17.01.2014 | Tipps
Der US-Geheimdienst NSA beschränkt sich nicht auf das Abhören von Telefonen, das Ausspionieren von Handygesprächen und das Überwachen des Internet. Auch SMS-Nachrichten werden von den Schlapphüten der NSA im großen Stil mitgelesen und ausgewertet. Laut aktuellen Berichten der britischen Zeitung „The Guardian“ werden bis zu 200 Millionen SMS-Nachrichten täglich analysiert, gemeinsam mit dem britischen Geheimdienst GCHQ. Dahinter steckt ein Programm namens Dishfire.
Ziel der Überwachung: Die Geheimdienstler suchen nach Informationen über Geldtransaktionen, Reiseplänen sowie Adressdaten. Rund fünf Millionen SMS werden täglich auf diese Weise konkreter untersucht. Auf diese Weise ermittelt die Behörde unter anderem auch soziale Zusammenhänge und Bekanntenkreise.
Smartphone über den Wolken
02.01.2014 | Tipps
Die National Security Agency (NSA) überlässt wirklich nichts dem Zufall. Es reicht den Schlapphüten der US-Regierung nicht, den internationalen Datenverkehr zu belauschen und Onlinedienste auszuspionieren. (mehr …)
13.12.2013 | Tipps
Keine Woche ohne neue Enthüllungen, was die NSA alles überwacht und welche Methoden zum Einsatz kommen. Jetzt ist klar: Die NSA nutzt auch Google-Cookies, um Standort und Surfverhalten von Internetbenutzern zu ermitteln. Das zumindest berichtet die Washington Post. Da heute nahezu jeder mindestens einen Google-Dienste nutzt, sind auch für nahezu jeden Browser Google-Cookies hinterlegt.
Die Ausbeute für den Geheimdienst ist entsprechend groß. Der Geheimdienst erfährt, nach welchen Begriffen Menschen suchen, so sie sich beim Surfen aufhalten und welche Google-Dienste sie verwenden. Auf welche Weise es der NSA gelingt, die Google-Cookies auszulesen, ist bislang unbekannt.
Doch auch Computerspieler werden von der NSA überwacht. Der Geheimdienst beobachtet Xbox Live, Second Life oder World of Warcraft, um nur einige Beispiele zu nennen. Die NSA hat Mitarbeiter in die Online-Spielewelten eingeschleust und die Spiele überwacht. Konkret geht es wohl vor allem darum, mögliche Chats zu überwachen. Theoretisch könnten Terroristen die Online-Spielewelten nutzen, um sich auszutauschen. Das wollen die Geheimdienste verhindern.
05.12.2013 | Tipps
Die National Security Agency (NSA) sammelt nach neuesten Erkenntnissen täglich über fünf Milliarden Handy-Datensätze aus aller Welt. Gespeichert werden die jeweils aktuellen Aufenthaltsorte der Handynutzer. Auf diese Weise kann der Geheimdienst mühelos Bewegungsprofile anfertigen und die Bewegung von mehreren hundert Millionen Handys und Smartphones verfolgen.
Das jetzt im Rahmen der Enthüllungen von Whistleblower Edward Snowden bekannt gewordene NSA-Spähprogramm betrifft mehr Menschen als alle bislang bekannten NSA-Programme. Mehrere Hundert Millionen Handys sollen betroffen sein. Die NSA zapft dazu die Datenströme zwischen den großen Mobilfunkprovidern an, die sich zum Betrieb der Mobilfunknetze gegenseitig über die Aufenthaltsorte ihrer Kunden informieren. Die NSA greift die Daten ungefragt und unbemerkt an. Dabei fallen derart große Datenmengen an, dass selbst die NSA mit Kapazitätsprobleme zu kämpfen hatte. Das Rechenzentrum wurde extra zu diese Zweck ausgebaut.
Die NSA sammelt die Daten aber nicht nur, sondern werden sie auch bereits gezielt aus. Ein „Co-Traveler“ getauftes Analyseprogramm versucht zu ermitteln, welche Personen Kontakt miteinander haben. Dazu wertet die Software die Aufenthaltsorte der Menschen aus und versucht, ähnliche Bewegungsprofile zu finden. Auf diese Weise lässt sich durchaus ermitteln, ob und wo sich Menschen treffen, ob sie gemeinsam einen Weg zurücklegen oder sich kennen. So könnten auch völlig Unschuldige auf die Verdachtsliste der NSA gelangen, zumal niemand über die gespeicherten Daten informiert wird. Der NSA-Skandal hat dadurch eine neue Dimension erreicht.
18.11.2013 | Tipps
Seit einer Weile ist bekannt, dass der amerikanische Geheimdienst NSA auch die Daten abhört, die Onlinekonzerne wie Yahoo, Google oder Microsoft zwischen ihren Rechenzentren austauschen. Auf diese Weise sind die Geheimdienste an unfassbar große Datenmengen gelangt. Yahoo-Chefin Marissa Meyer will dem jetzt ein Ende bereiten. Im offiziellen Tumblr-Blog des Unternehmens erklärt Meyer, dass dieses Abhören der internen Datenübertragung ohne Wissen und Zustimmung von Yahoo erfolgt ist.
Um solche Schnüffeleien künftig zu unterbinden, werden bis Ende März 2014 ausnahmslos alle zwischen den Rechenzentren übertragenen Daten mit einem 2048-Bit-starken SSL-Zertifikat verschlüsselt. Auch alle Yahoo-Benutzer sollen die Möglichkeit haben, einen derart starken Schlüssel zur Kommunikation mit den Servern zu verwenden. Das Knacken eines solchen Schlüssels ist mit vertretbarem Aufwand derzeit unmöglich.
31.10.2013 | Tipps
Große Onlinefirmen wie Google, Yahoo oder Microsoft haben riesige Rechenzentren. In der Regel nicht nur eins, sondern mehrere – und die sind miteinander über Datenleitungen verbunden. Laut Edward Snowden haben sich die NSA und der britische Geheimdienst GCHQ genau hier zwischengeschaltet und die zwischen den Rechenzentren von Google und Yahoo ausgetauschten Daten abgegriffen, im großen Stil und ohne Kenntnis der Onlineunternehmen.
Auf diese Weise haben die Geheimdienste Fotos, Videos, Nachrichten, E-Mails, Texte und Sprachnachrichten abgegriffen und gespeichert. Die Ausbeute der Geheimdienste ist gigantisch: Rund 181 Millionen Datensätze konnten in 30 Tagen abgegriffen werden. Google hat auf die Nachricht empört reagiert. Das Unternehmen ist „empörter“ über die Lauschaktionen und fordert eine Reform der Gesetze, die so etwas zulassen.
25.10.2013 | Tipps
Diese Woche hat ein Thema die Schlagzeilen dominiert: Offensichtlich hat die NSA auch das Handy der Bundeskanzlerin abgehört. Noch dementiert die NSA, aber eine andere Reaktion ist wohl auch kaum von einem Geheimdienst zu erwarten. Die Reaktionen im Netz auf die Lauschaktion: Hohn und Spott. Schließlich hat die Bundesregierung die NSA-Affäre vor einigen Wochen für beendet erklärt und sich nicht sonderlich intensiv damit beschäftigt, dass amerikanische und britische Geheimdienste in großen Stil spionieren.
- Auf einmal ist die Empörung bei der Bundesregierung groß. Was genau wirft man der NSA denn nun vor? Was wurde abgehört? Das Kanzlerinnen-Handy gilt doch eigentlich als abhörsicher?
Es stimmt: Die Kanzlerin besitzt, so wie alle Bundesminister und viele andere Mitglieder der Bundesregierung, ein abhörsicheres Handy. Ein mit spezieller Technologie ausgerüstetes Smartphone, das nach aktuellem Kenntnisstand nicht abgehört werden kann. Dieses Handy ist auch nicht betroffen. Betroffen ist ein anderes Handy, das die Kanzlerin aber noch viel häufiger benutzt. Ein Nokia-Handy, das Angela Merkel vor allem zur Kommunikation innerhalb der Partei einsetzt.
Das Nokia-Handy wurde vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik ausdrücklich als nicht abhörsicher eingestuft und darf deswegen eigentlich auch gar nicht für dienstliche Zwecke eingesetzt werden. Trotzdem wickelt die Kanzlerin eine Menge vertraulicher Gespräche darüber ab. Nun sieht es danach aus, als ob dieses Handy gezielt abgehört wurde: Telefongespräche und SMS-Nachrichten sind offensichtlich abgehört worden. Das hat eine Untersuchung durch das BSI ergeben.
- Weiß man denn auch, was ausspioniert wurde, welche Informationen in die Fänge des Geheimdienstes geraten sind?
Nein, das kann man derzeit leider nicht genau sagen. Was genau ausspioniert wurde, ist unbekannt. Es gibt lediglich erheblich konkrete Hinweise, dass spioniert wurde. Bislang bestreiten die Amerikaner, dass spioniert wurde.
- Es gibt Kritiker, die meinen: Die Kanzlerin hätte das Handy gar nicht benutzen dürfen. Warum?
In der Tat: Wer Zugang zu geheimen Verschlusssachen hat, und dazu zählt die Kanzlerin ohne jeden Zweifel, darf keine eigenen Geräte zur Kommunikation verwenden. Angela Merkel hat damit gegen geltende Vorschriften verstoßen und trägt nach Ansicht von Kritikern eine erhebliche Mitschuld am aktuellen Skandal. Ganz abgesehen davon, dass sie sich in den vergangenen Wochen und Monaten kaum für die NSA-Affäre interessiert hat. Viel unternommen hat sie jedenfalls nicht, um die NSA in ihre Schranken zu weisen.
- Die Reaktionen nach Bekanntwerden möglicher Schnüffelaktionen auf Angela Merkels Handy durch die NSA waren im Netz alles andere als schmeichelhaft. Was hat es da alles gegeben?
Im Netz gibt es vor allem Hohn und Spott. Das war zu erwarten: Denn wenn eine Regierung wochenlang die NSA-Affäre kleinredet und so tut, es wäre kaum der Rede wert, wenn 80 Millionen Bundesbürger und hunderte Millionen EU-Bürger anlasslos überwacht werden, dann darf man sich nicht wundern, wenn die Community nur Spott übrig hat, wenn es die Bundeskanzlerin selbst auch mal am eigenen Leib erleben muss, wie das ist, Zielobjekt der nimmersatten US-Spione zu sein.
Auf Twitter werden unter dem Hashtag #merkelphone Witze ausgetauscht. Warum ruft Angela Merkel eigentlich bei Präsident Barack Obama an? Sie könnte doch auch einfach in ihr Kanzlerinnen-Handy reden… Und es gibt auch schon passende Tumblr-Blogs wie „Merkel is talking to the NSA“ (merkelphone.tumblr.com). Hier sehen wir endlos viele Aufnahmen von Angela Merkel, wie sie aufs Handy schaut oder ins Handy spricht… Mit Andeutungen, was die NSA so alles mitgehört oder mitgelesen haben könnte. Anspielungen auf das politische Leben der Angela Merkel.
- Wie reagiert denn die EU auf die immer neuen Erkenntnisse und Enthüllungen?
Anders als die Bundesregierung reagiert die EU immerhin. Das EU-Parlament hat vorgeschlagen, als Reaktion auf die anhaltende NSA-Affäre das Swift-Abkommen auszusetzen. Die EU versorgt die amerikanischen Behörden mit Informationen über Geldtransaktionen und Bankaktivitäten innerhalb der EU. Diese Informationen werden freiwillig herausgegeben. Das sollte ein Ende haben, finden viele. Warum die USA mit Informationen versorgen, wenn die USA selbst ungeniert spioniert und sich nicht an Gesetze hält? Eine konsequente Argumentation.
Dann hat das EU-Parlament diese Woche neue Datenschutzregeln verabschiedet, die deutlich strenger sind als bislang. So sollen Onlinedienste künftig mehr Informationen über gespeicherte Daten preisgeben, insbesondere gegenüber betroffenen EU-Bürgern. Und vor allem das Übermitteln von Daten in die USA wird eingeschränkt.
Doch der EU-Rat hat der Sache jetzt einen Dämpfer verpasst: Die Datenschutzregeln werden wohl weichgespült – und es soll bis 2015 dauern, bis sie verabschiedet werden. Das wurde Freitag aug dem EU-Gipfel entschieden. Vor allem Großbritannien, Irland und Schweden haben auf die Bremse getreten. Angesichts der Brisanz der Lage ist es unverständlich, wieso die EU weiter zögert. Die EU sollte jetzt sofort handeln und nicht warten.
httpv://www.youtube.com/watch?v=6Kc5Xvr24Aw
13.09.2013 | Tipps
Dass die nicht enden wollenden Berichte über die Schnüffeleien der britischen und vor allem amerikanischen Geheimdienste nicht geeignet sind, das Vertrauen in Onlinedienste zu erhöhen – vor allem in solche aus USA –, liegt auf der Hand.
Unternehmen wie Google, Apple, Yahoo, Microsoft oder Facebook ärgern sich über das Fehlverhalten der Geheimdienste und darüber, dass sie aufgrund gesetzlicher Bestimmungen nichts sagen dürfen, weder über Umfang noch Art der Schnüffeleien und möglicher Zusammenarbeit. Das kostet die Unternehmen nicht nur Sympathie und Vertrauen, sondern auch Geld. Denn wenn sich die User zurückziehen, reduzieren sich auch die Umsätze, und das auf Dauer.
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat sich jetzt auf einer Technologiekonferenz in San Francisco ungewohnt kritisch über die Regierung geäußert. „Ich denke, die Regierung hat es vergeigt“, klagt Zuckerberg. Das liebste Argument von Geheimdiensten und Regierung: Die Dienste hätten keine Amerikaner ausspioniert.
Das Ausland spielt offensichtlich keine Rolle. Für international tätige Unternehmen wie Google oder Facebook ist das Ausland aber kein Feindesland, sondern ein wichtiger Markt. „Das war echt übel“, resümiert Zuckerberg. Der Widerstand in den amerikanischen IT-Unternehmen nimmt zu, der Druck auf die Regierung ebenfalls. Das ist am Ende wichtiger als jeder Protest aus dem Ausland, der in den USA keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.