in der Top-Liste steht: „Zweite Verordnung zur Änderung der Frequenzbereichs zuweisungsplanverordnung“.
Der Stammesdialekt von Beamten und Ministerialen ist nunmal ein bisschen merkwürdig.
Immerhin kann man im online bereitgestellten PDF nachlesen, was genau damit gemeint ist – und was geplant. Die Lektüre lohnt sich vor allem für Menschen, die in so genannten „ländlichen Gebieten“ leben.
Auf dem Land hat man zwar keine Parkplatzsorgen und auch die Mieten mögen niedriger sein als in der Stadt, aber eins ist richtig schwer zu bekommen: eine flotte DSL-Leitung. Rund 5500 Kommunen sind aktuellen Schätzungen zufolge in Deutschland immer noch ein weißter Fleck auf der nationalen DSL-Karte. Millionen Menschen wagen von 16 MBit/Sekunde nicht mal zu träumen.
Ländliche Gebiete für DSL zu erschließen, rechnet sich für die Kommunikationsriesen in der Regel nicht – und die Kleinen können es sich nicht leisten. Das soll sich nun ändern. Der Bund will einen großen Teil der Kosten übernehmen, die dadurch entstehen, dass die Frequenzen 790 bis 862 Megahertz freigemacht werden. Diese Frequenzen werden derzeit anderweitig genutzt, vor allem von Kultur- und Bildungseinrichtungen (etwa durch drahtlose Mikrofone), aber auch vom Militär. Kosten fallen an, weil Sende- und Empfangsanlagen ausgetauscht werden müssen, um andere Frequenzbänder zu nutzen. Diese Kosten sollen in einem angemessenen Umfang getragen werden.
Anfang kommenden Jahres könnten die dann freigewordenen Frequenzen versteigert werden. Damit ließen sich dann ländliche Gebiete kostengünstiger ans schnelle Internet anbinden als durch das Verbuddeln von Kabeln und das Aufstellen entsprechend vieler Vermittlungsstellen. Geplant ist, das bis Ende 2010 zu erreichen.
Das scheint ehrlich gesagt auch dringend nötig. Denn in einem Land, das sich Bildung, Fortschritt und Hightech auf die Fahnen schreibt, ist es ein unhaltbarer Zustand, dass im Jahr 2009 immer noch nicht jeder DSL bekommen kann, der DSL haben will.