Alexa: Wer hört alles mit?

Alexa: Wer hört alles mit?

Amazons „smarte“ Lautsprecher der Echo-Reihe sind ausgesprochen beliebt. Die Geräte speicher Anfragen, Anweisungen und Gesprächsfetzen auf Servern – und dort werden sie mitunter von Amazon-Angestellten abgehört. Außerdem besteht das Risiko, dass sich Geheimdienste bedienen. Ein Zustandsbericht.

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NSA kann SSL-Daten mitlesen

NSA kann SSL-Daten mitlesen

Laut einem Spiegel-Bericht hat der US-Geheimdienst NSA kein Problem damit, Daten von verschiedenen, eigentlich verschlüsselt übertragenen Diensten abzuhören. Das trifft auf Facebook-Chats genauso zu wie auf den russischen Maildienst „mail.ru“ und virtuelle Netzwerke, so genannte VPNs.

Der beunruhigendste Teil des Berichts ist aber, dass die NSA einen Weg gefunden hat, HTTPS zu umgehen. Mit diesem Protokoll sollen Verbindungen zwischen Websites und Browsern gesichert werden, sodass Dritte eben nicht so einfach mitlesen könnten.

Seit 2011 haben sich damit die Spionage-Möglichkeiten des Geheimdienstes erheblich vergrößert. So ist man inzwischen auch in der Lage, verschlüsselte Tor-Netzwerke abzuhören. Oberstes Gebot bleibt somit: Was nicht abgehört werden soll, gehört erst gar nicht ins Internet – egal, ob vermeintlich privat und geschützt oder nicht.

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Deeplink: Big Data

Name. Vorname. Geburtsdatum. Wohnort. Das sind klassische Daten über eine Person, die hat man schon immer gespeichert. Aber heute werden viel mehr Daten gesammelt. Alle, die das Internet nutzen, produzieren ständig neue Daten – und die werden gesammelt, gespeichert und ausgewertet. Moderne Computer machen das mühelos möglich. Und aus allen Daten lassen sich Erkenntnisse ziehen. Industrie und Staat sammeln deshalb Daten im großen Stil. Big Data wird das genannt. Und sie sammeln wirklich alles.
Big Data: Das große Datensammeln – und alle machen mit. Wer im Internet unterwegs ist, versorgt die Unternehmen mit Daten. Frei Haus. Etwa beim Onlineshopping: Welche Produkte habe ich gekauft, nach welchen gesucht, welche Produkte wie lange angeschaut? Wird alles registriert und zentral gespeichert.

Mit konkreten Folgen: Der Kunde sieht Kaufempfehlungen, die perfekt zu seinen persönlichen Interessen passen. Amazon kennt seine Kunden bereits so gut, dass der Onlineshop künftig Ware losschickt, noch bevor der Kunde sie überhaupt bestellt. Das geht, weil Amazon ganz genau weiß, was den Kunden interessiert – und sogar, wann er bestellt. Ein Ergebnis von Big Data.

Im Internet fallen ständig irgendwelche Daten an. Jeder Klick liefert Infos. Selbst wie lange man sich etwas anschaut, wird registriert. Aktueller Aufenthaltsort. Interessensgebiete. Reisegewohnheiten. Soziale Kontakte. Wird alles registriert – von Suchmaschinen, Sozialen Netzwerken, Werbenetzwerken.

Auch Spielekonsolen und Fernsehgeräte sind mittlerweile vernetzt. Was spielen wird – welche Fernsehprogramme oder Videos schauen wir uns an? Wird gesammelt. Welche Musik hören wir – unterwegs oder zu Hause? Wird gespeichert und ausgewertet. Onlinedienste nutzen die Daten, um perfekt passende Werbung präsentieren zu können. Geheimdienste erstellen Profile.

Big Data: Alle nur denkbaren Erkenntnisse werden auf Servern gespeichert. Was mit den Daten angestellt werden soll, wissen selbst die Betreiber der Big Data Server manchmal nicht. Aber sie werten die Daten aus. Alle.

Das größte Problem von Big Data: Die User werden immer transparenter. Außerdem verlieren sie die Kontrolle über ihre Daten. User können kaum noch bestimmen, wer Daten bekommt und erst recht nicht, was mit den Daten geschieht.

Big Data läuft im Hintergrund ab. Die Großen der Branche profitieren schon lange von Big Data. Jetzt wollen auch kleine und mittelständische Unternehmen aus Big Data Profit schlagen, möglichst viel von uns erfahren.

Ihre Daten in der Cloud vor fremden Blicken schützen

Ihre Daten in der Cloud vor fremden Blicken schützen

Dateien statt lokal im Internet zu speichern, überall verfügbar zu haben, ist enorm praktisch. Allerdings geben Sie damit auch dem US-Geheimdienst und weiteren Zugriff. Wie verhindern Sie neugierige Blicke in Ihre privaten Daten?

Strategie 1: Daten im Inland speichern. Dropbox, OneDrive und Co. speichern die Daten in Rechenzentren der USA. Damit hat auch die NSA Zugriff. Dem deutschen Datenschutz verpflichtet sind deutsche Cloud-Anbieter, wie Strato HiDrive und die Telekom-Cloud.

Strategie 2: Daten verschlüsseln. Für noch mehr Sicherheit verschlüsseln Sie die Daten, bevor Sie sie in der Cloud ablegen. Möglich wird das ganz einfach, etwa mit BoxCryptor oder einem TrueCrypt-Laufwerk.

Strategie 3: Cloud für kritische Daten vermeiden. Passwörter, Firmen-Backups, private Mails – all das zählt zu Daten, die Sie nie in der Cloud speichern sollten. Zu groß ist das Risiko. Um solche kritischen Daten sicher zu speichern und überall verfügbar zu machen, nutzen Sie ausschließlich Wechseldatenträger, etwa einen USB-Stick. Für bestmöglichen Schutz verschlüsseln Sie auch diesen.

wolken

NSA überwacht alle Telefon-Gespräche

NSA überwacht alle Telefon-Gespräche

Die NSA kann offensichtlich die Telefongespräche eines kompletten Landes überwachen: Das „Mystic“ getaufte Programm der Behörde ist in der Lage, alle Gespräche zu speichern und auf Wunsch zu analysieren. Mystic speichert die Telefongepräche 30 Tage lang. Auf diese Weise entsteht ein regelrechtes Archiv und die Agentur kann auch in die Vergangenheit „horchen“. Das Programm ermöglicht, auch Gespräche von Personen abzuhören – nachträglich –, selbst wenn die Person zum Zeitpunkt des Gesprächs noch gar nicht im Fokus der Agenten war.

Bis zu fünf Länder sollen auf diese Weise überwacht werden. Welche Länder das sind, hat die recherchierende Washington Post auf Wunsch der US-Regierung nicht verraten. Nur so viel ist bekannt: Es fallen derart große Datenmengen an, dass sogar die NSA an Kapazitätsgrenzen stößt. Für eine flächendeckende Überwachung eignet sich das Programm also allein schon aus technischen Gründen nicht. Allerdings ist das nur eine Frage der Zeit. In wenigen Jahren könnten noch größere Speicherkapazitäten zur Verfügung, dann könnte die NSA auch größere Länder überwachen.

nsa

Britischer Geheim-Dienst spioniert Webcams aus

Britischer Geheim-Dienst spioniert Webcams aus

Viele haben heute eine Webcam am Rechner angeschlossen – oder direkt eingebaut, etwa in vielen Notebooks. Laut Informationen des Whistleblowers Edward Snowden hat der britische Geheimdienst GCHQ im großen Stil Standbilder von Webcams abgefangen und gespeichert. Betroffen sind vor allem User, die einen Chat-Dienst von Yahoo genutzt haben. Der britische Geheimdienst war von 2008 bis 2012 aktiv und hat offensichtlich auch die Videobilder von britischen und amerikanischen Nutzern abgegriffen.

Yahoo hat auf die Informationen bestürzt reagiert und jede Kenntnis dieser anlasslosen Überwachung dementiert. Sollten sich die Vorwürfe erhärten, handele es sich um eine „völlig neue Dimension der Verletzung der Privatsphäre der Nutzer“. Das kann man wohl sagen. Pikant dabei: Laut Guardian sind auf vielen Fotos nackte Menschen oder Körperteile zu sehen. Offensichtlich nutzen viele Menschen Yahoos Videochat für erotische Zwecke.

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Sie fragen, Edward Snowden antwortet

Sie fragen, Edward Snowden antwortet

Es ist der größte Spionageskandal der letzten Jahre – dass wir von der Internet-Überwachung durch den NSA-Geheimdienst wissen, verdanken wir Edward Snowden. Der Ex-Mitarbeiter beantwortet jetzt Ihre Fragen im Netz. (mehr …)