Laufwerk A: und B: – wozu nützlich?

Laufwerk A: und B: – wozu nützlich?

Windows-Programme werden standardmäßig auf Laufwerk C installiert. Das DVD-Laufwerk heißt dann D, und weitere Laufwerke nutzen die folgenden Buchstaben. Doch was ist mit den Buchstaben A und B?

Die frühen Computer mit CP/M oder IBM-kompatibler Software hatten keine Festplatte, nur ein Diskettenlaufwerk. Waren zwei Diskettenlaufwerke verbaut, erfolgte der Systemstart von der einen Diskette, während auf der zweiten Programme und Daten gespeichert waren.

Als Festplatten erschwinglich wurden, unterstützte die Hardware daher zwei Diskettenlaufwerke an festen Hardware-Adressen. Daran angelehnt wurde diese Konfiguration auch für DOS und Windows übernommen. Deswegen starten weitere Laufwerke, auch Festplatten, ab dem Buchstaben C.

Die meisten Programme erwarten seitdem Festspeicher auf dem C-Laufwerk, einschließlich der Systemstartsoftware, die den PC hochfährt. Beim Anschluss von zwei Diskettenlaufwerken kann noch immer DOS 6.1 gestartet werden – ganz wie in den frühen 90-er Jahren.

Dass die Buchstaben für Festplatten bei C starten, liegt also an der Abwärts-Kompatibilität. Noch immer behandelt Windows die Laufwerke A und B anders, das heißt es wird beim Schreiben von Daten kein Zwischenspeicher verwendet, sodass Disketten direkt ausgeworfen werden können.

Extra-Tipp: Wer will, kann Datenlaufwerken, beispielsweise externen Festplatten, per Datenträgerverwaltung die Buchstaben A oder B zuweisen. Das klappt aber nicht für Boot-Laufwerke.

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Disketten auslesen ohne eingebautes Disketten-Laufwerk

Disketten auslesen ohne eingebautes Disketten-Laufwerk

Fast kein aktueller Computer hat mehr ein Laufwerk für 3,5-Zoll-Disketten mit 1,44 MB Speicherplatz. Sie haben noch einige dieser mittlerweile in die Jahre gekommenen Datenträger zu Hause? Wer deren Inhalt auslesen oder sichern möchte, kann die Disketten nicht einfach ins Laufwerk schieben – weil keins vorhanden ist.

Zu diesem Zweck können Sie sich aber ein externes Floppy-/Disketten-Laufwerk zulegen. Ein solches Laufwerk lässt sich bequem über den USB-Anschluss an jeden Computer und jedes Notebook stöpseln. Besondere Treiber sind nicht nötig: Sowohl Windows als auch Mac OS X und Linux bringen Standardtreiber für fast alle gängigen Diskettenlaufwerke mit.

Haben Sie das Laufwerk angeschlossen, legen Sie die Diskette ein. Jetzt finden Sie unter „Start, Computer“ (Windows Vista/7), „Start, Arbeitsplatz“ (Windows XP) oder auf dem Schreibtisch (Mac OS X) ein neues Laufwerk. Wenn Sie darauf doppelklicken, werden die auf der Diskette gespeicherten Daten angezeigt. Hier können Sie sie auch kopieren. Tipp: Mehrere Disketten auf einer gebrannten CD archivieren…

Externes Diskettenlaufwerk

So war’s: Datenträger im Wandel der Zeit

So war’s: Datenträger im Wandel der Zeit

Wenn ich heute eine Datei übertragen will, sende ich sie entweder per E-Mail, lege sie in die Dropbox oder kopiere sie mithilfe eines USB-Stifts. Wer dasselbe in den 1970er-, 1980er- oder 1990er-Jahren tun wollte, griff wohl eher zu einem anderen Medium: einer Diskette. Heute ist die Diskette als Datenträger jedoch kaum mehr bekannt.

Das ist bei den heutigen Dateigrößen auch nicht verwunderlich. Kaum vorstellbar, dass die ersten Disketten eine Kantenlänge von 20 cm (8 Zoll), später 13,5 cm (5 ¼ Zoll), schließlich 9 cm (3 ½ Zoll) hatten. Speichern konnte man auf ihnen bloß einige Hundert Kilobyte, schließlich bis zu 1,44 MB. Noch bis zum Jahr 2004 war in den meisten Computern ein Disketten-Laufwerk eingebaut.

Bei den Festplatten sah es nicht anders aus. Die Festplatte in einem meiner ersten Computer, einem IBM 286, fasste kaum mehr als 20 MB. Einige noch ältere Computer hatten gar keine Festplatte, sondern arbeiteten teilweise mit zwei Disketten gleichzeitig. 20 MB waren mehr als genug, um darauf DOS und einige Anwendungsprogramme, wie die Textverarbeitung WordPerfect, zu installieren. Natürlich ist das kein Vergleich mit den Terabyte-Platten von heute, die 100.000 Mal mehr Daten speichern können.

Seltsam nur – genug Speicher scheint man trotzdem nie zu haben?

Disketten

Alte Disketten als Image sichern

Diskettenlaufwerke gibt es in modernen Rechnern schon lange nicht mehr. Oft sind aber noch eine Menge Disketten vorhanden. Daten wie Textdokumente lassen sich leicht kopieren. Doch was ist mit Installationsdisketten für alte Programme, Spiele oder Betriebssysteme? Die Installation funktioniert meist nur von den Originaldisketten. Auch hierfür gibt es eine Lösung.

Um den Inhalt von Installationsdisketten ins Diskettenlaufwerk-lose Zeitalter zu übernehmen, lassen sich Abbilder (Images) anlegen. Die können später in ein virtuelles Diskettenlaufwerk „eingelegt“ und die Installation von dort gestartet werden.

Zum Anlegen von Diskettenimages ist zum Beispiel das Gratisprogramm „RawWrite“ geeignet. Hier muss nur das Diskettenlaufwerk und der Zielordner für die Imagedatei angegeben werden. Per Klick auf „Write“ wird dann aus der Diskette eine Imagedatei im ISO-Format. Mit dem Gratistool „ImDisk“ lassen sich die Diskettenimages später auf jedem anderen Rechner (ohne Diskettenlaufwerk) in ein virtuelles Laufwerk „einlegen“.

Mit „RawWrite“ Disketten als ISO-Images speichern:
https://www.chrysocome.net/rawwrite

„ImDisk Virtual Disk Driver“ zum Einlegen der Disketten-Images:
https://www.ltr-data.se/opencode.html/#ImDisk